Sophie Kühnlenz, M.A.
sophie.kuehnlenz@uni-erfurt.de![Sophie Kühnlenz, M.A. Sophie Kühnlenz, M.A.](/fileadmin/_processed_/7/e/csm_kuehnlenz_sophie_2ccf0822c0.webp)
Forschungsschwerpunkte
- Public History
- Geschichtskultur- und Museumsforschung
- Science and Technology Studies (STS)
- historische Frauen- und Geschlechterforschung
- Queer Studies
- Soziale Bewegungen
Wintersemester 22/23
Geschichte im Museum – Museen in der Public History
+ Seminar-Workshop 28.01.2023: Museums & Beyond. Einblicke in die Erfurter Public History
Sommersemester 23
Feminismus-Geschichte(n). Historische Perspektiven auf Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung
+ Seminar-Workshop 24.06.2023 Werkstattberichte zu Seminararbeiten & Gastbeitrag u. gemeinsame Quellenarbeit m. Dr. Bodie Ashton: Playing Detective. (Hidden) Intersectional history in the archive
Wintersemester 23/24
Zeitgeschichte im Comic + Seminar-Workshop 26.01.24: Vorstellung und Diskussion stud. Comic-Projekte
Sex, Gender, Aktivismus – Zeitgeschichte und Sexualitäten + Seminar-Workshop 02.02.2024: Vorstellung und Diskussion stud. Poster- und Podcast-Projekte
Aufsätze
Zusammen mit Anna Valeska Strugalla: Vernetzte Objekte. Geschichtskulturelles Lernen im digitalen Raum, in: Brüning, Christina (Hg.): Historisches Erzählen in Digitalien. Theoretische Ansätze und empirische Beobachtungen zur Entwicklung historischer Sinnbildungen im digitalen Raum, Frankfurt/ Main (Wochenschau Verlag) 2024 (forthcoming)
Feminist and Queer Perspectives on Food. 1st edition of InSightOut – Journal on Gender and Sexuality in STEM Collections and Cultures (Hrsg. zus. mit Sophie Gerber), Technisches Museum Wien, September 2023, https://openaccesspublikationen.tmw.at/insightout/periodical/titleinfo/67665
Zusammen mit Sophie Gerber: Feminist and Queer Perspectives on Food. Queere und feministische Perspektiven auf Essen und Ernährung für eine kritisch-reflexive Museumspraxis, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 2022, S. 265-280. https://www.volkskundemuseum.at/publikationen/publikation?publikation_id=1651527126877&search=K%C3%BChnlenz#273
Eindeutig uneindeutig, beständig unbeständig. Museum queer-feministisch: Gedanken zum Weiterdenken, in: Widersprüche! Kuratorisch handeln zwischen Theorie und Praxis (curating. ausstellungstheorie und -praxis Bd. 6), hrsg. von Martina Griesser et al., Berlin/Boston 2023, S. 195-198.
Remixing Industrial Pasts: Constructing the Identity of the Minett, Exhibition Review in: Artefact - Techniques, histoire et sciences humaines, No. 17/2022 http://journals.openedition.org/artefact/14129 DOI: https://doi.org/10.4000/artefact.14129
Waschtag. Haushaltsgeräte von Belang, in: Werkstatt Geschichte Nr. 84, Rubrik Dingfest, Bielefeld 2021/2, S. 135-139.
Medien
Geschichte für alle: How to pimp Technikmuseen - Diverser ist spannender. Interview mit Deutschlandfunk Nova, 30.01.2021
Zu wenig Vielfalt im Technikmuseum? Interview-Beitrag von Joyce Lok Teng Lee, zusammen mit Dr. Sophie Gerber (TMW), in: WDR 5 Scala, 02.03.2021
„Der umkämpfte Krieg“ - Zur Unvereinbarkeit von Geschichte und Politik, Hintergründe zum Streit um das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig, in: Der Westpreuße 4/2018 (Juli/August), S. 21-22
Das Marie-Curie-Phänomen: Industrie- und Technikmuseen in geschlechterhistorischer Perspektive
Die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Skłodowska Curie (1867–1934) findet sich in vielen technik- und wissenschaftshistorischen Ausstellungen im deutschsprachigen Raum. Für die Sichtbarkeit von Frauen in einer männlich dominierten (Technik-)Geschichte mag dies zunächst wie ein gutes Zeichen erscheinen: Herausragende Wissenschaftlerinnen wie Curie oder die Kernphysikerin Lise Meitner (1878 -1968), die Computerpionierin Ada Lovelace (1815-1852) oder die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897-2000) werden beispielsweise in der „Frauengalerie“ im Technischen Museum Wien als relevante Akteurinnen für ihren Beitrag zur Wissenschafts- und Technikgeschichte gewürdigt. Werden Frauen wie Curie aber nur als Zusatz oder weibliche Ausnahmeerscheinung präsentiert, ist dies nur ein erster Schritt hin zu einer geschlechtersensiblen Museumspraxis. Wie Museen mit Geschlecht als analytischer Kategorie in ihrer Praxis umgehen, ob und wann das Marie-Curie-Phänomen – Frauen als Ausnahme von der Regel – in Sammlung, Ausstellung und
Vermittlung in den Hintergrund tritt zugunsten einer systematischeren Auseinandersetzung mit
Geschlecht und Technik im Kontext sich wandelnder gesellschaftlicher Machtverhältnisse steht im Zentrum des Promotionsprojekts. Als Fallbeispiele dienen das Technische Museum
Wien, das Deutsche Technikmuseum Berlin, das Museum der Arbeit in Hamburg und die
Zentrale des Sächsischen Industriemuseums in Chemnitz.
Technik- und Industriemuseen, die in ihren Verflechtungen und Abgrenzungen zueinander hier gemeinsam in den Blick genommen werden, sind aus geschlechterhistorischer Perspektive spannende Untersuchungsgegenstände. Sie sind meist für männliche Besucher attraktiver, bezeugen mittels Sammlung und Ausstellung männlich konnotierten technischen Fortschritt, stellen Geschichte(n) aus und Gegenwart mit her. Gerade ein Blick auf Geschlechterbilder, Ein- und Ausschlüsse, sichtbare und unsichtbare Arbeit, auf Museen als Orte feministischer Kritik und Vernetzung, bietet spannende Ansatzpunkte, um Museumspraxen als kontingent, situiert und eingebunden in gesellschaftliche Machtverhältnisse zu analysieren. Leitend ist dabei die Frage, wie sich die Museen mit den Chancen und Grenzen einer genderinformierten musealen Praxis auseinandersetzen und wie sie die diskursive Aushandlung gendersensibler Ansätze in Sammlung, Ausstellung und Vermittlung implementieren.