Unter der Überschrift „Europäische Geschichte, Wissensgeschichte“ zeigen Quellen und Essays, wie fruchtbar wissensgeschichtliche Ansätze für die Geschichtsschreibung Europas sind. Ausgehend von ausgewählten Quellenmaterialien gehen Marian Hefter, Marie Nosper, Elisa Kewitsch, Erik Liebscher, Anna-Maria Hünnes, Annika Dörner und Verena Bunkus (alle Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“, Forschungscampus Gotha) in Anlehnung an ihre Dissertationsthemen in ihren Essays auf eher ungewohnte Orte des Wissens ein. Die Stadt Gotha zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert, mit Wissensorten wie dem Gothaer Hof und dem Verlagshaus Justus Perthes, bildet hier einen ersten Schwerpunkt. Weitere Beiträge befassen sich mit der Sächsischen Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein, mit einer Londoner Völkerschau sowie mit einem Foto, das auf eine „Sommerreise“ in Polen während des Ersten Weltkriegs abhebt. Die Beiträge verfolgen damit mikrogeschichtliche Zugriffe, vermögen jedoch zu zeigen, in welch großem Umfang den jeweiligen Orten als auch den jeweilig ausgewählten Ereignissen europäische Dimensionen zu eigen sind. Der Themenschwerpunkt wird von einer Einleitung von Iris Schröder gerahmt. Weitere Beiträge werden in den kommenden Monaten hinzukommen.
Die Publikationen können online auf dem Themenportal Europäische Geschichte (https://www.europa.clio-online.de/tsp-wissensgeschichte) abgerufen werden. Das Themenportal ist der europäischen Geschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert in ihrer gesamten Vielfalt und Breite gewidmet. Es versteht sich als eine Plattform für aktuelle Forschungsansätze und -fragen, die jeweils anhand ausgewählter Quellen und Forschungsessays zur Diskussion gestellt werden.