Die Wissenschaftler*innen beschäftigen sich mit Freiwilligkeit als politische Praxis in Geschichte und Gegenwart. Grundannahme ihrer Forschung ist, dass vielfältige Arten von "Freiwilligkeit" von zentraler Bedeutung für das Regieren unterschiedlicher Gesellschaften sind.
Trotz seiner großen Relevanz hat das Thema bislang in der historischen Forschung kaum Aufmerksamkeit erhalten. Allerdings profitieren die Überlegungen der Wissenschaftler*innen von gesellschaftlichen und politischen Debatten, die derzeit um das Verhältnis von Freiwilligkeit und Zwang in neoliberalen Gesellschaften kreisen. Das Forschungsvorhaben schließt an diese Debatten an und lässt den analytischen Blick zugleich weiter kreisen, nämlich auf die Formen und Bedeutungen von Freiwilligkeit über epochale und räumliche Grenzen hinweg: vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von den deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts bis zu postkolonialen Gesellschaften. Dabei interessiert die Forschungsgruppe im Besonderen das Verhältnis von soziopolitischer Ordnung einerseits und dem Selbstverständnis und den Handlungsweisen konkreter historischer und gegenwärtiger Akteur*innen andererseits.
Weitere Informationen zur ersten und zweiten Förderphase entnehmen Sie bitte den Postern in der Marginalie.