Die Schulanfänger aus 21 Erfurter Schulklassen hatten dabei die Möglichkeit, gemeinsame Erfahrungen zu sammeln und als Gruppe zusammenzuwachsen. Das Angebot reichte von Campusschatzsuche, Basteln und Fußball bis hin zu riesigen Seifenblasen, die über den Campus schwebten. Als Höhepunkt schwärmten die Kinder häufig vom Besuch der Mensa – Mittagsessen, ganz wie „echte“ Studierende. Am Ende des Ausflugstages waren sich die Kinder einig: Ja! Sie wollen unbedingt auch in den nächsten Jahren wieder an die Universität Erfurt kommen.
Und das ist tatsächlich auch geplant. Das langfristige Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Entwicklung von Entscheidungskompetenz zu untersuchen. Hierzu wurden die Ausflüge für einen jährlichen Besuch der Kinder konzipiert und in die Ausflugstage die Teilnahme an Forschungsspielen eingebettet. Durch die Begleitung der "Panel-Kinder" über die Grundschulzeit hinweg will das Forschungsteam um Prof. Dr. Tilmann Betsch herausfinden, wie sich die Fähigkeit, gute Entscheidungen treffen zu können, entwickelt und von welchen Faktoren dies beeinflusst wird. Die Ergebnisse des Projektes sollen nicht nur die Grundlagenforschung in diesem Bereich vorantreiben, sondern auch Implikationen für die Praxis liefern – für ein Feld mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Denn gute Entscheidungen treffen zu können, beeinflusst nicht nur unser tägliches Leben, sondern ist auch Grundlage gesellschaftlicher Teilhabe in einer komplexen, sich stetig wandelnden demokratischen Gesellschaft. So möchte beispielsweise Lena Breuer in ihrem an das KEEP-Panel angebundene Promotionsprojekt Kinder darin stärken, Informationen aus den Medien reflektiert für Entscheidungen nutzen zu können.
Zum Erfolg der ersten Erhebungsrunde haben neben den begeisterten Schulkindern auch 35 Studierende der Universität Erfurt beigetragen. Sie bildeten unter der Leitung von Dr. Stefanie Lindow das Erhebungsteam, das die Ausflugstage durchführte. Prof. Dr. Tilmann Betsch: "Ein großes Dankeschön geht darüber hinaus an die Eltern, engagierten Lehrkräfte und Schulen, die das Forschungsprojekt unterstützen. Vielen Dank an die Grundschule am Johannesplatz, die Europa-Schule, Moritzschule, Christian-Reichart-Schule, Puschkinschule, Grundschule Gispersleben, Grundschule Am Kleinen Herrenberg und Grundschule Vieselbach."