| Willy Brandt School of Public Policy, Global Public Policy, Forschung, Personalia

Studienpreis der Körber-Stiftung für Silvia Weko

Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung jedes Jahr die besten Promovierten aller Fachrichtungen aus. Dabei zählt vor allem die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Forschung. Eine der Preisträgerinnen in diesem Jahr ist Silvia Weko von der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt. Sie erhält den 2. Preis in der Sektion Sozialwissenschaften für ihre von Prof. Dr. Andreas Goldthau betreute Dissertation "Verteilte Energieressourcen, zentralisierte Gewinne: Warum die Monopolisierung von Daten und KI zu einer ungerechten Energiewende führen könnte." Die Verleihung findet am 3. Dezember 2024 in Berlin statt.

Dr. Silvia Weko
Dr. Silvia Weko (Foto: Körber-Stiftung // Svea Pietschmann)

Um nachhaltige Energiesysteme zu betreiben und Innovationen für die Energiewende zu entwickeln, werden riesige Datenmengen benötigt. Silvia Weko argumentiert in ihrer Arbeit, dass Akteure, die diese Daten erhalten und kontrollieren, von den wirtschaftlichen Vorteilen der Energiewende profitieren und vor allem Technologiekonglomerate ("BigTech") im Vorteil sind. Am Beispiel der Firma Amazon zeigt sie, wie BigTech mit Hilfe von umfangreichen Daten und künstlicher Intelligenz Machtpositionen in Energiesystemen rasch ausbauen kann. "Für die Gesellschaft ist der Einstieg von BigTech in der Energiewende ein zweischneidiges Schwert", sagt Silvia Weko. "Diese Unternehmen können einerseits mit ihren Ressourcen Technologien entwickeln, die die Energiewende beschleunigen. Andererseits kann die zunehmende Macht von BigTech bedeuten, dass sie anderen Akteuren Wert, Stellung und Innovationsmöglichkeiten entziehen. Und dies hätte negative Folgen für eine gerechte Ausgestaltung der Energiewende."

Silvia Weko wurde 2024 an der Brandt School promoviert. Sie ist Mitglied im Nachwuchskolleg "Effektive und innovative Politikgestaltung in umstrittenen Kontexten" (EIPCC) der Universität Erfurt und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Investigating the Systemic Impacts of the Global Energy Transition" (ISIGET) am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS/RIFS). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit Wertschöpfungsketten für saubere Energie und damit wie die Energiewende zu schaffen ist. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Internationalen Studien und einen Master-Abschluss in Soziologie. Während ihres Studiums arbeitete sie für die Heinrich-Böll-Stiftung an deren globalem Energiewende-Projekt und vermittelte einem internationalen Publikum die Vorteile sauberer Energie.

Der Deutsche Studienpreis der Körber-Stiftung...

... wird jährlich an Promovierte verliehen, die in ihrer Dissertation gesellschaftlich relevante Themen bearbeitet und "handfeste" Ergebnisse vorgelegt haben. Schirmherrin ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Die Körber-Stiftung vergibt in den drei Sektionen Sozialwissenschaften, Natur- und Technikwissenschaften sowie Geistes- und Kulturwissenschaften jeweils einen mit 25.000 Euro dotierten ersten Preis und zwei zweite Preise in Höhe von 5.000 Euro. In diesem Jahr sind insgesamt 719 Bewerbungen dafür eingegangen.

Auch im nächsten Jahr wird die Körber-Stiftung wieder einen Studienpreis ausschreiben. Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 1. März.