In diesem Amt wird Julia Knop das ZdK bei seiner Arbeit in den Sachbereichen "Theologie, Pastoral und Ökumene"; "Politische und ethische Grundfragen"; "Wirtschaft und Soziales"; "Bildung, Kultur und Medien"; "Familie"; "Nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung" sowie "Europäische Zusammenarbeit und Migration" unterstützen. "Das große Projekt des ZdK momentan ist natürlich der Synodale Weg, den es gemeinsam mit der Bischofskonferenz verantwortet und gestaltet. Beim Synodalen Weg habe ich bereits einen der Plätze, die das ZdK besetzt hat", berichtet die Dogmatikerin, die von Mitgliedern des Zentralkomitees vorgeschlagen und nun in ihr neues Amt gewählt wurde.
Darin ist sie in prominenter Gesellschaft: Im ZdK sind zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft vertreten, darunter auch Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, weitere Mitglieder des Bundestags und des Europäischen Parlaments. "Für manche 'Neuen' ist kennzeichnend, – und das gilt, glaube ich, auch für mich – dass sie in den aktuellen Reformdebatten und in der Aufarbeitung von Missbrauch und Missbrauch begünstigenden Strukturen aktiv und öffentlich präsent sind", sagt Julia Knop, die zusammen mit einer Reihe von Professoren-Kollegen aus der Theologie, Politologie und Geschichtswissenschaft als wichtige Stimme beim Synodalen Weg gilt. "Die Mitglieder des Synodalen Wegs sind insgesamt bei den 45 neu gewählten Einzelpersönlichkeiten stark vertreten, das bedeutet auch: Das Projekt Synodaler Weg läuft und hat Power." Zur Wahl waren mehr als 100 Personen angetreten. Mehr als je zuvor. Für die Theologin "ein super Zeichen, dass die Katholiken in Deutschland trotz Kirchenkrise dieser Kirche etwas zutrauen und mitgestalten wollen – aber eben souverän und selbst organisiert".
Sie selbst habe sich aufstellen lassen, weil sie an der Gestaltung und kritischen Begleitung kirchlicher Prozesse mitwirken möchte, erklärt Knop. "Weil ich für einen gegenwarts- und zukunftsfähigen Katholizismus in Deutschland eintreten will, und dies zusammen mit Menschen, die durch Engagement, Expertise und Wahl legitimiert sind. Das ZdK ist selbstbestimmter und selbstorganisierter Laienkatholizismus – und als solcher im Zuge der anstehenden Reformen eminent wichtig. Denn die katholische Kirche besteht ja nicht nur mehrheitlich aus Nichtklerikern – im ZdK findet diese Mehrheit der Gläubigen auch eine Repräsentanz. Und ich habe den Eindruck, dass dort die Themen aufgegriffen werden, die wirklich in der Kirche anstehen – Geschlechtergerechtigkeit, Demokratie, Ökumene, aber auch Klimagerechtigkeit, Flucht und Vertreibung, und natürlich Corona. Für Thüringen besonders interessant wird die Vorbereitung und Gestaltung des Katholikentags sein, der 2024 in Erfurt stattfinden wird."