Umgestaltung der Studieneingangsphase der Anglistischen Linguistik (SALi)
Ohne die Digitalisierung selbst zum akademischen Lehrgegenstand zu machen, nimmt dieses Projekt die Digitalisierung relevanter zukünftiger Arbeitsmärkte in den Blick und verfolgt dabei das Ziel, die vorhandenen Lehr- und Lernformen zu verändern, d.h. digitalisierte Lernumgebungen zu implementieren, welche die Arbeitsformen zukünftiger Arbeitswelten schon während des Studiums nicht lehren, sondern tatsächlich (auf lebensweltlich relevante Art und über längere Zeiträume) antizipieren, d.h. selbst schon umsetzen.
Das Projekt will diese Umsetzung neben die fachspezifischen wissenschaftlichen Gegenstände stellen und als neuen akademischen Lehrinhalt definieren. Dies ist relevant, da die Studien- und Prüfungsordnungen universitärer Studiengänge für jedes Modul nicht nur ausgewählte fachwissenschaftliche Inhalte, sondern auch einen Teil jener (zumeist fächerübergreifenden) Kompetenzen („Soft Skills“) als Lehrziele aufführen, die für das zukünftige erfolgreiche Arbeiten einer wissenschaftlich ausgebildeten Person von zentraler Bedeutung sind. Das Projekt sieht vor, die Lehre auf der Grundlage einer Digitalisierungsstrategie umzugestalten, die auch als Flipped Teaching/ Inverted Classroom bezeichnet wird. Diese Veränderung soll auch in der für die anstehende Re-Akkreditierung des Studienganges überarbeiteten Fassung der Prüfungsordnung des B.A. Anglistik/Amerikanistik Eingang finden.
Das ausgewählte Flipped-Teaching Modell ist eine Form des Blended-Learning. Es baut prinzipiell auf dem Verbund zweier Komponenten auf, nämlich einem Selbstlernteil, im dem die Studierenden sich selbständig mit verschiedenartigen (kleinformatigen) digitalisierten Lehrkomponenten befassen, und einer individualisierten Präsenzzeit.
Dabei sieht das Projekt vor, die Hälfte der bisherigen studentischen Präsenszeit (45 Minuten) über den selbständigen Umgang mit digitalisierten Lehrmaterialien zu realisieren, die primär aus einer Reihe von kleineren (etwa 10-minütigen) vorlesungsartigen Videokomponenten zum jeweiligen Wochenthema im Gesamtumfang von bis zu 45 Minuten pro Lehrwoche bestehen und (in beliebiger Reihenfolge) über die Lernplattform Moodle abgerufen werden können. Die verbleibenden 45 Minuten studentischer Präsenszeit bleiben Präsenzlehre, die den Studierenden die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt mit der Lehrperson, d.h. zur gezielten Nachfrage, Problemdiskussion, Übungsbesprechung, etc., gibt. Da die Präsenszeit der Lehrperson 90 Minuten beträgt, wird die jeweilige Gruppengröße (im Vergleich zur traditionellen Veranstaltung) halbiert.
Das blended-learning Konzept, d.h. die Kombination aus selbstorganisiertem Lernen (= flipped teaching) und angebotener Präsenzlehre, soll den Studienerfolg in der Studieneingangsphase erhöhen, indem es den Studierenden ein selbstbestimmteres Lernen ermöglicht.
Pilot-/Testphase (1 MP-Seminar in AA01#03)
Zeitraum: Wintersemester 2018-19 bis einschl. Sommersemester 2019
Lehrveranstaltung
Studentische Zwischenevaluationen während dieser Projektphase sollen gewährleisten, dass das neue Lehrmodell optimal implementiert und von den Studierenden auch tatsächlich angenommen wird. Darüber hinaus wird der Lernerfolg im Projektseminar auch im Vergleich zu den traditionell durchgeführten Parallelveranstaltungen evaluiert.
Erste Projektphase (Vorlesungen zu AA01#01 sowie #02):
Zeitraum: Wintersemester 2019-20
Lehrveranstaltungen
Zweite/Finale Projektphase (alle MP-Seminare in AA01#03):
Zeitraum: Sommersemester 2020
Lehrveranstaltungen
Abschließend, d.h. nach der Einführung des blended-learning-Lehrmodells in allen Seminaren und Vorlesungen von AA01, werden wesentliche Aspekte dieses Modells, wie Lernerfolg, Motivationsentwicklung, Lehraufwand und technische Praktikabilität, noch einmal evaluiert.
Dieses Projekt wird durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) im Rahmen der Strategie zur Digitalisierung an Hochschulen gefördert.