Ebenbauer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Verhältnis von Judentum und Christentum, besonders auf dem Feld ihrer gottesdienstlichen Traditionen. Dazu ist im Jahr 2010 seine Bonner Habilitationsschrift „Mehr als ein Gespräch. Zur Dialogik von Gebet und Offenbarung in jüdischer und christlicher Liturgie“ im Schöningh-Verlag erschienen. Aktuell arbeitet er an Fragestellungen, die die rituellen Inszenierungen heiliger Zeiten und heiliger Orte in Synagoge und Kirche betreffen – ein Thema, das im Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ am Max-Weber-Kolleg und auch im Theologischen Forschungskolleg der Universität Erfurt auf großes Interesse stößt.
Der Liturgiewissenschaftler wird während seines Fellowaufenthaltes in Erfurt u.a. die spannenden Analogien, aber auch signifikante Differenzen in den Jerusalem-Bezügen jüdischer und christlicher Riten untersuchen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden dann in weiteren Forschungsschritten für eine Anthropologie und Theologie jüdischer und christlicher Liturgie fruchtbar gemacht werden. Einen ersten Einblick in Ebenbauers Forschungen erhält die Öffentlichkeit bei seinem Gastvortrag am Max-Weber-Kolleg, der am Montag, 28. Oktober, um 12.30 Uhr im Raum 706 b (Steinplatz 2) beginnt. Das Thema lautet: „Wo ist Jerusalem? Zum Phänomen der rituellen Transformation des Raumes in jüdischer und christlicher Liturgie”. Der Vortrag ist öffentlich, eine Anmeldung nicht erforderlich.