Nadia Leihs

Thema: "Zwänge, Kompromisse, Freiräume. Der Einfluss von Redaktionsstrukturen auf arabische Journalisten"

Kurzbiographie

  • Oktober 2014 bis Dezember 2016 – Projektkoordination „Ombudsleute in Tunesien“ des Erich-Brost-Instituts für Internationalen Journalismus in Dortmund
  • Februar 2013 bis März 2015 – wissenschaftliche Beratung für das Projekt “Media Culture in Transformation" des Orient-Instituts Beirut in Kairo
  • November 2012 bis November 2014 – Research Fellow am Erich-Brost-Institut für Internationalen Journalismus
  • November 2011 bis Juli 2012 – Feldaufenthalt in Kairo, Ägypten (gefördert mit einem DAAD-Kurzzeitstipendium)
  • Juni 2010 bis Juni 2011 – Lehrbeauftragte der TU Dortmund, Planning Education for Iraq (pliq)
    seit April 2010 – Doktorandin an der Fakultät für Kommunikationswissenschaften der Universität Erfurt
  • 2009 – Abschluss Fernstudium „Deutsch als Fremdsprache“, Universität Kassel
  • Juni 2008 bis März 2011 – Moderatorin für Input, Institut für Schulung und Medienentwicklung
    2008 – Abschluss Magisterstudium Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und Psychologie, Ruhruniversität Bochum
  • September 2007 bis April 2008 – Rechercheaufenthalt in Jordanien (gefördert mit einem Stipendium der Heinz-Kühn-Stiftung)
  • 2000 bis 2002 – Volontariat bei taz, die tageszeitung
  • 1997 bis 1998 – Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der BUNDjugend Rheinland-Pfalz
  • 1997 – Abitur
  • seit 1996 – freie Journalistin für verschiedene Medien, u.a. Allgemeine Zeitung (Alzey/Bad Kreuznach), Öffentlicher Anzeiger (Bad Kreuznach), Ruhrnachrichten (Dortmund), Westdeutscher Rundfunk (Köln/Dortmund), Radio Bremen, taz, die tageszeitung (Berlin/Bochum), Jordan Times, EJO

Forschungsschwerpunkte

Qualitative Sozialforschung, Geschlechtergeschichte, politische und gesellschaftliche Transformationen, Geschichte des Journalismus, Arabische Medien, Redaktionsforschung

Dissertationsvorhaben

In kommunikationswissenschaftlichen Modellen wird Routinen und Strukturen in Redaktionen entscheidender Einfluss auf die publizierten Inhalte zugeschrieben. Das Ideal des „geborenen Journalisten“ wurde als Mythos enthüllt und journalistische Arbeit als routinierte Abläufe mit wenig Handlungsspielraum erkannt. Während die äußeren Voraussetzungen wie rechtliche und politische Bedingungen (Makroebene) ebenso wie Perspektive der individuellen Journalisten (Mikroebene) für den arabischsprachigen Raum bereits gut untersucht sind, fehlt es bisher an Einblick in die Normen, Rollen und Techniken (Mesoebene), welche die Arbeit in Redaktionen bestimmen. Sie bieten einerseits Mitarbeitern und Unternehmen Orientierung und Stabilität und entlasten von äußeren Einflüssen, andererseits verschleiern sie diese. Besonderes Augenmerk der Untersuchung, die sich methodisch vor allem auf Redaktionsbeobachtungen und Interviews stützen wird, soll formellen und informellen Strukturen gelten sowie dem Umgang mit „roten Linien“ und der Wahrnehmung und Ausnutzung individueller Handlungskorridore. Untersucht werden die Redaktionen ägyptischer Tageszeitungen. Die Entscheidung für Ägypten folgt unter anderem der langen Pressetradition des Landes, die eine Untersuchung von langfristig gewachsenen Strukturen in der Staatspresse ermöglicht, und der relativ neuen Entwicklung privater Tageszeitungen, die sich von ersteren, aber auch untereinander deutlich u.a. in Bezug auf redaktionelle Leitlinien, journalistisches Verständnis und technisches Equipment unterscheiden. Der Vergleich der Strukturen und Routinen kann nicht nur zum weiteren Verständnis des Funktionierens von Journalismus im arabischen Raum, sondern auch zur Erweiterung journalistischer Handlungsspielräume beitragen.

Gutachter

Erstgutachter: Prof. Dr. Kai Hafez (Universität Erfurt)
Zweitgutachterin: Prof. Dr. Cilja Harders (FU Berlin)

Veröffentlichungen

  • Nadia Leihs: Rezension „Hamidi, Kefa: Zwischen Information und Mission. Journalisten in Afghanistan: Berufliche Merkmale, Einstellungen und Leistungen„ In: Publizistik November 2016, Volume 61, Issue 4, pp 481–483, Springer, online: https://link.springer.com/article/10.1007/s11616-016-0290-8
  • Nadia Leihs und Hend Aly: Public Debate or Power Play? Reflections on Egypt's 2012 constitution in the transitional period. In: Hanan Badr: Media Culture in Transformation. Political communication, Social Networking and Transition in Egypt. 2016. Orient-Institut Studies 4, online: http://www.perspectivia.net/publikationen/orient-institut-studies/4-2016
  • Nadia Leihs: Persisting Powers, Financial Shackles and Political Polarisation. The Egyptian Media System in Transition. In: Nadja-Christina Schneider und Carola Richter (Hg.) New Media Configurations and Socio-Cultural Dynamics in Asia and the Arab World. Baden-Baden 2015, Nomos
  • Nadia Leihs und Maria Röder-Tzellos: Political Communication Research in the Middle East. In: Gianpietro Mazzoleni (Ed.): The International Encyclopedia of Political Communication. 1–8. New York, 2015, Wiley-Blackwell. DOI: 10.1002/9781118541555.wbiepc211
  • Nadia Leihs: The Delay in the Transition of the Egyptian Media System. Distractions, Old Habits, Crossing the Lines. In: Schmidt, Christoph (Hg.): The Arab World. The Role of Media in the Arab World's Transformation Process. Symposium Proceedings Deutsche Welle Media Dialogue. International Media Studies Band 4. Bonn Mai 2012,Vistas
  • Nadia Leihs: Die Situation der Frauen in Jordanien. Parallelgesellschaften zwischen religiöser Rückbesinnung und wirtschaftlichem Modernisierungszwang. Bericht für die Heinz-Kühn-Stiftung 2008, online: www.heinz-kuehn-stiftung.de/pdf/jahrb22/jahrb22_9.pdf 

Vorträge

  • 9. Dezember 2016: “Analysing State Media Houses in Egypt”. Vortrag bei Konferenz „Dynamics of Change: Media and the Public Sphere in Egypt“, Freie Universität Berlin, 08-10 December 2016
  • 11. Dezember 2015: The Egyptian Media in Transition. Reform Movements, Resistances and Other Obstacles. Vortrag bei Workshop „Media and the Politics of Transformation in the Arab world and Asia, Freie Universität Berlin.
  • 2. März 2015: Inside the newsrooms: Change and processes in the newspapers after the Revolution. Vortrag bei Abschlussveranstaltung des OIB-Projekts „Media Culture Transformation“ in Kairo.
  • 29. April 2014: Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „No Pictures Please! Kritischer Journalismus in Ägypten seit den Umbrüchen 2013“ im Centrum für Nah- und Mittelost Studien der Universität Marburg
  • 29. November 2013: Persisting Powers, Fragmentation and Trust. Transforming the Egyptian Media System. Vortrag bei DFG-Konferenz „New Media Configurations - Changing Societies? Current Research Perspectives on South Asia, Southeast Asia, the Middle East and North Africa“ in Berlin.
  • 12. Oktober 2012: Egypt 2012. Mapping an evolving media scene. Vortrag bei „Egypt Research Exchange Symposium: Asking Questions in Revolutionary Times“ in Kairo.
  • 16. Mai 2012: There were more important things: The delay in the transition of the Egyptian media system. Vortrag bei Deutsche Welle Akademie's Media Dialogue „The Role of Media in the Arab World’s Transformation Process“ in Bonn. 

Kontakt

nadia.leihs@uni-erfurt.de
0179-524 66 77