Inkunabeln
Inhalt, Umfang und Geschichte der Sammlung
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt über 1.000 Inkunabeln, vor allem theologischen Inhalts. Sie gehören zur Herzoglichen Sammlung (Signatur: Mon. typ.) und zur Gymnasialen Sammlung (Signatur: Inc.). Weitere 31 Inkunabeln stammen aus der ehemaligen Kirchenbibliothek Pößneck, die 1996 als geschlossene Sammlung erworben werden konnte.
Das Herzoghaus von Sachsen-Gotha-Altenburg ließ sowohl im 17. als auch im 18. Jahrhundert Inkunabeln auf Auktionen für die Herzogliche Bibliothek erwerben. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stellten die herzoglichen Bibliothekare die Inkunabeln gesondert auf und beschrieben sie in Katalogen. Für diese Sonderaufstellung lösten sie zum Teil alte Sammelbände auf, was die heutige Ermittlung der Provenienzen stark beeinträchtigt. In den 1930er Jahren verlor die Bibliothek etwa 70 Inkunabeln.
Der älteste datierte Druck ist das Psalterium Benedictinum von 1459. In der Sammlung sind rheinische Pressen verhältnismäßig gut und mitteldeutsche Offizinen schwach vertreten. Der außerdeutsche Sprachraum ist mit Drucken italienischer Druckereien, vor allem aus Venedig, präsent.
Bekannt sind die vier durch ihre Malerei und ihre Einbände bemerkenswerten Foliobände aus der Sammlung des Frankfurter Kaufmanns Peter Ugelheimer.
Blockbücher
Von den ursprünglich elf Blockbüchern (Signatur „Xyl“) des 15. Jahrhunderts, die als Xylographica unter den Inkunabeln der Herzoglichen Sammlung verzeichnet sind, verblieben der Forschungsbibliothek durch die Veräußerungen am Ende des Zweiten Weltkriegs fünf mit ganzseitigen Holztafeln gedruckte Blockbücher. Sie sind im Online-Katalog verzeichnet.