Angesichts globaler Herausforderungen wie COVID-19, dem Klimawandel u.a. wird die Frage, was Wissenschaft ist und leistet, zunehmend neu diskutiert. Dabei kann auch eine Zunahme des Widerstandes gegen die wissenschaftlichen Methoden aufseiten sogenannter Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Faktenleugner beobachtet werden. Doch viele kritisieren die Wissenschaft, ohne den Kern wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens verstanden zu haben, weiß Prof. Dr. Tilmann Betsch. "In der Vorbereitung zu diesem Buch führten meine Mitarbeiter und ich im Jahr 2021 eine repräsentative Studie in Deutschland durch", erklärt der Psychologe. "Dabei kam heraus, dass zwischen 30 und 50 Prozent der Teilnehmer*innen Annahmen über Wissenschaft hegen, die mit der Methode des wissenschaftlichen Denkens unvereinbar sind. Beispielsweise ist Wissenschaft ein Prozess und keine Sammlung letztgültiger Gewissheiten. Alle Erkenntnis ist vorläufig und die Wissenschaften erheben im Unterschied zu Religionen keinen Absolutheitsanspruch. Über ein Drittel der Teilnehmer unserer Studie waren jedoch der Meinung, dass Erkenntnisse, die nicht mit Sicherheit richtig sind, gar keinen Nutzen hätten. Auch waren 50 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Befunde wissenschaftlicher Forschung nicht verlässlicher seien, als die eigene, subjektive Erfahrung. Und rund ein Drittel vertrauten grundsätzlich ihrem Bauchgefühl und der eigenen Erfahrung mehr als wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Aussagen von Experten und Expertinnen."
Die Ergebnisse der Studie zeigten Betschs Team: Es gibt Aufklärungsbedarf. Diese Aufklärung soll "Science matters! Wissenschaftlich statt querdenken" leisten. Anhand anschaulicher Beispiele und Anekdoten beschreibt Tilmann Betsch darin die Bestandteile des wissenschaftlichen Werkzeugkastens. Jedes Kapitel klärt dabei ein gängiges Vorurteil gegenüber der Wissenschaft auf und zeigt, mit welchen Methoden Erkenntnisse in der Forschung wirklich gewonnen werden. Damit erläutert das Buch auf verständliche Weise, warum Wissenschaft unverzichtbar ist.