seit Februar 2024
DFG-Projekt "Die Geburt des Rechteuniversalismus aus dem reformierten Völkerrecht. Das Naturrecht Heinrich und Samuel Coccejis und seine kontroverse Rezeption in der europäischen Aufklärung", Forschungszentrum Gotha
Juli 2023 – Dezember 2024
Projektförderung der Gerda Henkel Stiftung für das Projekt "Atome, Monaden und Passionen in Julien Offray de La Mettries bislang unentdeckter Frühschrift Essai d'un nouveau systême sur les passions, considerées par les atosmes (1741)"
2021-2022
Stipendiatin am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt (Entwicklung des Projektantrags: Die Leibniz-Cocceji-Kontroverse und ihr Umfeld. Denkmöglichkeiten subjektiver Rechte im deutschen Naturrecht um 1700)
2019–2021
Lehrkraft in Willkommensklassen (GS), Schule am Breiten Luch, Berlin-Hohenschönhausen
2016–2019
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Paderborn, Center for the History of Women Philosophers and Scientists (Leitung Prof. Dr. Ruth Hagengruber): Projektleitung Digitale Edition: Émilie Du Châtelet, St. Petersburger Manuskripte
März–August 2016
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Leibniz-Stiftungsprofessur, Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover (Prof. Dr. Wenchao Li)
2011–2015
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Leibniz-Edition, Potsdam, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Leibniz-Akademie-Ausgabe, Reihe IV: Politische Schriften)
2008–2010
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Forschungsprojekt „Sakramentale Repräsentation“, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin
2008
Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation „Naturrecht und göttliches Gesetz. Hermeneutische Transformationen bei Grotius, Hobbes und Spinoza“ (Philosophisches Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, Doktorvater Prof. Dr. Rolf-Peter Horstmann, Zweitgutachter Prof. Dr. Gerald Hartung)
2006
Gastaufenthalt am Centre des Études en Rhétorique, Philosophie et Histoire des Idées, École Normale Supérieure des Lettres et Sciences Humaines (CERPHI-ENS), Lyon
2004–2008
Doktorandin am Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen (International Max-Planck-Research School)
Promotionsstudium Mittelalter- und Frühneuzeitstudien, Georg-August-Universität Göttingen
2004
Magistra Artium Philosophie, Neuere deutsche Literatur, Kunstgeschichte (Magisterarbeit „Naturrecht und Sittlichkeit in Hegels Jenaer Systementwürfen“ bei Prof. Dr. Rolf-Peter Horstmann)
2001–2003
Studentische Hilfskraft in der Bibliothek des Philosophischen Instituts der HU Berlin
1997–2004
Studium der Philosophie, Neueren deutschen Literatur und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
1996–1997
Studium der Neueren deutschen Literatur und Philosophie, TU Dresden
1994–1997
Studium der Psychologie an der Technischen Universität Dresden
Ziel des Vorhabens ist die Erschließung der Naturrechtslehre von Heinrich Cocceji (1644-1719) und seinem Sohn, Herausgeber und Fortsetzer Samuel (1679-1755). In einer Monographie soll das Naturrecht der Cocceji, in dessen Zentrum ein theokratisch-voluntaristisch begründetes Konzept unveräußerlicher Freiheitsrechte steht, (1) in seinen politischen und ideengeschichtlichen Kontexten und (2) in seiner kontroversen Rezeption in der europäischen Aufklärung dargestellt werden. Im 19. Jahrhundert in Vergessenheit geraten, wurde die Naturrechtslehre der Cocceji lange gegenüber den prominenten Theorien Pufendorfs und Thomasius‘ vernachlässigt. Das Projekt wird aber zeigen, dass das Naturrecht der Cocceji eine veritable, systematisch starke Alternative zu Pufendorfs mängelanthropologisch begründeter, pflichtenethisch eingebetteter Naturrechtslehre darstellte und bis in den Vormärz auch von vielen Zeitgenossen so wahrgenommen wurde, so dass von ihm wichtige Impulse für die Entwicklung liberal-egalitärer Rechtetheorien in der deutschen und schottischen Spätaufklärung ausgingen und es einen bedeutenden Rang in der neuzeitlichen Genealogie der subjektiven Rechte beanspruchen kann. Das Projekt widmet sich der Entwicklung dieser Naturrechtslehre im relativ langen Zeitraum von etwa 1670-1720 und beschreibt dabei zugleich eine Verflechtungsgeschichte: Verflechtung von Genese und Rezeption, und Verflechtung von calvinistischer (sowie hugenottischer) und lutherischer (Hallescher) Frühaufklärung. Diese Verflechtungen waren intrinsisch an der Entwicklung der Naturrechtslehre der Cocceji beteiligt und müssen daher miterforscht werden. So ergibt sich ein deutlich komplexeres und differenzierteres Bild der naturrechtlich geprägten Frühaufklärung, als es zuvor der Fall war.
Abb. Johann Georg Mentzel: Heinrich von Cocceji, um 1720.
Atome, Monaden und Passionen in Julien Offray de La Mettries bislang unentdeckter Frühschrift Essai d’un nouveau systême sur les passions, considerées par les atosmes (1741), Projekt gefördert von der Gerda Henkel Stiftung
Als philosophisches Erstlingswerk des 1751 im preußischen Exil gestorbenen Arztes und Radikalaufklärers Julien Offray de La Mettrie (1709-1751) galt bislang die Histoire naturelle de l’ame (1745). Während La Mettrie sich im vorausliegenden Jahrzehnt schon einen Namen als Autor und Übersetzer medizinisch-naturwissenschaftlicher Schriften gemacht hatte, schienen zur Vorgeschichte seiner ersten materialistischen Programmschrift bislang weder Textzeugnisse noch verlässliche biographische Daten überliefert, so dass La Mettries philosophische Anfänge bislang im Dunkeln lagen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist jedoch eine clandestine Druckschrift aus dem Jahr 1741 La Mettrie zuzuschreiben, wodurch eine bedeutende Lücke in La Mettries intellektueller Biographie geschlossen werden kann. Aus dem Essai d’un nouveau systême sur les passions, considerées par les atômes (1741) erschließen sich zwei Konstellationen, die La Mettries ,erste‘ Philosophie entscheidend, wenn auch mit teils konträren Akzenten, geprägt haben:
1. die Metaphysikdebatten im Kreise Pierre Louis Moreau de Maupertuis’, Voltaires und Émilie du Châtelets;
2. die von der neo-epikureischen Medizin und der newtonianischen Chemie geprägten Forschungen und monistisch-naturphilosophischen Spekulationen im Umkreis von La Mettries akademischem Lehrer und Freund François-Joseph Hunauld (1701-1742).
Mit der Erschließung dieser Konstellationen eröffnet sich eine implikationsreiche neue Perspektive sowohl auf die (Mikro-)Genealogie des Materialismus der französischen Frühaufklärung wie auf die wissens- und diskursgeschichtlichen Horizonte, die Entwicklungsgeschichte und den intellektuellen Einsatz von La Mettries materialistischer Epistemologie.
Abb.: Essai d'un nouveau systême sur les passions considerées par les atosmes. Exemplar aus der ehemaligen Charlottenburger Privatbibliothek Friedrichs II. Titelblatt. Berlin, Staatsbibliothek Unter den Linden.
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WS 2013/2014
Hauptseminar: Von den Ideen zur Ideologie. Port Royal, John Locke, Destutt de Tracy, Humboldt-Universität zu Berlin