Weiterführende Links zu migrantischen Perspektiven
„Bruderland ist abgebrannt“ - Ein Dokumentarfilm
Der Dokumentarfilm “Bruderland ist abgebrannt” ist eine zeitgenössische Momentaufnahme der Lage ehemaliger DDR-Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam kurz nach der Wiedervereinigung. Ein Film über rechtliche und soziale Unsicherheit, über das Ankommen und den Abschied auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Angelika Nguyens dokumentarischer Kurzfilm aus dem Jahr 1991 ist ein wichtiges zeithistorisches Dokument und zeigt ein oft vergessenes Kapitel der Jahre nach der Wiedervereinigung, das bis heute nachwirkt.
„Deine Geschichte“
Ausstellungs- und Bildungsprojekt zu Einwanderung
Wie geschieht Einwanderungsgeschichte im Stadtbild? Wo wird die Geschichte der Herkunftsländer der Eingewanderten in die Geschichtserzählung eingeschlossen? Wer erzählt Migrationsgeschichte?
Das Ausstellungs- und Bildungsprojekt „Deine Geschichte“ stellt sich diesen und anderen Fragen in vier partizipativen Sonder- und Wanderausstellungen zur Einwanderungsgeschichte und Einwanderungsgesellschaft Deutschland. Dabei werden neue Möglichkeiten erprobt, Migration und Migrationsgeschichte darzustellen und Migration als Teil deutscher Geschichte zu präsentieren.
"Gegen uns."
Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft.
Die Lebensgeschichten von Menschen, die aus unterschiedlichen rechten Motiven angegriffen wurden, stehen im Mittelpunkt von „Gegen uns“. Ihre Perspektiven und Erinnerungen und die der ihnen nahestehenden Menschen sind dabei zentral. Sie machen sowohl die Auswirkungen deutlich, die die Gewalt auf ihr Leben hat, als auch die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt. Beim Zuhören wird deutlich: Rechte Gewalt richtet sich gegen die Betroffenen, und auch gegen uns alle.
Hanoi X Halle
Vietnamesisches Leben vor und nach 1989 in Ostdeutschland
Bis 1989 kamen zehntausende Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam in die DDR. Nach der Wende verloren viele ihr Aufenthaltsrecht. Die, die sich einen Platz im wiedervereinigten Deutschland sichern konnten, mussten oft kämpfen. Für ihre Zukunft und einen neuen Arbeitsplatz, gegen alltägliche Anfeindungen und Rassismus. Bis heute ist der Blick der ehemaligen Vertragsarbeiter:innen auf die Vor- und Nachwendezeit unterbeleuchtet. Die Online-Dokumentation „Hanoi X Halle“ will deshalb vietnamesischen Arbeiter:innen eine Stimme geben und berichtet von ihren Lebensbedingungen vor und nach 1989.
„Ich bin doch kein Projekt...! “ Afrikanische Kinder im DDR-Staatssozialismus
Von 1982 bis 1988 lebten und lernten knapp 900 Schüler:innen aus Mosambik in der Schule der Freundschaft in Staßfurt. Das Forum "Ich bin doch kein Projekt ...!" - Afrikanische Kinder im DDR-Staatssozialismus, zu dem Uthukumana Afrika e.V. im August 2024 eingeladen hat, macht sich die Aufarbeitung dieser Geschichte mit Deutungshoheit und aus der Perspektive der Betroffenen zur Aufgabe.
Initiative 12. August
Die Initiative 12. August engagiert sich für die Aufarbeitung des rassistischen Mordes 1979 an den kubanischen Vertragsarbeitern Delfin Guerra & Raúl Garcia Paret in Merseburg.
"MigOst" Ostdeutsche Migrationsgeschichte selbst erzählen
Das Projekt MigOst will Gelegenheiten für die gemeinsame Auseinandersetzung mit der (eigenen) Migrationsgeschichte schaffen. Es will die Teilhabe von Migrant*innen in Ostdeutschland sichtbarer machen und die eindimensionale mehrheitsgesellschaftliche Perspektive auf Migration erweitern, um so den Weg für vielfältigere (Stadt-) Geschichten zu ebnen. Die Projektlaufzeit war von März 2021 bis Februar 2024.
MoCom: Motion Comics als Erinnerungsarbeit
MoCom: Motion Comics als Erinnerungsarbeit ist ein Projekt von und für junge Menschen in West- und Ostdeutschland mit und ohne Migrationserfahrung. Bis Ende 2023 entstanden im MoCom-Projekt vier Motion Comics mit jeweils dazugehörigem pädagogischen Begleitmaterial zum Thema der deutschen Teilung. Beides wird in der (außer)schulischen Bildungsarbeit eingesetzt. Vier Gruppen von jungen Menschen recherchierten zu jeweils einem Oberthema: Grenzübertritte, Flucht und Ausreise, Geteilte Geschichte(n), Ankommen in der Fremde. Junge Menschen und Schüler:innen entwickelten Bildungsmaterialien für Jugendliche! Die Projektteilnehmenden waren gleichzeitig Zielgruppe des MoCom-Projektes. Mit einem kollaborativen und partizipativem Ansatz entwickelten sie zusammen mit Künstler:innen, Historiker:innen, Anthropolog:innen und Zeitzeug:innen die Motion Comics und dazugehörigen Begleitmaterialien.
Projekt "Ossi-Ausländer"
Im Projekt "Ossi-Ausländer" teilten neun Zeitzeug:innen, die aus dem Ausland in die DDR kamen, ihre Lebensgeschichten in Workshops mit Jugendlichen/jungen Erwachsenen. Sieben davon sind nun in der Web-App sicht- und hörbar. Außerdem wurden mit ihnen und weiteren Zeitzeug:innen lebensgeschichtliche Interviews geführt, welche aktuell durch die OHF auf der Plattform Oral-History.digital archiviert werden.
zweiteroktober90
Die Gewalt der Vereinigung
Mit dem Online-Projekt zweiteroktober90 werden neonazistische Angriffe, die am 2. oder 3. Oktober 1990, also direkt vor oder an dem Tag der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, stattgefunden haben, dokumentiert. Mit dem Projekt soll aufgezeigt werden, dass der Tag der Vereinigung mit gewalttätigen, teils pogromartigen Ausschreitungen gegen Linke und Migrant:innen einherging, die medial und v.a. überregional wenig Erwähnung fanden und darum weitgehend unbeachtet blieben. Die Beschäftigung mit diesen Angriffen soll dabei helfen, die Entwicklung der neonazistischen Gewalt in den 1990er Jahren, deren nicht nur zeitlichen Anfang sie markieren, besser zu verstehen. Darüber hinaus soll den Betroffenen der Gewalt des 2. und 3. Oktober 1990 die Möglichkeit gegeben werden, nach nunmehr 30 Jahren gehört zu werden.