Dass Sprach(varietät)en infolge von Interaktionshandlungen zwischen Angehörigen verschiedener Kommunikationsgemeinschaften vielfältige Einflüsse aufeinander ausüben können, lässt sich durch deren zahlreiche Erscheinungsformen auf verschiedenen sprachlichen Ebenen belegen und ist als ein natürliches Produkt inter- bzw. transkultureller sozialer Prozesse aufzufassen. Mit der Erforschung derartiger Kontaktmanifestationen haben sich im Bereich der Linguistik – sowohl aus diachronem als auch aus synchronem Blickwinkel – bereits mehrere Forschungsrichtungen (wie z.B. die Soziolinguistik, die Kontaktlinguistik, die Semantik oder die Pragmatik) unter Einsatz interdisziplinärer Methodeninventare auseinandergesetzt, was auf die Vielfalt und die Mehrdimensionalität möglicher Analysegesichtspunkte hinweist. Dieser Komplexität der linguistischen Annäherungen soll auf der nächsten German Abroad-Tagung, die vom Internationalen Forschungs- und Nachwuchsförderungsnetzwerk für Interkulturelle Germanistik (IFNIG) am Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Erfurt veranstaltet wird, eine konstitutive Rolle zukommen, indem der inhaltliche Fokus auf Sprachkontaktkonstellationen liegen soll, in denen Varietäten des Deutschen mit anderen Sprach(varietät)en außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachgebiets in Kontakt treten. Ein zentrales Ziel ist es, charakteristische Merkmale von Kontaktvarietäten der deutschen Sprache aufzuzeigen und zu beschreiben, wobei der Aspekt der Interkulturalität eine vorrangige Rolle spielen soll. Somit ist z.B. das Kommunikationsverhalten deutschsprachiger Gruppen/Minderheiten außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachgebiets in traditionellen „Sprachinseln“ und in sonstigen inter- bzw. transkulturellen Konfigurationen (etwa in Migrationskontexten) von hoher Relevanz – mit besonderem Blick auf Sprachstrukturen, Sprachverwendungsaspekte und sozialpsychologische Faktoren.
Ebenso begrüßt wird die Beschreibung deutscher Lernervarietäten bzw. ihre Anwendungsmöglichkeiten im Deutsch-/DaF-/DaZ-Unterricht. Den Gegenstand der Vorträge können gleichzeitig auch andere Sprachen und deren Varietäten bilden, die unter dem Kontakteinfluss des Deutschen stehen und in verschiedenen Interaktionssituationen, Medien usw. erscheinen.
Vor diesem Hintergrund werden Vortragsangebote erwartet, die Kontaktprozesse und -ergebnisse in diversen mündlichen oder schriftlichen Sprachverhaltensdomänen auf der morphosyntaktischen, lexikalisch-semantischen oder pragmatischen Ebene zum Gegenstand machen und sich einem der folgenden thematischen Schwerpunkte zuordnen lassen:
Hier können Sie die Tagungsankündigung auf Deutschund Englischals PDF-Datei herunterladen.
Das Programmheftkönnen Sie hier herunterladen.
Es ist vorgesehen, zur Tagungsthematik einen qualitativ hochwertigen Sammelband zu publizieren; die Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer werden gebeten, ihre Beiträge hier vorzulegen. Die Abgabefrist wird auf der Veranstaltung bekanntgegeben: Die Verfasserinnen und Verfasser erhalten ausreichend Zeit, um ihre Texte bei Bedarf – z.B. aufgrund von Impulsen bei der Diskussion – zu ergänzen bzw. weiter zu optimieren.
Die schriftlichen Fassungen der eingereichten Tagungsbeiträge werden begutachtet. Beiträge mit positiver Evaluation werden in der Schriftenreihe „Beiträge zur Interkulturellen Germanistik“ (BIG) im Narr Francke Attempto Verlag in Tübingen veröffentlicht; die Homepage der Reihe finden Sie hier.
Wir freuen uns schon auf Ihre Texte!