interkulturelle Kommunikation und Migration, Kommunikationsstrategien im interkulturellen Kontext
Gegenstand des Dissertationsvorhabens ist eine Untersuchung der interkulturellen Kommunikation in der deutsch-rumänischen Zusammenarbeit am Beispiel der Kommunikationsprozesse zwischen Deutschen und Rumänen, die in Wirtschaftsunternehmen tätig sind. Dabei soll analysiert werden, welche Rolle gegenseitige Erwartungen, kulturell bedingte Missverständnisse, Vorurteile und Fehlwahrnehmungen spielen, und welche kulturellen Muster bzw. Werte sich in dieser Beziehung erkennen lassen. In einer Welt, in der die "Globalisierung” zu einem übergreifenden Schlagwort geworden ist, stellt sich gleichwohl die Frage nach den bilateralen Beziehungen. Im Zuge dieser Entwicklung sind somit die deutschen Unternehmen und ihre rumänischen Mitarbeiter und Geschäftspartner zunehmend auf eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit angewiesen. Die tägliche Beobachtung zeigt, dass Deutschen und Rumänen an und für sich gerne zusammenkommen, um miteinander zu arbeiten. Beide Seiten stoßen aber in vielen Fällen nach einer ersten "Good will - Phase” wider Erwarten auf Kommunikationsschwierigkeiten und sind voneinander meistens enttäuscht. Dies führt häufig dazu, dass beide Partner aus ihrer Enttäuschung heraus verallgemeinern und Pauschalurteile fällen. Es entsteht ein negativer Image-Effekt. Der Sprung zur Sensations-Berichterstattung in den Medien ist dann nicht weit. Um diese Annahmen zu überprüfen, wird eine schriftliche Befragung deutscher und rumänischer Fach- und Führungskräfte durchgeführt. Wo eine besondere Problematik erkennbar ist, werden dann mündliche Leitfadengespräche mit einzelnen Personen durchgeführt. Abschließend wird der Versuch unternommen, die Ergebnisse der Befragung zusammenzufassen, um sie in Form von Vorschlägen für eine gute Zusammenarbeit einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Angesichts der sich verstärkenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien und der Tatsache, dass bislang noch keine spezifische Untersuchung zu Rumänien vorliegt, wird das Thema für die bilateralen Beziehungen in der Zukunft immer größere Bedeutung haben.
Erstgutachter: Prof. Dr. Kai Hafez (Universität Erfurt)