Alexander Thumfart war schon zu ihrer Wiedergründung an der Universität Erfurt tätig. Nach seinem Studium der Philosophie, Politischen Wissenschaft und Evangelischen Theologie in München und Augsburg promovierte er sich mit einer Arbeit über „Die Perspektive und die Zeichen. Hermetische Verschlüsselungen bei Giovanni Pico della Mirandola“ (Fink-Verlag, 1996). Seine Habilitationsschrift „Die politische Integration Ostdeutschlands“ erschien 2002 im Suhrkamp Verlag und wurde in Teilen auch in koreanisch publiziert. Im August 2011 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Politikwissenschaft an der Universität Erfurt ernannt.
Die Arbeitsschwerpunkte von Professor Thumfart lagen insbesondere in den politischen Theorien und den Kulturtheorien. Spezielles Interesse widmete er den Transformationsprozessen in Ostdeutschland, Freiheits- und Gerechtigkeitstheorien. Er war auch bei den Studierenden sehr beliebt, wie es nicht zuletzt zahlreiche Auszeichnungen seiner Lehrveranstaltungen belegen. Alexander Thumfart beschäftigte sich mit der politischen Theorie nicht nur in Forschung und Lehre; er war als Kommunalpolitiker auch in die Praxis des Politikbetriebs aktiv eingebunden. Über 15 Jahre war er Stadtrat der Landeshauptstadt Erfurt und in vielen weiteren Ausschüssen und Ehrenämtern engagiert. Die Kulturpolitik war ihm dabei ein ganz besonderes Anliegen.
Die Staatswissenschaftliche Fakultät verliert mit Alexander Thumfart eine allseits anerkannte Persönlichkeit, die mit Begeisterungsfähigkeit und Charme weit über unseren Campus hinaus einzunehmen wusste. Wir werden dem sehr geschätzten Kollegen ein ehrendes Andenken bewahren.
Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg
Präsident der Universität Erfurt
Prof. Dr. Till Talaulicar
Dekan der Staatswissenschaftlichen Fakultät