Laufzeit
05/2013
- 11/2016
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) :
503 000 Euro
Die bisherige Forschung zu den Illuminaten hat sich überwiegend auf die Organisationsstruktur sowie auf das sogenannte ‚Höhere Wissen‘ konzentriert. Als Dokumente des Ordens kannte man folglich bislang vor allem Druckschriften, Gradentwürfe und die Korrespondenz der führenden Mitglieder untereinander. Demgegenüber steht bei dem am Forschungszentrum Gotha verfolgten Projekt ein ganz neues, bisher von der Forschung noch kaum beachtetes Quellenkorpus im Mittelpunkt: Es handelt sich dabei um rund 150 ungedruckte Aufsätze aus den Jahren 1783-1787, die im Nachlass Johann Joachim Christoph Bodes (1731-1793), der sogenannten „Schwedenkiste“, überliefert sind. Das Themenspektrum dieser Texte, die zum großen Teil bei den Zusammenkünften mitteldeutscher Illuminaten verlesen wurden, reicht von der Epistemologie und der praktischen Philosophie über weltanschaulich-moralische Fragen bis hin zu wirtschaftlichen und sozialen Reformvorschlägen. Die Aufsätze spiegeln damit in der Summe ihrer Diversität die Interessen der spätaufklärerischen Öffentlichkeit wider und ermöglichen einen Einblick nicht nur in aufklärerisch motivierte Reformbestrebungen der Illuminaten, sondern auch in die Möglichkeiten und Reichweite sogenannter ‚Volksaufklärung‘, die speziell in Gotha eines ihrer Zentren hatte.