Es handelt sich um den ersten Roman in der Geschichte der deutschen Literatur, in dem eine farbige Frau die Hauptfigur und Ich-Erzählerin ist. Die aus Afrika stammende Heldin bringt als Hetäre in Deutschland reihenweise alte weiße Männer um Verstand und Vermögen, um am Ende eine gelehrte Akademie zu gründen, in der u.a. die verruchten Werke des berüchtigten Marquis de Sade studiert werden. Obendrein ist diese ebenso freizügig wie freigeistig erzählte Äffin auch der erste Werk der deutschen Belletristik, in dem eine Nebenfigur offen bisexuell ist und zudem gleichgeschlechtliche Liebe grundsätzlich begrüßt wird.
Am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt hat nun der Germanist Dirk Sangmeister im Zuge seines Projektes über "Wege und Werke von Michael Kosmeli" im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes "Transottomanica" eine textkritische und kommentierte Ausgabe dieses seinerzeit prompt verbotenen, seit langem vergessenen Werks erarbeitet. Das Buch ist nun pünktlich zu der am 27. April beginnenden Leipziger Frühjahrsmesse und gleichzeitig bereits mit Blick auf Kosmelis 250. Geburtstag am 6. September im bibliophilen Verlag "Das kulturelle Gedächtnis" (Berlin) erschienen.