Mit dem Preis ausgezeichnet werden Arbeiten, die eine historische Tiefe und/oder Interesse an normativen Fragen aufweisen und darüber hinaus die Forschungsprogrammatik Max Webers mit Blick auf kultur-, religions- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen anwenden.
In diesem Jahr wurden drei junge Forscher*innen ausgezeichnet: Enno Friedrich (Karl-Franzens-Universität Graz) für seine Doktorarbeit „Das Christliche Weltgewebe des Venantius Fortunatus – Weltbeziehungen und die Carmina“. Er zeigt in seiner Arbeit, wie die Texte in der Sammlung des frühmittelalterlichen Dichters Venantius Fortunatus die Weltbeziehungen im frühen Mitttelalter reflektieren und zugleich mitgestalten.
Daniel Benedikt Stienen (Humboldt-Universität Berlin) erhielt den Preis für seine Doktorarbeit „Verkauftes Vaterland – Die moralische Ökonomie des Bodenmarktes im östlichen Preußen 1886-1914“. Diese Arbeit zeigt, dass der Markt keineswegs ein wertneutraler Interaktionsraum ist, sondern durch politisches Handeln von nationalen Aktivisten normative Orientierungen in das wirtschaftliche Handeln integriert wurden.
Sisi Sung (Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt) wurde für ihre Doktorarbeit „The Economics of Gender in China. Women, Work and the Glass Ceiling” ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich interdisziplinär mit Problemen der Geschlechtergerechtigkeit am Beispiel von Frauen im Management von chinesischen Unternehmen.
Prof. Dr. Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs: „Wir sind sehr stolz, wieder Nachwuchsforschende mit dem Max-Weber-Preis für Nachwuchsforschung auszeichnen zu können und wünschen allen in ihren jeweiligen wissenschaftlichen Karrieren viel Erfolg.“