| Gleichstellungsbüro

"Je mehr Menschen sich einbringen, desto besser kommen wir voran!"

Mit einem Aktionstag wird morgen, am 3. Dezember, weltweit auf die Situation von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Von den Vereinten Nationen ausgerufen, soll der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen" das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme der Betroffenen wachhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern. Die Universität Erfurt hat in den vergangenen Jahren viel unternommen, um für betroffene Menschen ein guter Ort zum Studieren und Arbeiten zu sein.

Gut fünf Prozent der hier Beschäftigen sind anerkannt schwerbehindert und laut 21. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerkes gaben 11 % aller deutschlandweit befragten Studierenden an, eine oder mehrere studienrelevante Beeinträchtigung zu haben (vgl. Middendorf et. al 2017: 36). 6 % aller Studierenden weisen der Erhebung zufolge eine Beeinträchtigung auf, die sich stark oder sehr stark studienerschwerend auswirkt (vgl. ebd.). „Der Anteil von Studierenden mit Beeinträchtigung an der Universität Erfurt wird sich in mindestens dieser Größenordnung bewegen, wenngleich uns hierzu keine konkreten Zahlen vorliegen“, erklärt dazu der Diversitätsbeauftragte der Universität Erfurt, Niklas Radenbach. „Ich gehe davon aus, dass der Anteil seit 2017 sogar noch deutlich gestiegen ist. Vor allem auch der Anteil der Anteil von Studierenden mit psychischen Erkrankungen.“ Vor diesem Hintergrund sei es ein erklärtes Ziel der Uni, die betroffenen Personen, nach Kräften zu unterstützen und ihnen eine an ihren individuellen Bedarfen ausgerichtete Teilhabe zu ermöglichen.

Dazu gehört z.B. der Abbau von Barrieren zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Universität Erfurt hat dafür einen Maßnahmenplan aufgestellt, der für Studierende u.a. einen Nachteilsausgleich für Studien- und Prüfungsleistungen als wichtiges Instrument beinhaltet. Aber auch die bedarfsgerechte Gestaltung des jeweiligen Arbeitsplatzes für Beschäftigte mit Behinderung ist Teil der Maßnahmen. Als weitere Punkte sind der Abbau von Barrieren im baulichen Bereich, aber auch durch technische Hilfsmittel wie die sogenannten „Hörschleifen“ in den Veranstaltungsräumen auf dem Campus.

Darüber hinaus ist das Thema Beeinträchtigung auch in Forschung und Lehre an der Uni zunehmend präsent – u.a. durch die (Neu-)Besetzung von Professuren mit thematischem Bezug zu Inklusion.

„Wichtig ist – jenseits von konkreten Maßnahmen – insgesamt ein Bewusstsein für die Thematik zu schaffen, ja, zu sensibilisieren“, sagt Franziska Gossen von der Schwerbehindertenvertretung der uni Erfurt. Und Niklas Radenbach ergänzt: „Der Weg zu einer inklusiven Hochschule ist dabei ein Lernprozess für die gesamte Universität. Um diesen Weg erfolgreich zu gehen, ist der Austausch auf dem Campus wichtig. Mit der Entscheidung zu unserem aktuell laufenden Diversity Audit, ist dieser Prozess in einen guten Fluss gekommen. Aber auch jenseits davon gibt es viele Initiativen, Gruppen und Akteur*innen an der Uni Erfurt, die sich für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung einbringen. Je mehr es tun, umso besser kommen wir voran.“

Franziska Gossen
Franziska Gossen
1. stellvertretendes Mitglied der Schwerbehindertenvertretung
(Schwerbehindertenvertretung)
Lehrgebäude 1 / Raum 0164
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