Sozinianismus-Forschung in Deutschland
Sozinianismus ist eine aus der Reformation heraus im Lauf des 16. Jahrhunderts entstandene theologische Strömung, die sich durch Ablehnung der Trinität, Bevorzugung rationaler Argumentation und Betonung der moralischen Qualität des Christentums auszeichnet. Im 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde sie von allen christlichen Konfessionen als große Bedrohung wahrgenommen; ihre Vertreter konnten nur in Polen, Mähren und Siebenbürgen ihre religiösen Überzeugungen ausleben. Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts wurden sie auch von dort vertrieben und verstreuten sich über Westeuropa, wo sie ein Ferment der beginnenden Aufklärung wurden.
Kooperationen
Das Netzwerk vereinigt in lockerer Form eine Reihe von Forschungsprojekten im Bereich dieses Antitrinitarismus/Sozinianismus, die, unabhängig voneinander, in den letzten Jahren in Deutschland entstanden sind. Es fördert regelmäßige Treffen und den Austausch zwischen den Projekten.
- Prof. Dr. Friedrich Vollhardt / Dr. Martin Schmeisser (München): Krypto-Sozinianismus in Altdorf SFB 573
- Dr. Kestutis Daugirdas (Mainz): Sozinianische Netzwerke im 17. Jahrhundert und ihr Einfluss auf die Frühe Aufklärung
- Dr. Sascha Salatowsky (Coburg): Die Philosophie der Sozinianer
- Prof. Dr. Martin Mulsow (Erfurt/Gotha): Die Korrespondenz Samuel Crells (Beantragung in Vorbereitung)
- Dr. Łukasz Bieniasz (Wrocław): Polnische Brüder im brandenburgisch-schlesisch-polnischen Grenzgebiet. Migration und Kulturtransfer in der Zeit der Gegenreformation und Frühaufklärung.
Ansprechpartner
Zur Buchreihe
Sozianismus und Heterodoxie beim Steiner-Verlag