Geschichte boomt. Historischer Content, verpackt in verschiedenste Formate, von Roman, Film oder Netflix-Serie, über die Aufbereitung historischer Ereignisse auf Twitter, Lehr- und Erklär-Formate auf YouTube, Memes auf Social Media und historische (Computer-) Games bis hin zu Nachbarschafts- und Blockbuster-Ausstellungen – Geschichte scheint omnipräsent und enorm wandlungsfähig, sorgt für Unterhaltung – und vielfach für Streit. (Zeit-)Geschichte im Fokus der Öffentlichkeit ist ein globales Phänomen, dass sich zum einen anhand der Entwicklung der Public History und zum anderen anhand musealer Debatten zu Geschichte im Museum erforschen lässt.
Public History als wissenschaftliches Feld und Ansatz der Erforschung von Geschichte in, mit und für die Öffentlichkeit eröffnet vielfältige Perspektiven auf die Vergangenheit und die Aushandlungs-prozesse und -strukturen in pluralen Gesellschaften. Wo begegnet uns Geschichte und in welcher Form? Welche Potentiale birgt die Beschäftigung mit dem Geworden- und Gemacht-Sein von Geschichte im öffentlichen Raum? Wie entwickelt sich die Public History im digitalen Raum und im internationalen Kontext?
Im Rahmen des Seminars „Geschichte im Museum – Museen in der Public History“ haben wir uns mit diesen und weiteren Fragen mit Blick auf museale Formen, Formate und Debatten auseinandergesetzt. Zum Abschluss des Semesters wollen wir den Blick noch einmal weiten und eine Reihe von Präsentationen versammeln, die Ansätze der Public History konkret ausbuchstabieren und anwenden. Von der virtuellen Rekonstruktion historischer Gebäude, der Rolle von Filmen in der Erinnerungskultur, Memes und ihrem didaktischen Potential, über die museale Vermittlung des Zweiten Weltkriegs sowie Techno im Museum bis hin zu Public History Nachwuchsnetzwerken versammelt der Workshop ein vielfältiges Programm.
Programm
09:30 – 10:00 Ankommen
10:00 – 10:15 Begrüßung
Panel I
10:15 – 11:00 Die virtuelle Rekonstruktion der Großen Synagoge Erfurt. Einblicke aus einem Praxisprojekt
11:00 – 11:45 Der Film „Er ist wieder da“ - Urkomisch oder eine Tragödie für die deutsche Erinnerungskultur?
11:45 – 13:00 Mittagspause
Panel II
13:00 – 13:45 Memes mit historischem Content und ihr Potential für die Public History
13:45 – 14:30 Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Museum. Chancen und Grenzen einer zielgruppenspezifischen Vermittlung
14:30 – 14:45 Pause
Panel III
14:45 – 15:30 Das ravende Museum? Zur Musealisierung von Musikgeschichte
15:30 – 16:00 Nachwuchsnetzwerk Public History. Studierende und Young Professionals (SYP) in der AG Angewandte Geschichte / Public History (AGPH) im Verband der Historiker:innen Deutschlands (VHD)