In Äthiopien herrscht seit mehreren Wochen Krieg. Die Universität Mekelle, mit der das Historische Seminar der Universität Erfurt seit 2015 eng kooperiert, ist erst kürzlich bei einer Bombardierung getroffen worden. Die äthiopischen Regierungstruppen haben Mekelle, die Hauptstadt des betroffenen Bundeslands Tigray, inzwischen erreicht. Nach Ablauf des Ultimatums, das zeitweilig mit der Drohung verbunden war, „keine Gnade” bei der Eroberung der Stadt walten zu lassen, ist die Lage weiter eskaliert – und das, obwohl die Regierung in Addis auch angekündigt hat, alles zu tun, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Die tatsächliche Situation ist unübersichtlich, von konkurrierenden, teils widersprüchlichen Nachrichten und Parteinahmen geprägt, nahezu alle Kommunikationswege in die Region sind abgeschnitten. Da in den europäischen Medien meist nur bruchstückhaft und oft unzureichend über den Konflikt berichtet wird, ergibt sich die Frage, wie die aktuellen Entwicklungen und ihre Hintergründe einzuordnen sind. Zugleich bedarf es jetzt öffentlicher Aufmerksamkeit, denn politischer Druck könnte helfen, eine Deeskalation auf dem Verhandlungsweg zu erreichen.
Die Veranstaltung findet online mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Zur Anmeldung schreiben Sie bitte eine formlose E-Mail mit dem Betreff “Äthiopien” an folgende Adresse: philfak.travellingobjects@uni-erfurt.de
Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Florian Wagner
Professur für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Erfurt
Tel.: + 49 (0) 361 737 4428
E-Mail: florian.wagner@uni-erfurt.de