Angesichts des Kriegs in der Ukraine, aber auch vieler anderer kriegerischer Auseinandersetzungen und bewaffneter Konflikte weltweit gewinnen Friedensgebete in den christlichen Kirchen wie in anderen religiösen Traditionen neue Bedeutung. In einer digitalen Vorlesungsreihe gehen Theolog*innen aus verschiedenen Konfessionen und weitere Gesprächspartner*innen der Frage nach, was Friedensgebet heute inmitten einer säkularen und pluralen Gesellschaft bedeutet: Wie erklärt die Theologie diese Gebete? Welche Formen des (gemeinschaftlichen und gottesdienstlichen) Friedensgebets gibt es heute? Auf welche Entwicklung und damit Historie gehen Gottesdienste zurück, die sich speziell dem Anliegen des Friedens widmen? Wie verhalten sich hier Liturgie und Ethik, aber auch Liturgie und Politik zueinander? Welche Rolle spielt die Ökumene? Inwieweit sind diese Gebete auch für Nichtchristen und Nichtgläubige offen? Die Vorträge fragen nach einer rituellen Form des religiösen Engagements für den Frieden inmitten einer sich säkular definierenden Gesellschaft.
Die Vorlesungsreihe wird von den Professuren für Liturgiewissenschaft an den Katholisch-Theologischen Fakultäten der Universitäten Erfurt und Tübingen organisiert und in Kooperation mit den Akademien der Diözesen Erfurt und Rottenburg-Stuttgart veranstaltet.
Die Vorträge finden jeweils dienstags um 19.15 Uhr statt – als digitales Format, das Sie über den Youtube-Kanal "Uni Erfurt live" verfolgen können. Im Anschluss an den jeweils 30-minütigen Input folgt eine Diskussionsrunde.
Los gehts am 6. Dezember. Die beiden Organisatoren der Vorlesungsreihe, Prof. Dr. Benedikt Kranemann (Erfurt) und Prof. Dr. Stephan Winter (Tübingen), sprechen dann über die Frage "Fängt da der Friede an? Liturgien als Räume von Friedensverheißung und Friedensvermissen".