Das Ziel der von Prof. Dr. Jörg Rüpke und Dr. Dr. Emiliano Rubens Urciuoli organisierten Tagung ist es, urban religion als eine prozessuale Kategorie zu denken, die den Versuch unternimmt, jede topografische Grenze zwischen vermeintlich ländlichen und städtischen religiösen Traditionen zu verwischen und zu betonen. Der Ursprung religiöser Praktiken oder Organisationsformen soll explizit nicht auf territoriale Lebensräume fixiert oder ihr Fortbestand auf räumliche Determinanten beschränkt werden. Vielmehr gilt das Interesse dem ständigen Verkehr religiöser Zeichen, Träger*innen, Praktiken und Institutionen über eine mehr oder weniger von außen gezogene Stadtgrenze hinweg.
Referent*innen sind: Handan Aksünger-Kizil (Wien), Roberto Alciati (Florenz), William Elison (Santa Barbara), Laszlo Ferenczi (Prag), Audrey Ferlut (Lyon), Valentino Gasparini (Madrid), Behnaz Ghazi (Graz) Jens-Uwe Hartmann (München), Marietta Horster (Mainz), Elisa Iori (Erfurt), Sara Keller (Erfurt), Rachna Mehra (Delhi), Katharina Mersch (Bochum), Jörg Rüpke & Emiliano R. Urciuoli (Erfurt), Yogesh Snehi (Delhi), Marika Vicziany (Melbourne), Benno Werlen (Jena) und Ingrid Würth (Potsdam).
Die Forschungsgruppe „Religion und Urbanität“ ist am Max-Weber-Kolleg angesiedelt und wird seit 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (FOR 2779). Sie untersucht die langfristige Ko-Konstitution und Ko-Evolution von Religion und Urbanität. Sie fragt nach der Rolle, die Religion in der Entstehung von Urbanität spielt, danach, wie die Urbanität die Religion verändert hat und wie sie sich gegenseitig immer wieder beeinflussen.