Die Partnerinstitutionen – das Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, die Universitäten Würzburg und Göttingen sowie die Max Weber Stiftung mit dem Deutschen Historischen Institut London – erhalten für ihre Zusammenarbeit mit den indischen Partnern (Centre for the Study of Developing Societies und Institute of Economic Growth, beide in Delhi) für gemeinsame Forschung und für den Aufbau eines Fellowship-Programms in Delhi insgesamt 8,9 Millionen Euro.
Ziel des Projektes ist es zum einen, die gemeinsamen Forschungsaktivitäten mit Süd- und Südostasien, aber auch der Sozial- und Geisteswissenschaften deutscher Provenienz international zu verstärken. Zugleich bildet es eine zentrale Komponente in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien. „ICAS:MP“ erfasst dabei vergleichend den südasiatischen wie den europäischen Raum, aber auch andere Weltregionen. Die beiden Erfurter Teilmodule – Normative Conflicts and Transformations und Political Economy of Growth and Distribution – beschäftigen sich einerseits mit Auseinandersetzungen über die Prinzipien und Normen, die in den Bereichen Ungleichheit, Diversität, Nachhaltigkeit und Governance soziale Interaktionen regeln, begründen und zu ihrer Veränderung beitragen. Andererseits geht es um Versuche, mit ökonomischen Mechanismen materiellen Wohlstand zu erzeugen, und darum, wie dies mit Macht, Verteilungsfragen und politischen Prozessen verknüpft ist.
Prof. Martin Fuchs vom Max-Weber-Kolleg, der als deutscher Direktor von „ICAS:MP“ zusammen mit Prof. Sanjay Srivastava (IEG Delhi) als indischem Direktor den Gesamtantrag für alle Partneruniversitäten koordiniert hat, freut sich: „Wir sind sehr froh, dass unsere Arbeit in den ersten drei Jahren der Vorphase, in denen wir die Rahmenbedingungen für das Projekt geschaffen haben, nun Früchte trägt. Zu unserer Vorbereitungsarbeit gehörte es, Fellows nach Indien einzuladen, die Zusammenarbeit zwischen Indien, Deutschland und anderen Partnerländern zu ermöglichen und auch Wissenschaftler aus Indien nach Erfurt zu holen. Die Zusammenarbeit hat sich bereits in einer Reihe von hervorragend besetzten Tagungen zu so unterschiedlichen Themen wie Umweltzerstörung, Populismus, Ungerechtigkeit, Korruption und Finanzialisierung, niedergeschlagen, und auch Forschungsergebnisse wurden schon publiziert.“