Zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. Annemarie Schimmel Wissenschaft, Mystik und Ästhetik im Spiegel ihres Erbes - 23.04.2022
Annemarie Schimmel wurde am 07. April 1922 in Erfurt geboren. Früh schon zeigte sie Interesse am Orient. Bereits mit 16 Jahren legte sie das Abitur ab. Die Faszination für islamische Kulturen wurde zunehmend zu einem Mittelpunkt ihres Lebens. Nach Professuren in der Türkei und an der Harvard Universität kehrte sie als Grande Dame der Orientalistik 1992 nach Deutschland zurück.
Ihre Reiseeindrücke aus dem Orient verband sie gekonnt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und fasste sie in ergreifende Worte, die einen Resonanzraum schufen. Ihre Texte kreisten insbesondere um Themen wie Selbstvergewisserung als Frau, Mystik, Ästhetik und Kalligraphie. 1995 wurde die unermüdliche Vermittlerin zwischen Ost und West mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gewürdigt. Die Verbundenheit mit ihrer Geburtsstadt Erfurt zeigte sich u.a. durch die Mitarbeit im Kuratorium der wiedergegründeten Universität. Teile ihres umfangreichen Nachlasses werden dort verwahrt, ebenso wie die ihr verliehenen Orden, Ehrendoktorate und andere Auszeichnungen. In Erinnerung an Annemarie Schimmel wurde an diesem Abend das Königin-Luise Gymnasium zum Ort einer facettenreichen Begegnung jener Kultur, in der sie ihre zweite Heimat fand.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Festvortrag von Dr. Stefan Weidner und die visuellen und auditiven Darstellungen von Kalligraphie, Musik und Tanz des Künstlers Shahid Alam und der virtuosen Gruppe TÜMATA.