Stipendien für Wissenschaftlerinnen in der Post-Doc-Phase
Initialisierungsstipendien
Die Universität Erfurt beabsichtigt als gleichstellungsfördernde Maßnahme in zwei verschiedenen Programmen - im Rahmen des „Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder“ sowie im im Rahmen des „Thüringer Programms zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchskünstlerinnen“ - Initialisierungsstipendien an Postdoktorandinnen zu vergeben. Die Stipendien richten sich an exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen, die im Rahmen des Stipendiums einen Drittmittelantrag zur Durchführung eines selbstständig geplanten Forschungsprojekts konzipieren wollen. Dabei richtet sich der Fokus auf eine Projektfinanzierung der eigenen Forschungstätigkeit, um zunächst Erfahrung in der Drittmittelakquise und Projektplanung sowie im Erfolgsfall im Projektmanagement zu gewinnen. Die Ausschreibung ist themenoffen. Eine fachliche und inhaltliche Anbindung des Projektes an das Forschungszentrum Gotha oder an das Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung.
Die Initialisierungsstipendien werden für einen Zeitraum von maximal 12 Monaten gewährt. Die monatliche Förderung beträgt je nachProgramm zwischen 1.600 Euro und 2000 Euro zzgl. Familienzuschlag und gegebenenfalls eine Forschungskostenpauschale von bis zu 1.000 Euro. Das Stipendium wird durch eine Antragsberatung und ein Karrierecoaching begleitet.
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den beiden Ausschreibungen.
Ihre Unterlagen richten Sie bitte an nachwuchsfoerderung@uni-erfurt.de
FORSCHUNGSBIBLIOTHEK GOTHA
Die Forschungsbibliothek Gotha (FBG) auf Schloss Friedenstein bewahrt herausragende Sammlungen zur Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit und der Neuzeit. Sie ist nach Berlin und München neben der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel die bedeutendste Bibliothek historischer Bestände des 16. bis 18. Jahrhunderts in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2003 gehört außerdem die Sammlung Perthes Gotha zur Bibliothek, die aus den Beständen des 1785 gegründeten Verlags Justus Perthes Gotha hervorgegangen ist. Sie zählt weltweit zu den bedeutendsten geographischen Spezialsammlungen.
Aufgabe der Forschungsbibliothek ist die Sammlung, Bewahrung und Erschließung ihrer Quellen, die Teil des europäischen kulturellen Erbes sind. Insgesamt befinden sich in der Bibliothek etwa 700.000 gedruckte Werke, darunter rund 350.000 Drucke des 16. bis 18. Jahrhunderts. Hinzu kommen ca. 11.500 Handschriftenbände, die eine bedeutende Sammlung von Handschriften, Autographen und Nachlässen zur Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit enthalten, sowie eine Kollektion von rund 3.500 orientalischen Handschriften – die drittgrößte ihrer Art in Deutschland. Die Bibliothek bewahrt ferner eine bemerkenswerte Sammlung von Briefen deutscher Auswanderer nach Amerika.
Die Sammlung Perthes umfasst die Überlieferung des 1785 in Gotha gegründeten Verlagshauses Justus Perthes Gotha und seiner Nachfolger und bildet mit ihren drei Bereichen Kartensammlung, Fachbibliothek und Verlagsarchiv ein einzigartiges Zusammenhangsmaterial. Die Kartensammlung enthält ca. 185.000 Blätter des 18. bis 20. Jahrhunderts aus der internationalen und verlagseigenen Kartenproduktion; die kartographisch-geographische Fachbibliothek umfasst 120.000 Bände. Das Verlagsarchiv mit 800 laufenden Metern beinhaltet u. a. die Überlieferung der Schriftleitung von Petermanns Mitteilungen, eine Belegexemplar-Sammlung der Verlagsproduktion sowie 1.650 Kupferplatten. Geleitet wird die FBG von Dr. Kathrin Paasch.
FORSCHUNGSZENTRUM GOTHA
Das 2004 gegründete Forschungszentrum Gotha (FZG) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Erfurt. Aufgabe des FZG ist die koordinierte Durchführung von Forschungsvorhaben insbesondere zur Kultur- und Wissensgeschichte der Neuzeit in enger Kooperation mit den bestandshaltenden Institutionen auf Schloss Friedenstein. Derzeit sind am Zentrum Forschungsprojekte bspw. zur Numismatischen Sammlung, den landesherrlichen Finanzen sowie osteuropäisch-osmanisch-persischen Mobilitätsdynamiken situiert. Darüber hinaus organisiert das FZG (Gast-)Vorträge, Konferenzen und Kolloquien und dient als Plattform für Stipendiat*innen, Gastwissenschaftler*innen und Forschungsnetzwerke. Geleitet wird das FZG von Prof. Dr. Martin Mulsow.
FORSCHUNGSKOLLEG TRANSKULTURELLE STUDIEN / SAMMLUNG PERTHES
Das zu Jahresbeginn 2021 neu eingerichtete Forschungskolleg Transkulturelle Studien/Sammlung Perthes (FKTS/SP) ist ebenfalls eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Erfurt. Es versteht sich als eine Plattform für interdisziplinäre Forschungen zur historischen Gewordenheit der heutigen globalen Welt. Seine Forschung orientiert sich an den Gothaer Sammlungszusammenhängen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert und richtet ein besonderes Augenmerk auf die Sammlung Perthes. Das Kolleg verfolgt eigenständige sowie kooperative Forschungsvorhaben und -projekte, u. a. zur Kartographie der Meere und den Karten Afrikas und Asiens. Dabei arbeitet es eng mit nationalen und internationalen Wissenschaftler*innen zusammen und strebt enge Kooperationen mit Wissenschaftler*innen aus dem globalen Süden an. Geleitet wird das FKTS/SP von Prof. Dr. Iris Schröder.