"NFDI4memory" richtet sich an die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften sowie an alle Wissenschaften, die zu ihrem erkenntnistheoretischen Interesse historische Daten methodisch nutzen. Das Konsortium setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen historisch Forschenden, Informationsinfrastrukturen und GLAM-Institutionen (GLAM steht für "Galleries, Libraries, Archives, Museums", also kulturelle Institutionen und Gedächtnisorganisationen. GLAMs sind öffentliche, meist von der öffentlichen Hand getragene oder geförderte Einrichtungen, die Kulturerbe sammeln, bewahren und erschließen).
In verschiedenen Aufgabenbereichen, sogenannten Task Areas, soll dabei gemeinsam u.a. daran gearbeitet werden, digitale Forschungspraktiken zu standardisieren, bereits vorhandene Datenmodelle kompatibel und damit auch für jedermann nutzbar zu machen, ein entsprechendes Knowhow für die Sammlung, Bewahrung und Nutzung digitaler Forschungsdaten zu entwickeln und damit zu einer nachhaltigen Infrastruktur für diese Daten zu kommen.
Dr. Kathrin Paasch, die Direktorin der Forschungsbibliothek Gotha, erklärt dazu: "Wir freuen uns sehr, bei NFDI4memory dabei zu sein. Beim Aufbau gemeinsamer digitaler Infrastrukturen werden wir uns bei der Entwicklung einheitlicher Standards für historische Forschungsdaten und beim Aufbau von Kompetenzen im Bereich der Data Literacy einbringen. Auch die weitere Vernetzung zwischen Archiven, Bibliotheken, Museen und der geschichtswissenschaftlichen Forschung ist für uns zentral." Und Prof. Dr. Martin Mulsow, Direktor des Forschungszentrums Gotha, ergänzt: "Wir sind sehr stolz, dass die FactGrid-Plattform, die Dr. Olaf Simons am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt aufgebaut hat, nun offiziell Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur wird. Hoffentlich werden nun noch mehr Forscherinnen und Forscher dieses beeindruckende Werkzeug nutzen!“