Schloss Friedenstein – Pagenhaus / Raum 2.06a
Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes
Schloss Friedenstein – Pagenhaus
Schlossplatz 1
99867 Gotha
Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes
Schloss Friedenstein – Pagenhaus
Schlossplatz 1
99867 Gotha
Seit 2023: Promotionsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung im Projekt "Geographie und Politik zwischen Nordostafrika und Europa" am Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes in Gotha (Universität Erfurt)
2023: Herzog-Ernst-Stipendiat am Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes in Gotha (Universität Erfurt)
2022: Projektkoordinator im Stipendienprogramm Kreativität im Studium (Universität Göttingen)
2021: Master of Arts in den Fächern Geschichte und Interkulturelle Germanistik (Universität Göttingen)
2020: Studentische Hilfskraft im Projekt RICHTIK Deutsch (Universität Göttingen)
2018: Bachelor of Arts in den Fächern Geschichte und Germanistik (Universität Kiel)
2017: DAAD-Stipendiat am Goethe-Institut Nowosibirsk, Russische Föderation
Wenn der Zusammenhang zwischen der europäischen Erforschung Afrikas und dem Kolonialismus aus der Retrospektive eindeutig erscheint, dann mag es verwundern, dass noch in den 1860er Jahren afrikanische Reisende, Gelehrte und Politiker europäische Wissenschaftler zu sich einluden, sich mit ihnen austauschten und sie bei ihren Unternehmen unterstützten. Sie taten dies auf Grundlage ihrer jeweils eigenen Motive und Strategien, sodass der Verlauf vieler vorkolonialer Expeditionen zwischen sehr unterschiedlichen – und nicht allein europäischen – Interessengruppen ausgehandelt wurde. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, solche Unternehmungen nicht länger als die zielgerichtet verlaufenden Projekte einzelner Akteure zu verstehen, sondern vielmehr als transkontinentale Koproduktionen.
Teil des Drittmittelprojekts:
Das Forschungsvorhaben fokussiert Reisen von Europa nach Nordostafrika vor der kolonialen Landnahme. Es untersucht naturkundlich-geographisches und politisches Raumwissen anhand ausgewählter, auf Reisen angefertigter Texte und fragt nach den unterschiedlichen Akteuren, den Formen und Inhalten kollaborativer Wissensproduktion und damit nach den Genealogien sozialer und politischer Räume vor Ort.
Das Projekt stützt sich auf in der Sammlung Perthes (Forschungsbibliothek Gotha) überlieferte Notizen, Tagebücher, Berichte, Briefe und kartographischen Arbeiten, die aus der Region nach Gotha gelangten, und verknüpft globalhistorisch informierte, wissensgeschichtliche Ansätze mit Selbstzeugnisforschung. Anders als die später publizierten Reiseberichte verändern diese unveröffentlichten Quellen den Blick auf die lokalen politischen Verhältnisse in Nordostafrika in den 1860er bis 1880er Jahren sowie auf die dort reisenden Europäer und Afrikaner. Ziel des Projekts ist, ein differenzierteres Verständnis europäisch-afrikanischen Raumwissens zu entwickeln und einen neuen Zugang zu einer relationalen Geschichte zwischen Afrika und Europa zu profilieren.
Das Projekt wird gefördert von der Gerda-Henkel-Stiftung.
„Als wir im Lande der Engländer waren". Afrikanische Reisende und europäische Expeditionen 1860–1874, Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum, 24.06.2024.
Transkontinentale Koproduktionen? Deutsche Expeditionen in den östlichen Sudan 1860–1874, Nordlichter-Tagung, Bremen, 14.06.2024.
Geography and Politics between Northeast Africa and Europe. Ego-Documents as an Approach to a Relational History of Knowledge, Workshop „Mapping the Red Sea", Forschungskolleg Transkulturelle Studien/Sammlung Perthes Gotha, 23.05.2024.
"They were willing to make use of me." European Expeditions in the Political Calculations of the Bornu Empire 1850–1874
(Tuesday Talks des Forschungskollegs Transkulturelle Studien/Sammlung Perthes, Universität Erfurt, und Forschungskolloquium des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen, 23.05.2023).
Afrikanische Akteure auf europäischen Expeditionen. Nordwestafrika 1850–1874
(Forschungskolloquium des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen, 14.06.2022)
Mohammed el-Gatroni und die europäische Nordafrikaforschung 1850–1872
(Forschungskolloquium des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen, 21.12.2021)
Die „Expedition im Bierhause". Ein anderer Blick auf die Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts, in: Blog der Forschungsbibliothek Gotha, erscheint voraussichtlich im Dezember 2024.
Emphasising the Unknown. The Emergence of Blank Spaces on 19th-century Maps of Africa, in: Mapping Africa and Asia, 2024, https://karafas.hypotheses.org/6276.
Karten im Sand. Geografischer Wissenstransfer auf Forschungsreisen im 19. Jahrhundert, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2024, <www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-141909>.
Von "Kollaborateuren" zu "intermediaries". Zur Forschung über die außereuropäische Kooperation in kolonialen Kontexten, in: Geschichte und Gesellschaft 48, H. 4 (2022), S. 649–674.
Tagungsbericht: "Hofmohren". Repräsentation und soziale Realität von Afrikanern in deutschen Residenzen 1600–1800, in: H-Soz-Kult, 25.01.2023, URL: www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-133337 (mit Teresa Göltl).
Mohammed el-Gatroni und die europäische Nordafrikaforschung 1850–1872, unveröffentlichte Masterarbeit, 2021.
Intermediaries, in: Rebekka Habermas (Hg.): Universität und Kolonialismus, o. D., URL: https://www.goettingenkolonial.uni-goettingen.de/index.php/lehre/personen/intermediaries.
Europäische Kolonialgeschichte, in: Rebekka Habermas (Hg.): Universität und Kolonialismus, o. D., URL: https://www.goettingenkolonial.uni-goettingen.de/index.php/home2/europaeische-kolonialgeschichte.