Die erste Gruppe libanesischer Studierender des bi-nationalen Master-Programms ist an der Universität angekommen. Ebenso sind auch alle von den deutschen MESH-Studierenden mittlerweile zurückgekehrt. In den folgenden Wochen und Monaten werden an dieser Stelle Neuigkeiten und Berichte gepostet.
Am 20. Januar besichtigten wir im Rahmen des Seminars ,,La Saint Barthélemy - histoire et construction d'un évènement'' die Forschungsbibliothek Gotha im Schloss Friedensstein.
Obwohl dichte Nebelschwaden das Gebäude und den angrenzenden Park einhüllten, nahmen wir uns dennoch die Zeit zunächst den Innenhof sowie die Umgebung des Schlosses zu erkunden. In der Bibliothek im Ostflügel stellte uns Herr Dr. Reiner Prass, seines Zeichens Lehrbeauftragter der Universität Erfurt mit Tätigkeitsfeld historische Anthropologie,anschließend zwei ausgewählte Werke aus dem Jahr 1584 vor.
Beide setzten sich mit den Geschehnissen der Bartholomäusnacht zwischen dem 23. und 24. August 1572 auseinander, jenem verhängnisvollen Ereignis, bei dem in Paris tausende Hugenotten einem Massaker zum Opfer fielen. Die Exemplare die uns dort präsentiert wurden, entstanden somit nur wenige Jahre darauf und sind im Kontext einer protestantischen Propaganda zu sehen, welche mit den Katholiken scharf ins Gericht geht und deren grausames und unmenschliches Vorgehen gegen die Hugenotten stark verurteilt.
Beide Bücher gaben einen Einblick in das Potenzial zur Erforschung der Kulturgeschichte des Protestantismus, für die Gotha eine umfangreiche Büchersammlung zur Verfügung stellt. Ein Besuch lohnt sich also immer!
Christian Höppner
Sunday, the 8th of december we had a trip to Eisenach to the Wartburg. There, we had a guided tour in the Wartburg castle which was the home of St Elizabeth of Hungary and where Martin Luther lived for 1 year translating the new testament into German. In 1318 , a fire damaged some important parts of the castle, so some parts were rebuilt and others still remain since more than 1000 years. In addition to that we listened to some medieval music which was very interesting, and there was the Christmas Market also next to the castle which was different from the one in Erfurt.
Eventhough it was very cold and it was raining, the trip was worth it.
Celine Abdel Massih
Zusammen mit dem Wintersemester 2013/14 startet das neue bi-nationale MA-Programm "Geschichte und Soziologie/Anthropologie des Vorderen Orients in globaler Perspektive" (MESH). Zum Start organisierte der Lehrstuhl für Geschichte Westasiens in der ersten Vorlesungswoche einen Empfang für alle MESH-Studierenden in Erfurt. Dazu gehören die deutschen Studierenden, die bereits im letzen Sommersemester ihre Studienphase an der Partner-Universität im Libanon absolvierten, die erste Gruppe libanesischer MESH-Teilnehmer, die ab diesem Wintersemester an der Universität Erfurt studiert, und der neue Jahrgang deutscher MESH-Studierender. Neben der Eröffnung und Planung des Semesters war der Empfang auch eine Gelegenheit zum Austausch und gegenseitigen Kennenlernen.
Anlässlich der Ausstellung „Das Heilige Land in Gotha“ besuchte MESH die Forschungsbibliothek im Schloss Friedenstein, die die historischen Karten (seit dem Beginn des 14 Jahrhunderts!) ausstellte, die vor allem in der Perthes-Sammlung in Gotha lagern und ihrer weiteren Erforschung harren. Das „Heilige Land“, das auf diesen Karten abgebildet ist, umfasst auch den heutigen Libanon und war für die libanesischen Studierenden deshalb besonders interessant. Die Ausstellung zeichnete die Geschichte der deutschen Orientkartographie und –geographie, die ein bedeutendes Zentrum in Gotha hatte, spannend nach.
Vor Beginn des Wintersemesters bot sich die Chance für eine besondere Exkursion. Das Arsenal-Kino und das Zentrum Moderner Orient in Berlin veranstalteten unter dem Titel „Sights of Memory – Filme aus dem Libanon“ ein Filmfestival zum libanesischen Bürgerkrieg und seiner Aufarbeitung im Film. So wurden 8 Filme von libanesischen Filmemachern gezeigt, deren Werke den Bürgerkrieg (1975-1990) aufgreifen. Diese Filme unterschieden sich nicht nur hinsichtlich ihres Ansatzes, ihrer Methodik und Botschaft, sie griffen auch ganz unterschiedliche Thematiken auf. In einigen Fällen waren die Filmemacher anwesend und stellten sich (mehr oder weniger) der Diskussion mit dem Publikum.
Neben dem Thema libanesischer Bürgerkrieg im Film war auch der Themenkomplex der Migration und Integration Bestandteil der Exkursion. Deshalb stand ein Besuch im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain und dem dazu gehörigen innovativen Stadtteilmuseum auf dem Programm, der einen guten Eindruck von der Geschichte und jetzigen Situation der Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland vermittelte. Diskussionen mit Verantwortlichen in zwei Moscheen in Neukölln und mit einer palästinensischen Frauenorganisation boten interessante Einblicke, die von der Migrationswissenschaftlerin Dr. Andrea Schmelz wissenschaftlich fundiert und diskutiert wurden.
Weitere Details zum Filmfestival