Im Zuge aktueller kirchlicher Reformdebatten und -prozesse steht auch die Liturgie der römisch-katholischen Kirche auf dem Prüfstand. Denn im Gottesdienst kommt kirchliches Selbstverständnis zum Ausdruck. Hier werden Rollen- und Selbstverständnisse von Klerikern und Gläubigen praktiziert und durch stets neue Übung habitualisiert. Wie sehr sind liturgische Ordnungen und gottesdienstliche Praxis, theologische Konzepte und Spiritualität des (Priester-) Amtes von Asymmetrien geprägt und durchdrungen, die dem Gottesdienst der Kirche unheilvolle klerikalistische Unwuchten eintragen? Der vorliegende Band versammelt in vier thematischen Blöcken Problemanzeigen aus Theologie und Kulturwissenschaften über Symboliken der Macht in der Liturgie, über die Performanz des Gottesdienstes, über Differenzmarkierungen zwischen Klerikern und Gläubigen sowie zwischen (ordinierten) Männern und Frauen in der liturgischen Praxis der römisch-katholischen Kirche.