In der ersten Förderphase, die im Dezember 2024 ausläuft, hatte die Universität Erfurt für ihr Projekt „ELsA – Erfurter Lehramtsstudierende im Ausland“ rund 292.000 Euro vom DAAD bekommen, die um 82.000 Euro an Eigenmitteln aufgestockt wurden. Damit wurden Kooperationen mit Hochschulen und Praktikumsschulen im Ausland erweitert und gefestigt, die interkulturellen Kompetenzen von Dozierenden und Studierenden erweitert und die Sichtbarkeit der Internationalisierung des Erfurter Lehramtsstudiums durch ein institutionalisiertes Informations- und Beratungsangebot gefördert. Als Resultat dieser Bemühungen konnte die Mobilität von Lehramtsstudierenden deutlich gesteigert werden.
„Dass wir damit in den lehramtsrelevanten Bachelor-Studiengängen sowie im Master of Education Grundschule und im Master of Education Regelschule sehr erfolgreich waren, zeigt sich nicht zuletzt am ungebrochenen Interesse unserer Studierenden und Lehrenden an Internationalisierungsaktivitäten“, zieht Projektleiterin Dr. Madlen Protzel nach vier Jahren Bilanz. Zentrales Element studentischer Mobilität sei dabei an der Universität Erfurt das „Komplexe Schulpraktikum“, ein Praxissemester im Master-Studium für die Grund- bzw. die Regelschule. So seien in der ersten Projektförderphase jährlich rund 15 Prozent der Studierenden eines jeden Jahrgangs im Ausland gewesen. Und auch die Hochschullehrenden seien an Kurzzeitaufenthalten mit Studierenden an internationalen Partnerhochschulen interessiert, im Rahmen derer beispielsweise Summer oder Winter Schools durchgeführt oder Projektwochen gestaltet wurden.
Mit der nun bewilligten zweiten Förderung in Höhe von rund 562.000 Euro vom DAAD, die die Universität Erfurt erneut um 75.000 Euro aufstockt, sollen ab Januar 2025 verstärkt auch die Studiengänge für künftige Förder- und Inklusionspädagog*innen bzw. Lehrpersonen für Berufsbildende Schulen internationalisiert werden, die in der ersten Förderphase keine Berücksichtigung fanden. „Darüber hinaus wollen wir den Blick auf das Thema ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit richten“, sagt Madlen Protzel. Bedeutet konkret: Die kommende Projektphase soll genutzt werden, um die Zusammenarbeit im Sinne eines klimabewussten Handelns zum großen Teil auf digitale Aktivitäten, also auf „Internationalisierung@Home“, auszurichten. „Damit möchten wir nicht nur der Vielfalt der Internationalisierung in der Erfurter Lehramtsausbildung gerecht werden, sondern auch die Chancengerechtigkeit im Hinblick auf die Zugangsmöglichkeiten der Studierenden und Hochschullehrenden zu Internationalisierungsmaßnahmen erhöhen.“
Und Prof. Dr. Beate Hampe, Vizepräsidentin für Internationales an der Universität Erfurt, ergänzt: „Dass wir erneut vom DAAD gefördert werden, zeigt nicht nur, dass wir mit unseren Ideen und Kompetenzen in Sachen Internationalisierung der Lehramtsausbildung in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich unterwegs waren, sondern hilft uns auch, Internationalisierungsprozesse im Lehramtsbereich weiter voranzutreiben und neue Strategien zu entwickeln. Dank der finanziellen Unterstützung können wir weitere internationale Kooperationen, beispielsweise mit Hochschulen in Belgien, Ecuador, Österreich und Portugal, institutionalisieren und die interkulturellen Erfahrungen und Kompetenzen von Studierenden wie Lehrenden auch mithilfe neuer, digital gestützter Kooperationsformate deutlich erhöhen. Damit machen wir unsere angehenden Lehrerinnen und Lehrer fit für ihren späteren komplexen Berufsalltag.“