Zu den Schätzen der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt gehören 30 Bände, die – in Feder und Tusche ausgeführt – historische Münzen vom alten Rom bis hin zu Karl V. zeigen. Jacopo Strada, Antiquar, Architekt und Antikenhändler, schuf dieses Werk Mitte des 16. Jahrhunderts für seinen Patron Johann Jakob Fugger. Neben diesen Bänden mit Zeichnungen, dem „Magnum ac Novum Opus“, erarbeitete Strada auch elf Bände mit strukturierten und methodischen Beschreibungen, Anmerkungen und Herkunftsangaben der abgebildeten Münzen.
Im einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt sind diese beiden Quellen am Forschungszentrum Gotha der Uni ERfurt erstmals gemeinsam untersucht worden, um Stradas Interpretationen der Münzen nachzuvollziehen und die Herangehensweise frühneuzeitlicher Antiquare im Detail zu studieren.
Nach sieben Jahren Projektlaufzeit, die von der DFG mit über 1.260.000 € finanziert wurden, haben Dr. Volker Heenes (Archäologie) und Dr. Dirk Jacob Jansen (Kunstgeschichte) nun den ersten Band mit ihren Ergebnissen vorgelegt, der das „Magnum ac novum opus“ in die Wissenschaftsgeschichte der Numismatik einordnet. Das reich bebildert Buch Jacopo Strada’s Magnum Ac Novum Opus. A Sixteenth-Century Corpus of Ancient Numismatics ist in der Reihe „CYRIACUS. Studien zur Rezeption der Antike“ erschienen.