(apl.) Prof. Dr. Annina Klappert

annina.klappert@uni-erfurt.de

(apl.) Prof. Dr. Annina Klappert

Neuerscheinung

Dieser transphilologische Band versammelt Lektüren zu Texten von Autorinnen des europäischen 17. und 18. Jahrhunderts. Mit der einen Nennung von ›wieder lesen‹ im Titel ist die Tatsache angesprochen, dass bedeutende Autorinnen, die zu ihrer Zeit viel gelesen waren, später diskursiv aus den Lektürelisten gestrichen wurden und nun (doch, endlich) wieder gelesen werden. Die andere Nennung von ›wieder lesen‹ referiert auf das Konzept des re-reading, das von der Differenzialität einer jeden Lektüre ausgeht, die als solche nie abschließbar ist und einen Text (immer) wieder (anders) lesen kann; dies ermöglicht auch eine emanzipatorische Sicht auf Geschlechterordnungen, die deren Bedeutungszuweisungen als nur bedingte aufzeigt und neu schreibt. Der Band richtet seinen Fokus daher nicht auf die schreibenden Frauen, sondern auf die Lektüre ihrer Texte. Untersucht werden also nicht die Emanzipationsbestrebungen von Autorinnen, sondern die Textfiguren der Emanzipation in ihren Dramen, Gedichten, Erzählungen und Übersetzungen: die Möglichkeiten der Emanzipation in sprachlichen Konfigurationen, die auch oder gerade dann bedeutsam werden, wenn es keine ›durchgängige‹ oder explizite emanzipatorische Position zu entdecken gibt. Gelesen werden Texte von: Maria Fortuna, Anna Roemers, Emilie von Berlepsch, Helmina von Chézy, Charlotte Baden, Lady Mary Wroth, María de Zayas, Johanne Charlotte Unzer, Meta Forkel-Liebeskind und Marianne Wilhelmine de Stevens.

(apl.) Prof. Dr. Annina Klappert

Arbeitsschwerpunkte und Interessengebiete

  • Vergessene Autorinnen
  • Literarische Häuser
  • New Materialism und Posthumanism
  • Epistemologie der Literatur
  • Gegenwartsliteratur
  • Literatur um 1800
  • Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts
  • Theorien der Virtualität
  • Hypertexttheorien, literarische Hypertexte
  • Theorie der Graphic Novel, Shoah-Darstellung in der Graphic Novel

Publikationen

Monographien

Sand als metaphorisches Modell für Virtualität, Habilitationsschrift, (Communicatio, hg. v. Jürgen Fohrmann und Brigitte Weingart), Berlin: De Gruyter 2020.

Die Perspektiven von Link und Lücke. Sichtweisen auf Jean Pauls Texte und Hypertexte, Diss., Bielefeld: Aisthesis 2006.

 

Herausgaben

Textfiguren der Emanzipation. Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts wieder und wieder/wider lesen, Hannover: Wehrhahn 2024 (= FONTE Atelier. Forschungen zu europäischen Autorinnen der Frühmoderne 2, Reihe hg. v. d. FONTE-Stiftung unter der Leitung von Renate Kroll, Editorial Board: Astrid Dröse, Susanne Gramatzki, Annina Klappert).

Wolfgang Herrndorf, Weimar: Verlag und Datenbank der Geisteswissenschaften 2015.

zus. m. Matthias Bickenbach/Hedwig Pompe: Manus Loquens. Medium der Geste – Gesten der Medien, Köln: Dumont 2003.

 

Reihenherausgaben

FONTE Atelier. Forschungen zu europäischen Autorinnen der Frühmoderne 2, Reihe hg. v. d. FONTE-Stiftung unter der Leitung von Renate Kroll, Editorial Board: Astrid Dröse, Susanne Gramatzki, Annina Klappert.

 

Ausstellungskuratierung

Aktuell, poetisch, selbstbestimmt. Wir lesen: Karin Michaelis, Gertrud Kolmar und Adrienne Thomas. Erarbeitet von Studierenden der Universität Augsburg unter der Leitung von Annina Klappert (Universität Augsburg) und Andrea Voß (Universitätsbibliothek Augsburg), unter https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/vergessene-autorinnen/

 

Aufsätze (Zeitschriften)

Meet Snails and Humans. Current Artworks as “Knots of Entangled Companion Species”, in: Gabriele Dürbeck/Ulrike Stobbe/Evi Zemanek (Hg.): Transpositiones Sonderband 2/2023: ,Netzwerke des Lebendigen'. Multispecies agencies und Formexperimente in hybriden Genres, S. 51-74.

Leituras da materialidade: areia, formigas, humanos, in: Revista Rosa 2 (2021).

Haus im Prozess. Story-Stories der Gegenwart und Glenn Pattersons Roman „Number 5“, in: Zeitschrift für Germanistik (1/2020), Themenheft ‚Das moderne Haus‘, hg. v. Ulrike Vedder und Christiane Holm, S. 134-157.

Hausen außer Haus. Transitorische Räume in Marilynne Robinsons Housekeeping (1980) und Ernst Augustins Robinsons blaues Haus (2012), in: Arcadia 52,2 (2017), S. 1-19.

Anders anfangen. Das Ergodische in Building Stories von Chris Ware, in: Susanne Schwertfeger/Cord-Christian Casper/Gerit Lembke u. a. (Hg.): Closure. Kieler e-Journal für Comicforschung 4/2017, S. 1-18.

Die Ökonomie der Lebendigkeit in Thomas Glavinics Das Leben der Wünsche, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 43,170 (Juni 2013), Heft 170: Inszenierungen von ‚Intensität‘ und ‚Lebendigkeit‘ in der Gegenwartsliteratur, hg. v. Martin Jörg Schäfer u. Niels Werber, Stuttgart/Weimar: Metzler, S. 24-38.

Jean Paul intermedial. Phantasie und Exzerptsystem als Medien der Sichtbarmachung, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 128,2 (2009), S. 207-217.

Hypertext als Paradigma kultureller Selbstbeschreibung, in: Internationales Archiv für die Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL) 32,1 (2007), S. 16-65.

Jürgen Gunia/Iris Hermann (Hg.): Literatur als Blätterwerk. Perspektiven nichtlinearer Lektüre, Rezension in: Deutsche Bücher 32,4 (2002), S. 304-307.

 

Aufsätze (Sammelbände)

Surfacing Chloé Zhaos Nomadland (2020). Eine nomadische Lektüre, in: Günter Butzer/Hubert Zapf (Hg.): Große Werke des Films, Bd. 3, Tübingen: Francke (vorauss. 2025).

Rückzug und Revolte im Wald: Ir/reversible Transformationen menschlicher Materialität in Marie Darrieussecqs Notre vie dans les forets (2017) und José Saramagos Coisas (1978), in: Kirsten von Hagen/Corinna Dziudzia (Hg.): Wald. Remythisierung in Zeiten des Digitalen, Stuttgart: Metzler 2025 (im Druck).

Bezüge im Parataktischen. Wissensraum Schreibtisch in Sophie La Roches Mein Schreibetisch (1799) und E. T. A. Hoffmanns Lebensansichten des Katers Murr (1819/21), in: Rüdiger Campe/Johanna Käsmann/Jessica Maßen (Hg.): Bürokratische Szenen des Schreibens, München: Fink 2025 (= Zur Genealogie des Schreibens) (im Druck).

Die Virtualität des Traums als ‚sandige‘ Realität, in: Dominic Angeloch/Marie Guthmüller/Hans-Walter Schmidt-Hannisa/Kerstin Thomas (Hg.): Das Nächtliche Wir. Der Traum zwischen Kollektivität, Virtualität und psychischer Realität, Bd. 3: Traumwissen und Traumkunst nach dem Jahrhundert der Psychologie 1950-2021, Göttingen: Wallstein 2024, S. 255-272.

Einleitung, in: Annina Klappert (Hg.): Textfiguren der Emanzipation. Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts wieder und wieder/wider lesen, Hannover: Wehrhahn 2024 (= FONTE Atelier. Forschungen zu europäischen Autorinnen der Frühmoderne 2, Reihe hg. v. d. FONTE-Stiftung unter der Leitung von Renate Kroll, Editorial Board: Astrid Dröse, Susanne Gramatzki, Annina Klappert), S. 9-27.

„Die weiblichen Fußstapfen verraten uns nicht“. Was Emilie von Berlepschs Texte (nicht) verraten, in: Annina Klappert (Hg.): Textfiguren der Emanzipation. Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts wieder und wieder/wider lesen, Hannover: Wehrhahn 2024 (= FONTE Atelier. Forschungen zu europäischen Autorinnen der Frühmoderne 2, Reihe hg. v. d. FONTE-Stiftung unter der Leitung von Renate Kroll, Editorial Board: Astrid Dröse, Susanne Gramatzki, Annina Klappert), S. 91-126.

Kunst- und Literaturschachteln. Das Ergodische als Lektüreverfahren der Wahl in Marcel Duchamps La boîte-en-valise und Chris Wares Building Stories, in: Jana Vijayakumaran/Dana Steglich (Hg.): Chaos, Unverbundenheit, Kombination. Aleatorische (Nicht-)Formen und ihre Rezeption, Bielefeld: transcript 2024, S. 137-155.

Ambivalenz des Panischen in Gertrud Leuteneggers Roman Panischer Frühling (2012), in: Constanze Baum/Tanja Kunz (Hg.): Der andere Frühling. Transformationen einer Jahreszeit in Prosa und Drama vom ausgehenden 19. bis ins 21. Jahrhundert, Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht 2024 (in Vorbereitung).

Being a/part. Thinking about the human/nonhuman relationship with Franz Kafka’s Die Sorge des Hausvaters (1920), José Saramago’s Coisas (1978), Francois Ponge’s Le savon (1967) and Gwyneth Jones’ The Universe of Things (2011), in: Kai Merten/Kerstin Howald (Hg.): New Materialist Literary Theory: Critical Conceptions of Literature for the Anthropocene, Lanham: Lexington Books 2024 (= New Critical Theory), S. 97-115.

Materialitäten lesen. Sand und Ameisen, in: Florian Kappeler/Roman Widder (Hg.): Umstülpen, Zur Praxis materialistischer Literaturinterpretation, Paderborn: Fink Verlag 2023 (= Literatur und Ökonomie), S. 173-189.

Surfacing: A diffractive reading experiment with books and houses in Walter Benjamin’s Ich packe meine Bibliothek aus und Varlos María Domínguez’ Casa de papel, in: Kai Merten (Hg.): Diffractive Reading. New Materialism, Theory and Critique (= New Critical Humanities), London: Rowman & Littlefield International 2021, S. 211-232.

Zur Feier das Gespräch. Moderata Fonte, in: Renate Kroll/Karola Prutek (Hg.): Ein Plädoyer für die Literatur- und Kulturwissenschaften, Berlin 2021, S. 102f.

Bildung zu ‚wahrer‘ Geselligkeit und die Pathetisierung der gebildeten Frau: Johanna Schopenhauers Roman Gabriele, in: Marina O. Hertrampf (Hg.): Femmes de lettres. Wiederentdeckungen und Neulektüren europäischer Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts, Berlin: Frank & Timme 2020, S. 377-404.

Der Abkürzungspunkt, in: Helga Lutz/Nils Plath/Dietmar Schmidt (Hg.): Satzzeichen. Szenen der Schrift, Berlin: Kadmos 2017, S. 232-238.

Flüchtige Formen. Vom Wissen im Sand, in: Michael Bies/Sean Franzel/Dirk Oschmann (Hg.): Flüchtigkeit der Moderne. Eigenzeiten des Ephemeren im langen 19. Jahrhundert, Hannover: Wehrhahn Verlag 2017, S. 113-134.

Vergessen im Virtuellen. Wolfgang Herrndorfs Sand, in: Annina Klappert (Hg.): Wolfgang Herrndorf, Weimar: Verlag der Geisteswissenschaften 2015, S. 101-115.

Bildung als Entbildung. Ein Selbstexperiment in Jakob Heins Herr Jensen steigt aus, in: Bettine Menke/Thomas Glaser (Hg.): Experimentalanordnungen der Bildung. Exteriorität – Theatralität – Literarizität, Paderborn: Fink 2014, S. 313-324.

Schreiben mit Zettel und Link. Ein Einstieg in digitale Zettelkastensysteme, in: Henning Lobin/Regine Leitenstern/Katrin Lehnen/Jana Klawitter (Hg.): Lesen, Schreiben, Erzählen. Kommunikative Kulturtechniken im digitalen Zeitalter (= Interaktiva, Schriftenreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität Gießen 13), Frankfurt/M./New York: Campus 2013, S. 63-81.

Störung durch Auflösung in El libro de arena von Jorge Luis Borges, in: Jörg Dünne/Martin Jörg Schäfer/Myriam Suchet/Jessica Wilker (Hg.): Les Intraduisibles/Unübersetzbarkeiten. Sprachen. Literaturen. Medien. Kulturen/Langues Littératures, Médias, Cultures, Paris: éditions des archives contemporaines 2013, S. 331-341.

‚Nichts‘ dahinter. Anmerkungen ohne Referenz, in: Bernhard Metz/Sabine Zubarik (Hg.): Den Rahmen sprengen. Anmerkungspraktiken in literarischen Texten II, Berlin: Kadmos 2012, S. 364-384.

Individualität als Adressenwahl. Der Abbau aller Adressen in Jakob Heins Herr Jensen steigt aus, in: Akten des XII. Internationalen Germanistenkongresses Warschau 2010, Bd. 6: Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit (= Publikationen der internationalen Vereinigung für Germanistik), hg. v. Franciszek Grucza, Frankfurt/M. u. a.: Lang 2012, S. 333-337.

‚Gegenwartsliteratur‘ unter anderem. Epochenkonstruktion als Reihe, in: Paul Brodowski/Thomas Klupp (Hg.): Wie über Gegenwart sprechen? Überlegungen zu den Methoden einer Gegenwartsliteraturwissenschaft, New York: Peter Lang 2010, S. 47-72.

Reading with/over gaps. A theoretical approach to two reading strategies and their use for reading hypertexts (unveröffentlichtes Manuskript)

Monster machen, in: Achim Geisenhanslüke/Georg Mein (Hg.): Monströse Ordnungen und Schwellenfiguren, Bielefeld: transcript 2009, S. 125-164.

Hypertext und Fußnote. Strukturen der ‚Vielwegigkeit‘ als medientheoretisches und literarisches Phänomen, in: Bernhard Metz/Sabine Zubarik (Hg.): Am Rande bemerkt. Anmerkungspraktiken in literarischen Texten, Berlin: Kadmos 2008, S. 209-233.

Ernster Comic, komische Wissenschaft. Art Spiegelmans Maus, in: Georg Mein/Markus Rieger-Ladich (Hg.): Soziale Räume und kulturelle Praktiken. Über den strategischen Gebrauch von Medien, Bielefeld: transcript 2004, S. 203-234.

In den Händen des Wissenschaftlers. Die Pfeife im Bild und als Bild der ‚Wissenschaft‘, in: Matthias Bickenbach/Annina Klappert/Hedwig Pompe (Hg.): Manus Loquens. Medium der Geste – Gesten der Medien, Köln: Dumont 2003, S. 158-187.

Comics und Kulturpolitik. Der Hitler-Comic als Hitler-Denkmal, in: Susanne Düwell/Matthias Schmidt (Hg.): Narrative der Shoah. Repräsentationen der Vergangenheit in Historiographie, Kunst und Politik, Paderborn: Schöningh 2002, S. 143-169.

Mitgliedschaften

seit 2024 Mitglied der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG)

seit 2023 Mitglied der BücherFrauen – Women in Publishing

seit 2021 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine & Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL)

seit 2021 Mitglied des Deutschen Hochschulverbands (DHV) 

seit 2020 Mitglied des Moderata Fonte-Forums für Frühe Neuzeit-Forschung der FONTE-Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen 

                 Nachwuchses

2008 – 2018 Mitglied des Forums Texte. Zeichen. Medien. an der Universität Erfurt

seit 2008 Mitglied des Deutschen Germanistenverbands

10/2005 – 10/2007 Mitglied des Mentoring- und Trainingsprogramms der Universität Bonn (MeTra)

01/1999 – 12/2008 Mitglied des SFB/FK 427 ‚Medien und kulturelle Kommunikation (ab 05/2005 assoziiert)