„Wir möchten damit den interreligiösen und interkulturellen Austausch, der in unserer Zivilgesellschaft bisher vor allem im geschlossenen, privaten Raum – beispielsweise durch Patenschaften – stattfindet, in die Öffentlichkeit tragen“, betont Lelah Ferguson, Mitarbeiterin im Fachbereich Kunst der Universität Erfurt und Choreografin des geplanten Flashmobs. Die Kanadierin hat lange in Toronto gelebt, bevor Sie nach Erfurt kam. Dort ist ein Nebeneinander von unterschiedlichen Ethnien und Religionen normal, wie auch der Small Talk untereinander. In Erfurt erlebt sie dagegen mehr Berührungsängste mit dem „Fremden“. Und diese sollen mit der künstlerisch-didaktischen Aktion abgebaut werden. „Jeder ist eingeladen, mitzumachen und mit Dialogen und Gesten an diesem ‚Festmahl der Konversation‘ teilzunehmen.“ An einer langen gedeckten Tafel werden 250 Teilnehmer Platz finden, um ins Gespräch zu kommen – mit Worten, Händen, Füßen, Papier und Stift. Die Aktion soll zeigen, dass das gemeinsame Am-Tisch-Sitzen nicht nur der Nahrungsaufnahme dient, sondern auch gesellschaftliche Aspekte hat, und dass schon kurze Gespräche Berührungsängste abbauen können. Sie bildet den Auftakt zum Event-Nachmittag der Kaufmannskirche, die damit unter dem Motto „Alle sind eingeladen“ die Restaurierung ihres Abendmahlsbildes des Friedmann-Altars feiert. Ein Motto, das auch für den Flashmob der Universität Erfurt gilt.