Erfahrungsberichte
Ich absolvierte mein Auslandssemester an der Universidad Nacional de La Plata im Rahmen des BA 6+1 Programms im Wintersemester 21/22. Ursprünglich hatte ich mich beworben, um im Wintersemester 20/21 in Argentinien zu studieren, jedoch musste dieser Plan, wie bei so vielen, aufgrund der Corona Pandemie verschoben werden. Dementsprechend konnten die anderen zwei Stipendiatinnen und ich erst im folgenden Jahr nach Argentinien fliegen, und auch das erst ab dem 1. November anstatt, wie ursprünglich geplant, im August. Das war zwar sehr schade, aber wir waren alle froh, dass unser Auslandssemester doch noch stattfinden konnte.
Vorbereitung und Stundenplan
„Bei der Bewerbung an der UNLP selbst hatte ich Unterstützung von den Betreuern des Programms und tauschte mich bei Problemen mit meinen beiden Mitbewerberinnen aus. Sobald die Annahme erfolgreich war, erhielten wir aus La Plata ein Informationshandbuch über das Studium, die Stadt selbst, Transportmöglichkeiten und den Antrag für das Visum, welches in Argentinien beantragt wird. Zusätzlich bekamen wir eine Liste mit möglichen Unterkünften geschickt.“
„Innerhalb des BA 6+1 Programms gelten gewisse Vorgaben für die Belegung der Kurse. Es ist obligatorisch fünf verschiedene Veranstaltungen zu belegen, zwei aus dem literatur-oder kulturwissenschaftlichen Bereich, ein interdisziplinäres Seminar, einen Sprachkurs und das Seminario Compartido, an welchem man mit den argentinischen Studierenden teilnimmt, die im darauffolgenden Semester nach Erfurt kommen. Meine Dozenten kamen uns Austauschstudierenden sehr entgegen und stellten uns ihre Hilfe zur Verfügung.“ (Juli 2018 - Januar 2019)
Unterkunft und Transport
„Ich habe die erste Zeit im Hostel gewohnt und würde das auch wieder so machen, denn die Mietpreise hier sind, wenn man nur übers Internet sucht und sich nicht vor Ort die Zimmer ansieht, gerne mal das 3-4fache vom möglichen Preis. Die durchschnittliche Miete für ein Zimmer liegt etwa bei 100-150€.“
„Um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in La Plata und Buenos Aires zu fahren, braucht man eine SUBE-Karte, die man in fast jedem Kiosk kaufen und aufladen kann. Ich habe mir zusätzlich auch ein Fahrrad gemietet (7Euro im Monat). Was die Sicherheit angeht sollte man sich nicht zu große Sorgen machen. Beachtet man einige Sicherheitshinweise und hört auf seinen gesunden Menschenverstand, ist Argentinien nicht gefährlicher als Deutschland. Im Dunkeln also vielleicht doch mal lieber ein Taxi nehmen, das oftmals nicht mehr als 2€ kostet.“ (August - Dezember 2018)
Sprache im Uniumfeld
„Zu Anfang fiel es mir noch schwer, 120 Minuten lang einem spanischen Vortrag zu folgen, ohne abzuschweifen, aber mit der Zeit habe ich mich immer besser daran gewöhnen können. Auch habe ich mich zunächst nicht getraut etwas zum Seminar beizutragen. Das kam erst später, wurde aber gut aufgenommen, so dass ich mich dann auch wohl gefühlt habe, etwas zu sagen.“ (März - August 2016)
- Estefania Casajus
Reisen und Erlebnisse
„Für meinen Rückweg nach Deutschland bot sich mir eine schöne Alternative zum Fliegen, nämlich eine Schiffsreise. Die ist etwas teurer und dauert natürlich länger, aber dafür schont man die Umwelt und gewinnt zudem eine unschätzbar wertvolle, auch ungewöhnliche Erfahrung.“
„Einige Sachen, die mir noch einfallen: man begrüßt sich immer mit einem Kuss auf die Wange, auch unter Männern, das ist schon toll. Übrigens ist es beim Tango total üblich, dass zwei Männer miteinander tanzen, oder auch, dass Frauen die Rolle der Führenden übernehmen. Wenn man dir einen Mate reicht, sagst du nicht „danke“, denn dann bekommst du nämlich keinen mehr. Geh mal auf eine Demo, das ist ein tolles Erlebnis.“ (August 2014 - Juli 2015)
- Jakob Zwiebler
Résumé
„Rückblickend sind es die Erfahrungen und die Begegnungen mit den Menschen, die mich bereichert haben. Ich habe Gedankenanstöße bekommen und unterschiedliche Perspektiven schätzen gelernt. Der Studienaufenthalt hat also zur klassischen Horizonterweiterung beigetragen. Meine Freundinnen und Mitbewohnerin haben mir nicht nur mit dem Unistoff geholfen, sondern auch ihr Argentinien mit mir geteilt.“ (August - Dezember 2017)
- Julia Grein