In einem Interview mit dem Wortmelder berichtet Dr. Amelie Abarca Heidemann über das Projekt CERLECO. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview:
San Pedro ist ein kleines Dorf an der ecuadorianischen Küste. Hier leben etwa 8.000 Menschen. Wie auch in vielen Marginalgebieten Ecuadors sind die Lebensbedingungen vor Ort schwierig. Durch die wirtschaftliche Dauerkrise des Landes und der daraus folgenden extremen Armut ist die Lebensqualität der Bewohner eingeschränkt. Es fehlt an adäquater medizinischer Versorgung, die Infrastruktur ist nicht gut ausgebaut, die Menschen sind arm und es kommt häufig zu Mangelernährung. Für Kinder mit Behinderung ist diese Situation besonders belastend.
„Als wir mit unserer Arbeit ganz am Anfang standen, wurden die betroffenen Kinder diskriminiert, ihnen wurde der Zugang zu schulischer Bildung verwehrt und sie wurden aus Scham vor der Öffentlichkeit versteckt. Die Familien wurden von Ärzten und der Kommune allein gelassen, waren hilflos und viele Kinder verwahrlosten.“ Mit CERLECO sollte sich das ändern. Es wurden Einheimische als Therapeut*innen ausgebildet, von der Kommune wurden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die nicht nur als Förderzentrum sondern auch Treffpunkt und Anlaufstelle für Eltern fungieren. So wurden die Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrer Bedürfnisse einzeln oder in Gruppen gefördert, ihre Eltern beraten und Familien konnten sich vernetzen und austauschen.
„Die Erfahrungen der TU Dortmund, die am Anfang des Projekts Partner von CERLECO war, haben gezeigt, dass gerade die Zusammenarbeit mit Studierenden neue Perspektiven und eine besondere Lebendigkeit in das Projekt bringt. Ich freue mich, dass wir das jetzt mit der Uni Erfurt weiterführen können.“