Vorstellung
Im Nachwuchskolleg "Wissensgeschichte der Neuzeit" forschen Promovierende, Postdocs und Senior Scholars gemeinsam zu Fragen des Wissens. Ziel ist es, das Programm einer transdisziplinären Wissensgeschichte neu zu konturieren. Im Zentrum stehen Praktiken, die Wissen hervorbringen, sowie unterschiedliche Wissensformen: Alltagswissen, administratives, gelehrtes bzw. wissenschaftliches Wissen, implizites oder explizites Wissen, wissensgesättigte Selbstreflexionen oder auch Wissensdinge.
Wissen gilt es so in seiner Vielfalt zu erforschen, mit einem genauen Blick auf die jeweils dazugehörigen Herausbildungs- sowie Aushandlungsprozesse und Geltungsansprüche. Das Spektrum der methodischen Zugriffe reicht von akteurszentrierten Ansätzen über die neuere Ideengeschichte bis zur Intellectual History, von der Medien-, Raum- und Kulturtechnikforschung bis hin zur Material-Culture-Forschung, von der Historischen Epistemologie und Praxeologie bis zu explizit postkolonial inspirierten Forschungsansätzen. Schwerpunkte bilden Studien zum Wissen am Gothaer Hof und zur globalgeschichtlich ausgerichteten Sammlung Perthes.
Ferner ermöglicht der Forschungsstandort Gotha, über das Herzog-Ernst-Stipendienprogramm und die Gastvorträge eine Fülle von internationalen wissenschaftlichen Kontakten zu knüpfen.
Kolleg
Das Nachwuchskolleg besteht aus Promovierenden und Postdocs, die von einem Kollegium der Gothaer Forschungseinrichtungen und der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt betreut werden. Der international vernetzte Forschungsstandort Gotha/Erfurt ermöglicht es, zahlreiche wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen. Aktuelle Sprecherin des Kollegs ist Prof. Dr. Iris Schröder (Globalgeschichte), stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Bernhard Kleeberg (Wissenschaftsgeschichte).
Getragen wird das Nachwuchskolleg von der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt, dem Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes (FKTS) und dem Forschungszentrum Gotha (FZG). Die Arbeitsplätze befinden sich in den Gothaer Institutionen.
Programm
Die Grundlage des strukturierten Promotionsprogramms bildet ein verbindliches Curriculum, das in seinen Kernbestandteilen sowohl verpflichtende als auch Wahlpflichtelemente enthält. Es erweitert die strukturierte Ausbildung von Doktorand/innen, indem es über die vertiefte Anleitung zur eigenständigen wissenschaftlichen Forschung hinaus den Erwerb von praktischen Zusatzqualifikationen unterstützt, die nicht nur für eine mögliche akademische Laufbahn, sondern auch für eine spätere Tätigkeit in Institutionen mit Sammlungsbezug (Archive, Bibliotheken, Museen) oder im Wissenschaftsmanagement dienlich sind.
Im Zentrum des strukturierten Promotionsprogramms steht ein wöchentliches Seminar, in dem eigene Texte diskutiert werden. Zu den verpflichtenden Elementen des Curriculums gehören des Weiteren ein zweieinhalbtägiges Grundlagenseminar und ein Workshop zur quellenbezogenen Forschung im ersten Studienjahr sowie eine zweitägige Schreib- und Publikationswerkstatt im zweiten Studienjahr. Die zusätzliche Teilnahme an einem der Forschungkolloquien der beteiligten Fachrichtungen bietet weitere Gelegenheit zum Austausch.
Darüber hinaus können Promovierende an Weiterbildungskursen für fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen teilnehmen, eigene Lehrveranstaltungen durchführen und Workshops organisieren. Das Kolleg ermöglicht es den Nachwuchswissenschaftler*innen außerdem, eigene Lehrveranstaltungen und Workshops durchzuführen, unterstützt sie bei der Organisation von Volontariaten und Auslandsaufenthalten und führt gemeinsame Exkursionen durch.
Mitgliedschaft und Finanzierung
Nachwuchswissenschaftler*innen der Universität Erfurt können sich jederzeit um Aufnahme in das Nachwuchskolleg über das EPPP bewerben. Eine Förderung über Stipendien der Universität Erfurt ist möglich.