Erschließung und Erforschung
Aktuelle Projekte
Erschließung und Teildigitalisierung der historischen Sammlung der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums Erfurt
Im Jahr 1646 begründeten die lutherischen Pfarrer Erfurts unter tatkräftiger Mithilfe der protestantischen Ratsherren und wohlhabender evangelischer Einwohner der Stadt eine Büchersammlung, die nach dem geistlichen Kollegium den Namen „Bibliothek des Evangelischen Ministeriums“ erhielt und im Augustinerkloster aufgestellt wurde. Zu ihrem weiteren Ausbau war sie angesichts fehlender finanzieller Mittel nicht nur auf die Büchergaben angewiesen, die Pfarrer bei ihrem Dienstantritt zu entrichten hatten, sondern auch auf die Unterstützung durch wohltätige Gönner und Stifter. Nach einem bescheidenen Anfang mit nur 40 Büchern wuchs die Ministerialbibliothek im Laufe der Jahrhunderte zu einer der bedeutendsten kirchlichen Bibliotheken in Deutschland heran. Sie umfasst heute rund 60.000 Bände aus acht Jahrhunderten, darunter eine Sammlung von 14.000 Handschriften und Drucken aus der Zeit vor 1850. Für die Forschung und als Kulturgut ist der historische Buchbestand der Bibliothek von unschätzbarem Wert. Er ist in einem Zettelkatalog verzeichnet.
Ein Kooperationsprojekt der Forschungsbibliothek Gotha und des Landeskirchenarchivs Eisenach der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland soll die Sichtbarkeit des historischen Buchbestands verbessern. Rund 8.500 gedruckte Werke des 15. bis 18. Jahrhunderts werden im Verbundkatalog K10plus und in den nationalbibliografischen Verzeichnissen der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke (VD16, VD17 und VD18) überregional nachgewiesen. Den Vorbesitzerinnen und Vorbesitzern der Bücher aus fünf Jahrhunderten und der Provenienzerschließung gilt dabei besondere Aufmerksamkeit. 97 mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften werden in den Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände „Kalliope“ oder in das neue Handschriftenportal eingebracht. In einem weiteren Schritt werden die Handschriften zusammen mit rund 400 unikalen Drucken digitalisiert und im Digitalen Archiv nichtstaatlicher Archive in Thüringen (DANA) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Kooperationsprojekt will dazu beitragen, die in den Kirchenbibliotheken der Bundesrepublik bewahrten historischen Buchbestände stärker in das Bewusstsein von Forschung und Öffentlichkeit zu rücken. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Kirchenkreis Erfurt durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Informationen zur Bibliothek des Evangelischen Ministeriums im Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa: https://fabian.sub.uni-goettingen.de/fabian?Evangelisches_Ministerium_Zu_Erfurt
Laufzeit: 05/2024 - 04/2027
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektpartner: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, Forschungsbibliothek Gotha
Fördersumme: rd. 380.000 Euro
Projektgruppe
Leitung: Dr. Dietrich Hakelberg (Forschungsbibliothek Gotha) und Dr. Michael Ludscheidt (Bibliothek des Evangelischen Ministeriums Erfurt)
Forschungsbibliothek Gotha: Eva-Maria Ansorg, Dr. Daniel Gehrt, PD Dr. Monika Müller, Dr. Kathrin Paasch (Direktorin der FBG), Evelyn Pätzold
Landeskirchenarchiv Eisenach: Maike Bolduan, Christina Neuß (Leiterin des Landeskirchenarchivs Eisenach), Dr. Christoph Nonnast, Matthias Piontek
„The Gotha – A study of the most important genealogical reference work in modern Europe“
Das DFG-Projekt „The Gotha – A study of the most important genealogical reference work in modern Europe“ der Universität Hamburg widmet sich seit August 2023 in enger Kooperation mit der Forschungsbibliothek Gotha der Erforschung des Gothaischen Hofkalenders/Almanach de Gotha und seiner Unterreihen, den genealogischen Taschenbüchern. "Der Gotha" erschien von 1764 bis 1944. Er war als das wichtigste genealogische Verzeichnis europäischer Adelsfamilien und zugleich als diplomatisch-statistisches Jahrbuch ein Standardwerk des 19. und 20. Jahrhunderts. Angesichts dieser Bedeutung ist es überraschend, dass der „Gotha“ erst jetzt und erstmals im Fokus eines Forschungsprojekts steht, das die reichhaltigen Bestände der Forschungsbibliothek Gotha auswerten wird. Denn als Produkt des Justus Perthes Verlages Gotha ist ein Großteil der relevanten Überlieferung zum „Gotha“ in der Sammlung Perthes der Forschungsbibliothek Gotha bewahrt, vor allem das Archiv und die Arbeitsbibliothek der Redaktionsleitung. Hinzu kommt eine nahezu vollständige Ausgabe des „Gotha“ in der Forschungsbibliothek.
Die komplexe Vorgeschichte des „Gotha“ reicht bis in die 1740er Jahre zurück und setzt eine längere Tradition von Vorläufern fort. Der „Gotha“ lieferte knappe, aber höchst zuverlässige Informationen über die gegenwärtig lebenden Generationen von Adelshäusern in Europa. Das Projekt wird die Entstehungsbedingungen und Produktion dieser Publikation, ihre Strategien zur Wissensorganisation sowie ihre breiteren ideologischen Implikationen und epistemischen Grundlagen analysieren. Das Projekt untersucht damit eine Schlüsselquelle für die Geschichte des Adels und der Genealogie in der Moderne, die häufiger eher als Nachschlagewerk genutzt, aber bisher kaum historisch analysiert worden ist.
Das Vorhaben ist Teil des interdisziplinären DFG-Verbundprojektes „World Genealogy. Presenting, Documenting, and Instrumentalizing Lineages in Early Modern Asia, Europe, and the Middle East“, welches die Bedeutung und Funktion von Genealogien aus interkultureller Perspektive untersucht. An der Seite des Projekts zum „Gotha“ stehen deshalb drei weitere, komplementäre Projekte der Universitäten Hamburg und Bonn aus den Fächern Sinologie, Japanologie und Islamwissenschaften. Zum „Gotha“ sind 2024 eine Tagung am Forschungszentrum Gotha und 2025 die Jahresausstellung der Forschungsbibliothek Gotha zum 1250-jährigen Gothaer Stadtjubiläum geplant.
Weiterführende Informationen zum Projekt
Laufzeit: 08/2023 - 07/2026
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Gesamtvolumen des Verbundprojektes: 1,25 Millionen Euro
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Markus Friedrich (Universität Hamburg),
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Hannah Boeddeker (Universität Hamburg)
Kooperationspartnerin: Forschungsbibliothek Gotha
La Belle Anglaise. Die Büchersammlerin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg als Vermittlerin englischer Kultur
Die lutherische Herzogin Luise Dorothea, geb. Sachsen-Meiningen (1710–1767), prägte den Gothaer Hof und dessen politisch-kulturelles Leben im 18. Jahrhundert maßgeblich. Sie zählt damit zu jenen Fürstinnen, die als Verfasserinnen von Erziehungsschriften, als Sozietätsmitglieder und theologisch-philosophisch-ästhetisch interessierte Netzwerkerinnen die Frühe Neuzeit auf kultureller und politischer Ebene mitgestalteten. Der Einfluss auf die zeitgenössische Politik und Gesellschaft dieser Fürstinnen ist am Bücherbesitz ablesbar. Für Luise Dorothea gilt dies in besonderer Weise, stellt ihre etwa 3.500 Werke umfassende Privatbibliothek doch eine der umfangreichsten privaten Sammlungen am Gothaer Hof dar. Vor dem Hintergrund ihrer Frankophilie und der intensiven (Brief-)Kontakte unter anderem zu Voltaire wurde ihre Sammlung als „französische“ wahrgenommen. Bemerkenswerterweise befinden sich jedoch unter den fast durchgängig französischsprachigen Drucken etwa 100 ‚englische‘ Autoren und einige Autorinnen sowie eine Vielzahl von Büchern, die einen englischen, schottischen, irischen und amerikanischen Bezug aufweisen. Es handelt sich dabei nicht nur um moralphilosophische Werke, sondern um Publikationen aus allen Bereichen der damals so genannten schönen Wissenschaften und freyen Künste. Neben der von der Herzogin favorisierten schönen Literatur finden sich u.a. Zeitschriften und Lexika, Werke der Erbauungsliteratur, Staatspolitik, Geschichte, Naturlehre sowie Reiseliteratur.
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die „Bibliotheca Anglicana“ innerhalb der gesamten Sammlung erstmals systematisch zu rekonstruieren, zu analysieren und in ihrer kontextualen Relevanz sichtbar zu machen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Materialität der „englischen“ Bücher gelegt. Die Resultate werden in einer Monographie publiziert und in einer digitalen Rekonstruktion präsentiert.
Laufzeit: 01.11.2023 - 31.10.2026
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektpartner
Theologische Fakultät der Universität Göttingen, Forschungsbibliothek Gotha, Forschungszentrum Gotha, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Projektgruppe
Leitung: Dr. Gabriele Ball (Universität Göttingen)
Forschungsbibliothek Gotha: Dr. Kathrin Paasch, Dr. Hendrikje Carius, Dr. Dietrich Hakelberg
Forschungszentrum Gotha: Prof. Dr. Martin Mulsow, Dr. Markus Meumann
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Prof. Dr. Peter Burschel, Prof. Dr. Ulrike Gleixner, Dr. Hartmut Beyer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB): Dr. Andreas Christoph
Erschließung der Korrespondenz und der Lebenszeugnisse Veit Ludwig von Seckendorffs (1626-1692)
Der Gelehrte und Staatsmann Veit Ludwig von Seckendorff gilt als einer der wichtigsten Exponenten der europäischen Gelehrtenrepublik zwischen Dreißigjährigem Krieg, Pietismus und beginnender Aufklärung. Er wird als Begründer der modernen, wissenschaftlich fundierten Verwaltungslehre angesehen und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der christlichen Staatstheorie sowie der protestantischen Kirchengeschichte. Nach einer steilen Karriere in den Diensten des Herzogs Ernst von Sachsen-Gotha wechselte er an die Verwaltungsspitze des Fürstentums Sachsen-Zeitz. Kurz vor seinem Tod wurde er zum Gründungskanzler der Universität Halle ernannt. In seinem wissenschaftlichen Werk suchte Seckendorff die Verbindung zwischen Geschichte, Philosophie und Politik zum Natur- und Völkerrecht. Unter der Vielzahl seiner Schriften ragen der publizistisch äußerst erfolgreiche „Teutsche Fürstenstaat“ von 1656 sowie der „Commentarius de Lutheranismo“ von 1688 (erweitert 1692) heraus.
Die Bereitstellung seiner weitgehend unerschlossenen und breitgestreuten Quellen – über 7.900 Dokumente in insgesamt 32 Bibliotheken und Archiven – ist ein großes Desiderat in der Erforschung der Frühen Neuzeit. Das Projekt wird neue Impulse für die quellengestützte interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Seckendorff geben. Die darin zu erschließenden Materialien werden neben der Forschungsbibliothek vor allem in den zum Landesarchiv Thüringen gehörenden Staatsarchiven Altenburg, Gotha und Meiningen sowie im Hauptstaatsarchiv Dresden und im Landesarchiv Sachsen-Anhalt/Wernigerode aufbewahrt, mit denen die Forschungsbibliothek Gotha eng zusammenarbeitet.
Die Beschreibung der Dokumente erfolgt gemäß den Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNAB). Die Ergebnisse werden in die Verbunddatenbank Kalliope der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz eingepflegt. Die Tagung zum Projekt (https://www.hsozkult.de/event/id/event-115854) fand im März 2023 statt, eine Publikation der Beiträge ist geplant.
Laufzeit:
Förderphase I: 01/2020 - 12/2022
Förderphase II: 01/2024 - 06/2024
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme des Gesamtprojekts: 278.607 Euro
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch (Direktorin der FBG), PD Dr. Monika Müller (Leiterin Abteilung Sammlungen und Bestandserhaltung)
Bearbeiter/innen:
Förderphase I: Dr. cand. Jacob Schilling, Dr. Daniel Gehrt (ab 10/2023), Franziska König, Hanna Losfeld (01/2020-07/2021), Linda Maack (ab 01/2022)
Förderphase II: Dr. des. Marian Hefter, Dr. Daniel Gehrt, Franziska König, Linda Maack
Ersterschließung des Verlagsarchivs Perthes (1785-1945/53)
Bei der Erschließung des Verlagsarchivs Perthes konzentriert sich die Forschungsbibliothek Gotha derzeit auf das historische Archiv des Verlages Justus Perthes bis 1945/1953. Ziele des Projektes sind die Rekonstruktion der Tektonik des historischen Archivs des Verlages Justus Perthes 1785–1953, die Neusortierung der Teile „Schriftleitung PGM“ und „Mitarbeiter und Freunde des Verlages“, die Erschließung und Nutzbarmachung des „Firmen und Familienarchivs“ sowie des „Bildarchivs“, die Überarbeitung und Erweiterung bereits vorhandener Findmittel, die Erarbeitung von Findbüchern zu Einzelnachlässen sowie die Verzeichnung der Bestände im nationalen Kalliope Verbundkatalog KALLIOPE.
Laufzeit: seit 2010
Förderer: 2010-2013 Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Stephan Justus Perthes
Projektgruppe
Leitung: Dr. Petra Weigel
Mitarbeit: Sven Ballenthin M.A.
Katalogisierung der Musikhandschriften der Forschungsbibliothek Gotha
Schwerpunkt der historisch gewachsenen Musikaliensammlung der Forschungsbibliothek ist die thüringische Musikgeschichte. Die Sammlung enthält musiktheoretische Schriften (8.000 Noten, darunter 1.400 handschriftliche) und eigenhändig geschriebene Kompositionen der Kapellmeister der Gothaer Hofkapelle des 17. und 18. Jahrhunderts. Zu ihr gehören auch 130 Handschriften des Bückeburger Johann Christoph Friedrich Bach aus der weit verzweigten Musikerfamilie Bach.
Der Nachweis in RISM erfolgt unter dem Sigel D-GOI.
Publikationen
Undine Wagner: Von der Musikerfamilie Bach bis zu Böhners Dreiherrnstein. Ein Streifzug durch die Notenhandschriften im Gothaer Schloss Friedenstein. In: Forum Musikbibliothek. Beiträge und Informationen aus der musikbibliothekarischen Praxis, 33 (2012) 2, S. 23-29.
Laufzeit: seit 2005
Förderer: Répertoire International des Sources Musicales (RISM)
Projektpartner: Répertoire International des Sources Musicales (RISM) über die Arbeitsstelle Dresden an der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und an der Hochschule für Musik Franz Liszt / Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar
Projektgruppe
Leitung: Dr. Andrea Hartmann (Dresden), Dr. Kathrin Paasch (Gotha), Cornelia Hopf (Gotha, bis 10/2019), PD Dr. Monika E. Müller (Gotha, ab 11/2019)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Marina Schieke-Gordienko (Berlin), Dr. Undine Wagner (Jena, Weimar)
Abgeschlossene Projekte
Cultural Heritage in Cyberspace: Education, Preservation, Access
Das durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt „Cultural Heritage in Cyberspace: Education, Preservation, Access“ unter der Leitung von Professor Albrecht Fuess (Philipps-Universität Marburg) dient der Schaffung eines umfassenden binationalen akademischen Netzwerks im Rahmen der DAAD Programmlinie zur deutsch-ägyptischen Fortschrittspartnerschaft. Zwischen deutschen und ägyptischen wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen soll auf dem Gebiet der Bewahrung des kulturellen Erbes u.a. durch Digitalisierungsprojekte, Formate der Nachwuchsförderung, des Expertenaustauschs, der gemeinsamen Wissensproduktion und Kulturvermittlung eine nachhaltige Zusammenarbeit aufgebaut werden. Das Projekt bewegt sich dabei an der Schnittstelle zwischen Islamwissenschaft, Arabistik, Nahoststudien, dem Studium von orientalischen Handschriften und kulturellem Erbe, wie auch den Digital Humanities. Zu den praktischen Projektzielen gehören sowohl die Entwicklung von übergreifenden deutsch-ägyptischen digitalen Infrastrukturen für orientalische Handschriften als auch der Transfer praktischen und technischen Wissens. Die deutsch-ägyptische Partnerschaft dient der Bewahrung kulturellen Erbes sowie der Förderung eines umfassenden gesellschaftlichen Zugangs zu Wissen und soll den akademischen Diskurs zum kulturellen Erbe auf deutscher und ägyptischer Seite befördern. Die Forschungsbibliothek Gotha ist eine der deutschen Partnerorganisationen im Projekt.
Laufzeit: 2021–2022
Förderer: Deutscher Akademischer Austauschdienst
Fördersumme: 200,000 Euro (Philipps-Universität Marburg)
Projektpartner
Auf deutscher Seite:
Philipps-Universität Marburg; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; Staatsbibliothek zu Berlin; Universität Hamburg; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften; Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (Fachinformationsdienst Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien mit der Middle East Virtual Library, MENALIB)
Auf ägyptischer Seite:
Ägyptische Nationalbibliothek (Dār al-Kutub); Universität Kairo; ʿAyn Shams Universität; ägyptisches Kulturministerium; weitere affiliierte Bildungseinrichtungen
Projektgruppe
Dr. Hendrikje Carius (Leiterin der Abteilung Benutzung und Digitale Bibliothek) und Dr. Feras Krimsti (Wissenschaftlicher Referent orientalische Handschriftensammlung)
Orient Digital
Orient Digital ist ein Kooperationsprojekt der Staatsbibliothek zu Berlin, der Forschungsbibliothek Gotha, der IT-Abteilung des Universitätsrechenzentrums Leipzig und der Bayerischen Staatsbibliothek München. Ziel ist es, einen Verbundkatalog und ein Portal für orientalische, d.h. arabische, persische und osmanische Handschriften in Deutschland aufzubauen.
Die drei Bibliotheken Berlin, Gotha und München verfügen bundesweit über die größten Bestände orientalischer Handschriften. Ihre insgesamt mehr als 65.000 orientalischen Handschriften machen die deutsche Sammlung zu einem der größten Sammlungskerne Europas. Davon sind bislang nur 6.100 Handschriften in elektronischer Form erfasst, was sowohl die Sichtbarkeit als auch die Benutzbarkeit der deutschen Bestände beeinträchtigt. Außerdem fehlen bislang immer noch einheitliche Erfassungsstandards und die dafür notwendige Koordination zwischen den verschiedenen Bibliotheken und Projekten.
Diese Defizite soll das Projekt beheben, indem die in den aktuellen elektronischen Anwendungen vorhandenen Handschriftenbeschreibungen von 6.100 auf 22.000 erhöht werden. Parallel dazu werden gemeinsame Standards etabliert, um Daten gedruckter Kataloge der im Projekt beteiligten Bibliotheken normgerecht zu erfassen und eine zentrale Portallösung mit gemeinsamen Index aufzubauen. Hierdurch wird ein optimaler Datenaustausch über orientalische Handschriften ermöglicht.
Vom 27. bis 29. Oktober 2021 fand an der Staatsbibliothek Berlin die Veranstaltung “The Critical Link”? A workshop on Authority Control and Oriental Manuscripts in Libraries and Digital Humanities Projects” statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Laufzeit: 06/2020 - 06/2022
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 148.290 Euro
Projektpartner
Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, Bayerische Staatsbibliothek München, IT-Abteilung des Universitätsrechenzentrums Leipzig
Projektgruppe
Leitung: PD Dr. Monika Müller (Leiterin Abteilung Sammlungen und Bestandserhaltung), Dr. Feras Krimsti (Wissenschaftlicher Referent orientalische Handschriftensammlung)
Bearbeitung: Wael Abbas
Die Kartenmacher aus Gotha. Pilotprojekt zur Integration audiovisueller Daten in das digitale Kulturportal Thüringen
Die Forschungsbibliothek erschließt die Filmdokumentation „Die Kartenmacher aus Gotha“ der Filmemacher Joachim Jäger und Otto Schuurman (D/NL 2016) und deren audiovisuelles Roh- und textbasiertes Begleitmaterial (1989–2015) und macht sie innerhalb der Digitalen Bibliothek Thüringen (dbt) dauerhaft verfügbar. Das Pilotvorhaben zielt auf die modellhafte Einbindung audiovisueller Daten in die von der ThULB Jena und ihren Partnern entwickelten digitalen Infrastrukturen des Freistaates Thüringen (Kulturportal Thüringen).
Laufzeit: 05/2019 – 11/2019
Förderer: Thüringer Staatskanzlei
Fördersumme: 16.280,60 Euro
Projektpartnerin: Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB)
Projektgruppe
Leitung: Dr. Petra Weigel
European Training Network (ETN) Mediating Islam in the Digital Age
Das MIDA-Projekt baut auf der Annahme auf, dass Digitalisierung und technologischer Fortschritt einen bedeutenden Einfluss auf den Islam haben – mit vielfältigen und weitreichenden Konsequenzen, die an vergangene technologische Revolutionen wie den Buchdruck erinnern. MIDA wird diese Entwicklungen in all ihren Dimensionen untersuchen und dazu drei wichtige Fragen aufwerfen: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf den Islam (u. a. Überzeugungen, Praktiken, Gesellschaften, politische Organisationen, gesellschaftliche Institutionen und Perspektiven), den Bezug der Musliminnen und Muslime zu ihrer Vergangenheit sowie die Islamwissenschaften?
MIDA wird vom Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Paris koordiniert. Die Forschungsbibliothek Gotha ist eine der dreizehn Partnerorganisationen und wird in den Jahren 2022 und 2023 zwei Nachwuchswissenschaftler/innen in Gotha betreuen.
Laufzeit: 03/2019 - 02/2023
Förderer: EU
Projektpartner
Konsortium aus zwölf akademischen Institutionen und dreizehn Partnerorganisationen
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Hendrikje Carius, Cornelia Hopf (bis 10/2019), PD Dr. Monika E. Müller (ab 11/2019), Dr. Feras Krimsti
Erschließung der Oberkirchenbibliothek Arnstadt
Die im Eigentum der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Arnstadt befindliche historische Oberkirchen-Bibliothek gehört zu den bedeutendsten Kirchenbibliotheken in Thüringen. Gegründet wurde die Kirchenbibliothek, nachdem 1538 die Franziskaner-Mönche bei ihrem Abzug aus dem Arnstädter Barfüßerkloster ihren gesamten Büchervorrat mitgenommen hatten. Weder für die Schule, noch die Geistlichkeit oder die Bürger waren noch Bücher greifbar. Erst das Vermächtnis des Amtmannes Leo Packmor aus dem Gefolge des Grafen Günther XLI. von Schwarzburg ermöglichte einen neuen Grundstock. Er bestimmte, dass Zinsen seines Vermögens zum Aufbau einer Bibliothek verwendet werden sollten. Die Bibliothek ist reich an gedruckten Werken des 16, 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Forschungsbibliothek Gotha hat in einem gemeinsamen Projekt mit drei Partnern die wertvollen gedruckten Werke des 16. bis 18. Jahrhunderts erstmals online in der Datenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes erschlossen und damit der Forschung und einer breiten Öffentlichkeit zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Erschließung anhand der Originale fand in der Forschungsbibliothek statt.
Laufzeit: 2018-2019
Förderer: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Fördersumme: 34.500 Euro
Projektpartner
Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Arnstadt, Dr. Christoph Meixner (Hochschularchiv/Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar), Dr. Hannelore Schneider (Landeskirchenarchiv Eisenach)
Projektmitarbeit
Ariane Bähr (Forschungsbibliothek Gotha)
Erschließung und Sicherung Nordthüringer Kirchenbibliotheken
Auf dem Gebiet der evangelisch-lutherischen Kirche Thüringens (Heute Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) gab oder gibt es mindestens 800 Kirchenbibliotheken. Einige von ihnen sind bereits gut erschlossen, der größte Teil ist jedoch nahezu unbekannt. Das Pilotprojekt widmete sich der Auffindung, Erfassung und Verzeichnung historischer Druckerzeugnisse in den Kirchenbibliotheken des Kirchenkreises Bad Frankenhausen-Sondershausen.
Vor Ort ermittelt und bibliographisch in der Datenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds erfasst wurden Drucke, die seit der Erfindung des Buchdrucks bis 1850 erschienen sind. Im Laufe des Projekts wurden Bibliotheken in 86 Orten ermittelt. Die Drucke sind über den Gemeinsamen Verbundkatalog recherchierbar. Mit diesem Projekt haben die Partner erstmalig im gesamten Bundesgebiet das kulturelle Erbe einer Region festgestellt, gesichert und der Forschung zugänglich gemacht. Das Projekt trägt maßgeblich zur Bewahrung und Bekanntmachung des schriftlichen Kulturguts der historisch gewachsenen Region Bad Frankenhausen-Sondershausen bei.
Laufzeit: 2017-09/2020
Förderer: Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung
Projektpartner : Dr. Wolfram Theilemann (Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen), Dr. Hannelore Schneider (Landeskirchliches Archiv in Eisenach), Dr. Kathrin Paasch, (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt), Prof. Dr. Thomas Wilhelmi (Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Prof. Dr. Christopher Spehr, (Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät, Universität Jena), Prof. Dr. Ernst Koch (Leipzig)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Friedhelm Gleiß (Januar 2017, Jena), Wilhelm Georg Lindner (April 2017 bis November 2018, Jena)
Weitere Mitarbeit: Christina Neuß (Eisenach), Christine Röhrig (Gotha), Dr. Wolfgang Runschke (Gotha), Manon Steinmassl (Gotha), Dr. Christoph Nonnast (seit November 2019)
Wissenschaftliches Netzwerk „Lutherische Orthodoxie revisited“: Konfessionelle Muster zwischen Identitätsverpflichtung und ‚Weltoffenheit‘
Das wissenschaftliche Netzwerk setzt sich eine Neubewertung der lutherischen Orthodoxie zwischen Reformation und Frühaufklärung zum Ziel, die bis heute von der Forschung immer noch ambivalent bewertet wird. Es fragt anhand ausgewählter Aspekte sowohl nach der normativen, auf lehrmäßige Homogenität und Kontinuität abzielenden lutherischen Theologie (auch in ihrer universitären Verortung und Praxis) als auch nach den politischen, sozialen, kulturellen und religiösen Lebenswirklichkeiten der lutherischen Konfession. Sie soll auf diese Weise in ihrer Bedeutung für die topische und systematische Weiterbildung der reformatorischen Theologie, für die Prägung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens und für die Herausbildung einer spezifischen Formation der frühneuzeitlichen Religionskultur sichtbar gemacht werden.
Das Netzwerk vereinigt 15 Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum und umfasst die Disziplinen der Theologie, Philosophie, Germanistik, Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte. Im Zeitraum 2016 bis 2019 werden insgesamt fünf Workshops an wechselnden Orten durchgeführt.
- Workshop, 12. bis 14. Oktober 2016, Gotha, Schloss Friedenstein, Herzog-Ernst-Kabinett Auftaktveranstaltung
- Workshop, 20. bis 22. September 2017, Warburg-Haus, Hamburg, Lebenswelt und (materielle) Kultur
- Workshop, 7. bis 9. März 2018, Sächsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig, Politik und Religion
- Workshop, 6. bis 8. September 2018, Theological Faculty, University of Oslo, Frömmigkeit
- Workshop, 20. bis 22. März 2019, Johannes A Lasco Bibliothek, Emden, Bildung und Wissenskultur
Laufzeit: 10/2016–10/2019
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 59.775 Euro
Netzwerk
Leitung: Dr. Joar Haga (Oslo), Dr. Sascha Salatowsky (Gotha)
Mitglieder: Dr. Sivert Angel (Oslo), Dr. Jürgen Beyer (Dorpat), Dr. Hendrikje Carius (Gotha), PD Dr. Kęstutis Daugirdas (Emden), Dr. Daniel Gehrt (Gotha), Dr. Jan van de Kamp (Bremen), PD Dr. Stefan Michel (Leipzig), PD Dr. Cornelia Rémi (München), Dr. Beate Agnes Schmidt (Hannover), Elena Tolstichin, M.A. (Hamburg), Dr. Thomas Töpfer (Leipzig), PD Dr. Christopher Voigt-Goy (Mainz), Dr. Christopher Witt (Wuppertal)
Erschließung des Nachlasses des Theologen und Kirchenhistorikers Ernst Salomon Cyprian (1673-1745) in der Forschungsbibliothek Gotha und dem Thüringischen Staatsarchiv Gotha
Im Projekt wurde der 3.900 Dokumente umfassende Briefwechsel des Kirchenrats, Historikers und Bibliotheksdirektors Ernst Salomon Cyprian (1673─1745) mit etwa 600 Persönlichkeiten in ganz Europa erschlossen. Dazu gehörte auch die umfangreiche Materialsammlung Cyprians für seine eigenen großen kirchen- und reformationsgeschichtlichen Editionen und Werke sowie der von ihm rund um das Reformationsjubiläum 1717 zusammengetragene Fundus zur Geschichte der protestantischen Bewegungen, besonders zu seiner „Hilaria Evangelica“.
Die Beschreibung der Handschriften erfolgte entsprechend der Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) im Verbundkatalog für Autographen und Nachlässe Kalliope. Nach Abschluss des Projektes erscheint ein gedruckter Katalog.
Publikationen
Daniel Gehrt/Kathrin Paasch (Hrsg.): Melanchthon in Gotha. Eine Sammlungs- und Forschungsgeschichte. Gotha 2016 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 53).
Daniel Gehrt: Gottfried Arnold und Ernst Salomon Cyprian im Ringen um die historische Deutung des Christentums seit der Reformation. In: Sascha Salatowsky (Hrsg.): Im Kampf um die Seelen. Glauben im Thüringen der Frühen Neuzeit. Katalog zur Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt vom 30. April bis 9. Juli 2017. Gotha, 2017 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 54). S. 51–61.
Laufzeit: 2014-2019
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 263.700 Euro
Projektpartner: Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Gotha, Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Gotha, Augustinerkloster
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch, Cornelia Hopf
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Daniel Gehrt
Mitarbeit: Gabriele Kern, Franziska König
Studentische Assistenz: Maria Dünkel, Andrea Kaufmann, Viola Tronja Baser, Paul Neuendorf
Restaurierung: Forschungsbibliothek Gotha
Bildungslandschaft und Wissenskultur. Sammlungsbezogene Forschung zur frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg
Gotha war eines der wichtigsten Innovationszentren der frühneuzeitlichen europäischen Bildungsgeschichte. Die Ursprünge liegen in den umfassenden Kirchen- und Schulreformen, die nach Gründung des Herzogtums Sachsen-Gotha 1640 einsetzten und die Lebens- und Bildungswelt in den Städten und Dörfern des Landes tiefgreifend veränderten. Im Projekt haben die Forschungsbibliothek und das Forschungszentrum Gotha sammlungsbezogene Forschung anhand der im 17. Und 18. Jahrhundert gesammelten bildungsgeschichtlichen Quellen der Forschungsbibliothek, des Stadtarchivs und des Staatsarchivs Gotha durchgeführt. Dabei wurden die bislang nahezu unbekannten Bestände im „Digitalen Repertorium. Bildungsgeschichtliche Sammlungen Gotha (1640-1732)“ erschlossen und ihr Potential für die internationale bildungsgeschichtliche Forschung aufgezeigt. Erkenntnisleitend war die Frage nach der Genese und dem Wandel vormoderner Schul- und Bildungsstrukturen als Grundlage von bzw. in Wechselwirkung zu frühneuzeitlichen Kulturen gelehrten Wissens. Das Projekt wurde in zwei aufeinander bezogenen Teilprojekten umgesetzt, in denen die Quellen auf der Grundlage von Pilotstudien qualifiziert wurden. Das Projekt diente der nachhaltigen Profilbildung zur Bildungsgeschichte der Frühen Neuzeit am Forschungsstandort Gotha.
Laufzeit: 07/2014-05/2017
Förderer: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Fördersumme: 290.000 Euro
Projektpartner
Forschungszentrum Gotha
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch (Forschungsbibliothek), Prof. Dr. Alexander Schunka (bis 2016, Forschungszentrum) Prof. Dr. Martin Mulsow (ab 2016, Forschungszentrum)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Shirley Brückner (ab 2015, Forschungsbibliothek), Dr. Hendrikje Carius (Forschungsbibliothek), Jens Nagel, M.A. (Forschungszentrum), Dr. Thomas Töpfer (bis 2015, Forschungsbibliothek)
Projektgruppe Reformationsgeschichte
In der Projektgruppe Reformationsgeschichte haben sich die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Universität Erfurt und die Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammengeschlossen, um die Reformationsforschung in Thüringen anhand der reichen Gothaer Bestände auf Schloss Friedenstein zu intensivieren und voranzutreiben.
Ein Erschließungs- und Editionsprojekt widmet sich der von der Stiftung Schloss Friedenstein bewahrten Druckgraphik der Reformationszeit. Die deutschlandweit größte illustrierte Sammlung von Einblattdrucken zur Reformationszeit wird dabei erschlossen, ediert und allen Interessenten sowie anderen Forschungsvorhaben digital zugänglich gemacht. Die Einblattdrucke wurden durch die Forschungsbibliothek Gotha digitalisiert. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Reformationsdekade wissenschaftliche Aktivitäten angestoßen, weiterführende Projekte entwickelt und Tagungen initiiert.
Laufzeit: 2012-2017
Förderer: Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Projektpartner: Prof. Dr. Martin Eberle (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha), Dr. Kathrin Paasch (Forschungsbibliothek Gotha), Prof. Dr. Christopher Spehr (Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät, Universität Jena)
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Martin Eberle, Dr. Kathrin Paasch, Prof. Dr. Christopher Spehr
Wissenschaftliche Bearbeitung: Ulrike Eydinger, Bernd Schäfer, Matthias Rekow (Stiftung Schloss Friedenstein)
Sekundäreinträge in orientalischen Handschriften
In Kooperation mit der Universität Leipzig wurden im Rahmen des ESF-Projekts „Wissensrohstoff Text“ aus rund 3000 orientalischen Handschriften der Gothaer Sammlung Sekundäreinträge im Portal Qalamos connecting manuscript traditions verzeichnet. Neben der Erschließung von Lese- und Besitzvermerken, Stiftungseinträgen sowie Überlieferungszeugnissen wurden die im Eintrag genannten Personen soweit möglich mit biographischen Daten und Literaturangaben kontextualisiert.
Die Erschließung der Sekundäreinträge ermöglicht nicht nur eine differenzierte Erforschung der Buch- und Bibliothekskultur des islamischen Nahen Ostens, sondern leistet ebenso einen entscheidenden Beitrag zur Sozialgeschichte der Region.
Laufzeit: 2013-2015
Förderer: Europäischer Sozialfonds
Projektpartner: Orientalisches Institut der Universität Leipzig
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Verena Klemm (Leipzig), Dr. Kathrin Paasch (Gotha), Cornelia Hopf (Gotha)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Mareike Beez (ehem. Gotha)
Konservatorische Vorbereitung: Anke Albrecht (Gotha), Ilsabe Münzberg (Erfurt-Gotha)
Katalogisierung: Boris Liebrenz, M.A. (Leipzig)
Globalisierung und lokales Wissen: Sammlungsbezogene Forschungen zum Verlag Justus Perthes
Das am Forschungszentrum Gotha etablierte Projekt hat erstmals die Forschungspotenziale der 2003 vom Freistaat Thüringen erworbenen kartografisch-geografischen „Sammlung Perthes Gotha“ aufgezeigt. Von Wissenschaft und Öffentlichkeit wird die Sammlung Perthes bisher vor allem als Kartensammlung wahrgenommen. Karten bildeten auch zweifellos das Zentrum der Produktion des Perthes Verlages, doch machte die Kartenherstellung nur einen kleinen Teil der Verlagsaktivitäten aus. Von Gotha aus wurde geografisches Wissen nicht nur kartiert, popularisiert und verkauft, Perthes war zugleich eine Institution, in der Wissen aus allen Bereichen der Geografie und Naturforschung gesammelt und in verschiedensten Medien weiterverarbeitet wurde. Schon für Zeitgenossen war Perthes kein passiver Vertriebskanal für geografische Produkte, sondern – vergleichbar mit einer Universität oder wissenschaftlichen Forschungseinrichtung – einer der wichtigsten und lebendigsten Knotenpunkte der „geografischen Gelehrtenrepublik“, vor allem des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die zentrale Stellung des Verlages in der damaligen Wissenschaftslandschaft spiegelt sich noch heute in der Sammlung Perthes wider. Als Arbeitsinstrument des Verlages finden sich in ihr neben der Kartensammlung auch bislang weniger beachtete Materialgruppen, die wie eine Kette zwischen den ersten Feldbeobachtungen und den kartografischen Endprodukten liegen: Vermessungsaufzeichnungen, Feldnotizen, Kartenskizzen, Reisetagebücher und Korrespondenzen, Arbeitstagebücher von Kartografen, Kupferplatten, Archivalien des Unternehmens wie beispielsweise Rechnungsbücher, eine umfangreiche geografische Spezialbibliothek und meterweise Loseblattsammlungen mit Detailinformationen. Jedoch wurde das in dieser Überlieferungsdichte einzigartige Zusammenspiel verschiedenster Materialgruppen von der kulturhistorischen Forschung bislang kaum wahrgenommen. Die Sammlung Perthes ist auch im internationalen Vergleich eines der wenigen Archive, das nicht universitär oder als Bibliothek, sondern betriebswirtschaftlich organisiert war und gleichzeitig als maßgeblicher Motor wissenschaftlicher Forschung wirkte. Es existiert kaum eine vergleichbare Sammlung, anhand derer sich Ökonomien des Wissens in einer solchen Überlieferungsdichte und -komplexität nachvollziehen lassen wie in der Gothaer Sammlung.
Das Vorhaben hat an Fallbeispielen die miteinander verzahnten Materialgruppen der Sammlung in ihrem Zusammenhang untersucht. Entwickelt wurde zudem der Prototyp eines virtuellen Kartenlabors. Das "GlobMapLab" ist eine webbasierte Nutzeroberfläche, auf der ausgewählte Materialien und Ergebnisse der Fallstudien präsentiert und Kartenbestände und Archivalien der Sammlung Perthes digital bereitgestellt worden sind. Das „GlobMapLab“ wird als Teil der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha in Kooperation mit der ThULB Jena und weiteren Partnern zu einem Portal für die Sammlung Perthes weiterentwickelt.
Die Ergebnisse des Projektes sind in einer Reihe von Beiträgen publiziert worden.
2013
Gondring, Oliver and Rau, Susanne: Designing the GlobMapLab: Using maps as an entry point to the Perthes Collection, in: e-Perimetron, Vol. 8 (2013), No. 3, S. 133-145.
Güttler, Nils: Unsichtbare Hände: die Koloristinnen des Perthes Verlags und die Verwissenschaftlichung der Kartographie im 19. Jahrhundert, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Vol. 68 (2013), S. 133-153.
2014
Güttler, Nils: Ubique terrarum: Gelehrtenportraits und ein Blumenstrauß für den Verleger, 2014, (Onlineartikel).
2015
Henniges, Norman: „Naturgesetze der Kultur“: Die Wiener Geographen und die Ursprünge der „Volks- und Kulturbodentheorie“, in: ACME. An International E-Journal for Critical Geographies 14 (2015), Heft 4, S. 1309–1351.
2016
Henniges, Norman / Meyer, Philipp Julius: „Das Gesamtbild des Vaterlandes stets vor Augen“ Hermann Haack (1872-1966) und die Gothaer Schulkartographie vom Wilhelminischen Kaiserreich bis zum Ende des Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geographiedidaktik (2016), Heft 4, S. 37–60.
Henniges, Norman / Rau, Susanne / Smolarski, René / Tzschach, Heiko: Mehr als nur Karten. Das Virtuelle Kartenlabor (GlobMapLab) als Zugang zur Sammlung Perthes. In: Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (2016).
Güttler, Nils / Heumann, Ina (Hrsg.): Sammlungsökonomien. Berlin: Kadmos 2016].
Smolarski, René: Die Entstehung eines Atlas – Schritt 1: Das Konzept, in: ProMissKa, 2016, (Onlineartikel)
Smolarski, René: ‚Crowdsourcing‘ und ‚Citizen Science‘ im 19. Jahrhundert“. In: Oswald, Kristin / Smolarski, René (Hrsg.): Bürger Künste Wissenschaft. Citizen Science in Kultur und Geisteswissenschaften. Gutenberg: Computus 2016, S. 71 –87.
„GlobMapLab“: Ein Interview mit Prof. Dr. Susanne Rau über das Virtuelle Kartenlabor der Universität Erfurt.
Laufzeit: 09/2012–02/2016
Förderer: Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, seit 2014 Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Fördersumme: ca. 300.000 Euro
Projektpartner: Forschungszentrum Gotha, Universität Erfurt, TU Ilmenau, ACSAM-Forschergruppe
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Martin Mulsow, Dr. Kathrin Paasch, Prof. Dr. Susanne Rau, Dr. Petra Weigel
Bearbeitung: Oliver Gondring M.A. (11/2012-10/2014), Norman Henniges M.A. (07/2014-02/2016), Dr. Nils Güttler (09/2012-03/2014), Dipl.-Inf. René Smolarski B.A. (01/2014-02/2016)
Höfische Kulturräume in Mitteldeutschland
Gelegenheitsschriften zählen zu den ergiebigsten personenkundlichen Quellen der Frühen Neuzeit. Sie sind meist im Zusammenhang mit Geburts-, Fest- und Todestagen entstanden, umfassen oft nur wenige Seiten, wurden in kleinen Auflagen gedruckt und vor allem lokal oder regional verbreitet.
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt eine reichhaltige Sammlung an Gelegenheitsschriften, die ihren Anfang durch Integration aufgelöster älterer Bibliotheken des sächsisch-thüringischen Raums und der Bibliothek des Gothaer Gymnasium nahm. Diese Sammlung wurde in der damaligen Hofbibliothek durch das Herzoghaus Sachsen-Gotha-Altenburg weitergeführt.
In einem von der DFG geförderten Projekt hat die Forschungsbibliothek Gotha zusammen mit Prof. Dr. Klaus Garber/Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück rund 7.500 Gelegenheitsschriften vom ersten Auftreten des Humanismus bis an das Ende des 18. Jahrhunderts digitalisiert und erforscht. Die Digitalisate werden unter anderem in der Digitalen Historischen Bibliothek angezeigt.
Publikation
Axel E. Walter (Hg.): Medien höfischer Kommunikation. Formen, Funktionen und Wandlungen am Beispiel des Gothaer Hofes. Daphnis 42 (2013), Heft 2.
Laufzeit: 2010–2013
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektpartner: Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der frühen Neuzeit (ikfn) an der Universität Osnabrück
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Klaus Garber (Osnabrück), Dr. Kathrin Paasch (Gotha)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Stefan Anders, Sabine Beckmann (beide Osnabrück), Dr. Wolfgang Runschke (Gotha), Prof. Dr. Axel E. Walter (Osnabrück)
Katalogisierung: Wolfgang Hoffmann, Nancy Metzke, Christine Röhrig, Ralf Tschentscher (alle Gotha)
Digitalisierung: Irina Brückner, Manuela Frank, Petra Haller, Sandra Niller, Sergej Tan (alle Gotha)
Ausbau der Forschungsbibliothek Gotha zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit
Katalogisierung der nachreformatorischen Handschriften aus dem Nachlass der Theologen Johann und Johann Ernst Gerhard in der Forschungsbibliothek Gotha
Das Überlieferungskorpus umfasst 3.700 Briefe, Lebensdokumente und Werkmanuskripte Johann und Johann Ernst Gerhards. Hinzu kommen 12 orientalische Handschriften und Teilsammlungen von Gelehrten aus den Nachlässen der Gerhards. Das Korpus war in der Forschung nahezu unbekannt. Das Projekt konnte neue Impulse für die Erforschung des Luthertums und der Lutherrezeption sowie für weitere reformations-, kultur-, universitäts-, politikgeschichtlich sowie theologisch ausgerichtete Forschungen zu den mitteldeutschen Territorien der Frühen Neuzeit geben.
Die Erschließung erfolgte nach den Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA). Die Ergebnisse sind im Verbundkatalog für Nachlässe- und Autografen Kalliope und in einem gedruckten Katalog recherchierbar.
Publikationen
2013
Daniel Gehrt: Tischreden in der Handschriftensammlung der Forschungsbibliothek Gotha. In: Katharina Bärenfänger/Volker Leppin/Stefan Michel (Hrsg.): Martin Luthers Tischreden. Neuansätze der Forschung. Tübingen, 2013 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 71). S. 191–219.
Sascha Salatowsky (Hrsg.): Gotha macht Schule. Bildung von Luther bis Franke. Katalog zur Ausstellung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha vom 28. April bis 4. August 2013. Gotha, 2013 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 49).
2014
Daniel Gehrt/Sascha Salatowsky (Hrsg.): Aus erster Hand. 95 Porträts zur Reformationsgeschichte. Aus den Sammlungen der Forschungsbibliothek Gotha. Gotha, 2014 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 51).
2015
Daniel Gehrt: Die Harmonie der Theologie mit den studia humanitatis. Zur Rezeption der Wittenberger Bildungskonzeptionen in Jena am Beispiel der Pfarrerausbildung. In: Matthias Asche/Heiner Lück/Manfred Rudersdorf/Markus Wriedt (Hgg.): Die Leucorea zur Zeit des „späten“ Melanchthon. Institutionen und Formen gelehrter Bildung um 1550. Leipzig, 2015 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 26). S. 263-312.
Daniel Gehrt: Sammlung von 130 Horoskopen als Teil einer astrologischen Vorlesung. In: Sascha Salatowsky/Karl-Heinz Lotz (Hrsg.): Himmelsspektakel. Astronomie im Protestantismus der Frühen Neuzeit. Gotha, 2015 (Veröffentlichungen der For-schungsbibliothek Gotha. 52). S. 146–148.
2016
Katalog der Handschriften aus den Nachlässen der Theologen Johann Gerhard (1582-1637) und Johann Ernst Gerhard (1621-1668). Beschr. von Daniel Gehrt unter Mitar-beit von Hendrikje Carius. Wiesbaden, 2016 (Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha. 3).
Daniel Gehrt/Kathrin Paasch (Hrsg.): Melanchthon in Gotha. Eine Sammlungs- und Forschungsgeschichte. Gotha 2016 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Go-tha. 53).
2017
Markus Friedrich/Sascha Salatowsky/Luise Schorn-Schütte (Hrsg.): Konfession, Politik und Gelehrsamkeit. Der Jenaer Theologe Johann Gerhard (1582–1637) im Kontext seiner Zeit. Stuttgart, 2017 (Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit. 11). S. 177–223.
Sascha Salatowsky (Hrsg.): Im Kampf um die Seelen. Glauben im Thüringen der Frü-hen Neuzeit. Katalog zur Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt vom 30. April bis 9. Juli 2017. Gotha, 2017 (Veröffentlichungen der For-schungsbibliothek Gotha. 54).
Laufzeit: 2009-2013
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 250.700 Euro
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch, Cornelia Hopf
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Daniel Gehrt, Dr. Hendrikje Carius
Katalogisierung: Gabriele Kern, Franziska König
Studentische Assistenz: Irene Großmann, Philipp Knüpffer, Paul Neuendorf
Pietistische Kommunikationsnetzwerke: Erschließung der pietistischen Korrespondenz im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle und in der Forschungsbibliothek Gotha
Religion und Politik in protestantischen Predigten des 16. und 17. Jahrhunderts im thüringisch-sächsischen Raum: Tiefenstrukturanalyse und Erschließung von gedruckten und handschriftlichen politischen Predigten der Forschungsbibliothek Gotha
Die Forschungsbibliothek Gotha gilt als Referenzsammlung für die Geschichte des Protestantismus im 16. und 17. Jahrhundert im mitteldeutschen und angrenzenden norddeutschen Raum. Ausgehend von der äußerst umfangreichen Predigtsammlung widmete sich das Projekt den politischen Predigten. 183 gedruckte und drei handschriftliche Predigten wurden bibliographisch erschlossen, digitalisiert und erforscht. Es entstand ein Thesaurus der politischen Sprache. Die Arbeitsergebnisse wurden in der Ausstellung „Der Politik die Leviten lesen“, einer Tagung, in Vorträgen und Publikationen präsentiert.
Publikationen
Philip Hahn, Kathrin Paasch, Luise Schorn-Schütte (Hrsg.): Der Politik die Leviten lesen. Politik von der Kanzel in Thüringen und Sachsen, 1550-1675. Gotha 2011.
Philip Hahn: "Öffentlich predigen?" Die Öffentlichkeit lutherischer politischer Predigten und ihr Verständnis des "Öffentlichen" im Zeitalter der Orthodoxie, in: Barok. Historia - Literatura - Sztuka XVIII/1 (35) 2011, S. 129-154.
Philip Hahn, "Sicherheit" - gut oder böse? Zur Semantik des Begriffs in protestantischen politischen Predigten im Alten Reich des 16. und 17. Jahrhunderts, in: Christoph Kampmann/Ulrich Niggemann (Hrsg.): Sicherheit in der Frühen Neuzeit: Norm - Praxis - Repräsentation, Köln u.a. 2013, S. 47-56.
Laufzeit: 10/2008 bis 2014
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte (Frankfurt/Main), Dr. Kathrin Paasch (Gotha)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Anja Kürbis (Frankfurt/Main, bis März 2009), Dr. Philip Hahn (Frankfurt/Main, ab Juni 2009),
Dr. Wolfgang Runschke (Gotha), Cornelia Hopf (Gotha)
Katalogisierung: Wolfgang Hoffmann (Gotha)
Digitalisierung: Petra Haller (Gotha)
Studentische Assistenz: Martin Stelte, Fabrizio Dal Vera
Bestandserhaltung und Ersterschließung der Verlagsbibliothek Perthes
Ziel des Projektes war es, die Verlagsbibliothek einschließlich der in den Sachgruppen Genealogie/Statistik der Forschungsbibliothek aufgegangenen bzw. in der Sammlung Perthes noch erhaltenen Redaktionsbibliothek des Gothaischen Hofkalenders konservatorisch zu sichern und in bibliothekarischen Datenbanken zu erfassen.
Monographien, Atlanten und Kartenwerke, Sonderdrucke und Zeitschriften wurden im Gemeinsamen Verbundkatalog (GVKat) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes erfasst; Zeitschriften darüber hinaus in der Zeitschriftendatenbank (ZDB). Karten und Kartenwerke der Verlagsproduktion des Perthes Verlages, die in der Verlagsbibliothek überliefert sind, wurden in Einzelblattaufnahme in die Kartendatenbank IKAR katalogisiert. Erfasst wurden u.a. auch die Provenienzvermerke der Materialien (zumeist Mitarbeiter des Verlages), um zukünftig Forschungen zur Genese und zum Bestandsaufbau der Verlagsbibliothek zu befördern. Das Vorhaben war mit Maßnahmen der Schadenserfassung und ersten konservatorischen Sicherungsmaßnahmen verknüpft. Diese umfassten die Reinigung, gegebenenfalls die Stabilisierung mit Hilfe von Buchbändern und nach Prüfung des Säurewertes die Einlagerung in säurefreien Mappen und Schubern.
Laufzeit: 02/2008–02/2012
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Petra Weigel
Bestandserhaltung: Christian Kreienbrink
Katalogisierung: Holger Bühring, Eva Gorff, Wolfgang Hoffmann, Nancy Kandetzky (ab 01/2011), Sabine Rocktäschel (10/2009–03/2010), Ann-Kathrin Rothe, Anke Seifert (02/2008–06/2008)
Katalogisierung der Privatbibliotheken im Zeitalter der Aufklärung in der UFB Erfurt/ Gotha
Der Gothaer Hof und die kurmainzische Statthalterei in Erfurt unter Karl Theodor von Dalberg (gest. 1817) spielten im 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Rezeption und Verbreitung aufklärerischen Gedankenguts. Zeugnisse der fruchtbaren Rezeption sind die Privatbibliotheken der Herzoginnen, Herzöge und des Statthalters, die heute in der Forschungsbibliothek Gotha und in der Universitätsbibliothek Erfurt aufbewahrt werden. Im Projekt wurden circa 25.000 überlieferte Titel aus den Privatbibliotheken im Gemeinsamen Bibliotheksverbund formal, sachlich und exemplarspezifisch erschlossen. Den bibliographischen Informationen wurden ausgewählte Schlüsselseiten jedes Druckes als digitalisierte Images beigegeben. Die Digitalisate der handschriftlichen Kataloge der Privatbibliotheken sind in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha zugänglich. Die einzelnen Titel in den handschriftlichen Katalogen sind mit den überlieferten Titeln im Online-Katalog der Bibliothek verknüpft.
Laufzeit: 2005–2013
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Rupert Schaab (bis 2005), Dr. Kathrin Paasch (ab 2005)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. habil. Thomas Fuchs, Dr. Wolfgang Runschke
Katalogisierung: Eva-Maria Ansorg, Nancy Kandetzki, Gabriele Kern, Franziska König, Andrea Langner, Sabine Rocktäschel, Christine Röhrig, Anke Seifert, Manon Steinmassl
Digitalisierung: Petra Haller, Sandra Niller, Sergej Tan
Katalogisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha
Die Forschungsbibliothek besitzt ca. 100 Bände deutschsprachiger mittelalterlicher Handschriften (13.-16. Jahrhundert). Dazu gehören etwa die mit 499 Miniaturen ausgestattete Handschrift der „Sächsischen Weltchronik“, Zeugnisse der klassischen mittelhochdeutschen Literatur und Unikate wie der Versroman „Reinfried von Braunschweig“. Darüber hinaus ist das gesamte Spektrum der spätmittelalterlichen deutschen Literatur vertreten.
Die Erschließung dieser Handschriften nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgte am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig. Die Beschreibungen sind in der ausführlichen Projektseite und in der Handschriftendatenbank Manuscripta mediaevalia recherchierbar.
Publikationen
2004
Fürstliche Bücherlust : Kostbarkeiten der Forschungsbibliothek Gotha; Katalog zur Sommerausstellung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha/Erfurt im Spiegelsaal auf Schloß Friedenstein Gotha 1. Juli - 3. Oktober 2004; aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft / [Mitarb. des Katalogs Falk Eisermann ...] Gotha, 2004 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 41).
2005
Falk Eisermann: Zur Datierung der ‘Würzburger Kleinepiksammlung’ (Forschungsbibliothek Gotha, Chart. A 216). In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 134 (2005), S. 193-204.
Falk Eisermann: Die Werkstätten „Gotha / Zu Gotha“ - Korrekturen und Konsequenzen aus der Sicht des Handschriftenkatalogisators. In: Einbandforschung, H. 17 (2005), S. 32-36.
2006
Falk Eisermann: Konstanz Blüte X-förmig I, nicht Gotha Eule (Zu S-S II, S. 104). In : Einbandforschung, H. 19 ( 2006), S. 53.
2007
Falk Eisermann: Der wiederentdeckte Reisebericht des Hans von Sternberg. In: Klaus Herbers/Enno Bünz (Hrsg.): Der Jakobuskult in Sachsen. Tübingen 2007 (Jacobs-Studien. 17). S. 219-248.
2010
Kathrin Paasch (Hrsg.): "... so über die massen sauber in rothen Leder eingebunden" : Bucheinbände aus der Forschungsbibliothek Gotha ; Katalog zur Ausstellung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein, 27. August - 16. September 2010. [Texte: ..., Falk Eisermann (FEi), ...]. Gotha, 2010, S. 14f., 16f., 18f., 20f., 24f., 50f.
Laufzeit: 2002-2013
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft 2002-2007
Fördersumme: 273.400 Euro
Projektpartner: Universitätsbibliothek Leipzig Handschriftenzentrum
Projektgruppe
Leitung: Dr. Christoph Mackert (Leipzig), Dr. Rupert Schaab (Gotha) bis 2005, Dr. Kathrin Paasch (Gotha) ab 2005, Cornelia Hopf (Gotha)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Falk Eisermann, Katrin Sturm (Leipzig)
Studentische Assistenz: Katrin Sturm (Leipzig), Marek Weiwoda (Leipzig)
Laufzeit bis 2010
Bestandserhaltung und Ersterschließung der Verlagsproduktion Perthes
Die im Archiv der Sammlung Perthes erhaltenen Belegexemplare der kartographisch-geographischen und genealogisch-statistischen Verlagsproduktion wurden im Projekt konservatorisch gesichert und in überregionalen Datenbanken erschlossen. Erfasst wurden insbesondere der Stieler Handatlas und seine Neben- und Folgeprodukte wie Schul- und Taschenatlanten, die thematischen Atlanten und die Karten der Zeitschriften- und Reihenproduktion des Verlages (Petermanns Geographische Mitteilungen, Geographischer Anzeiger, Deutsche Erde, Rechts und Links der Eisenbahn) sowie der Gothaische Hofkalender. Erschlossen wurden auch die noch erhaltenen Kupferplatten der 9., 10. und 11. (Internationalen) Auflage des Stieler Handatlas.
Monographien einschließlich Schulatlanten, Sonderdrucke und Zeitschriften wurden im Gemeinsamen Verbundkatalog (GVKat) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes erfasst; Zeitschriften darüber hinaus in der Zeitschriftendatenbank (ZDB). Karten, sowohl Einzelkarten als auch Karten in Monographien, Sonderdrucken und Zeitschriften sowie Atlanten und Kartenwerke wurden in Einzelblattaufnahme in die Kartendatenbank IKAR katalogisiert. Nicht erfasst wurden die Einzelkartenblätter der Schulatlanten und die Schulwandkarten des Perthes Verlages. Die Ersterschließung war mit Maßnahmen der Schadenserfassung und konservatorischen Sicherungsmaßnahmen verknüpft. Diese umfassten die Reinigung, die Stabilisierung mit Buchbändern und die Einlagerung in säurefreien Mappen und Schubern.
Laufzeit: 01/2007–01/2008
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch
Bestandserhaltung: Christian Kreienbrink
Katalogisierung: Ann-Kathrin Rothe, Holger Bühring, Wolfgang Hoffmann, Sabine Wolff (01/2007-09/2007)
Katalogisierung und Teildigitalisierung der Druckschriften des 15., 16. und 17. Jahrhunderts der Forschungsbibliothek Gotha und der Universitätsbibliothek Erfurt
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt einen herausragenden Bestand an gedruckten Werken des 15. bis 17. Jahrhunderts. Während die im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts im VD16 und VD17 erschlossen wurden, hat die Bibliothek im Projekt die außerhalb des deutschen Sprachraums erschienenen Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts und ihre Inkunabeln erstmals im Gemeinsamen Bibliotheksverbund erfasst. Die Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts wurden formal, sachlich und exemplarspezifisch nach den Standards der Arbeitsgemeinschaft Alte Drucke beim GBV erschlossen, die Inkunabeln formal.
Mit dem Abschluss des Projekts sind nunmehr alle Drucke vom Beginn des Buchdrucks bis zum Jahr 1700 online nachgewiesen und recherchierbar.
Im Projekt wurden auch 35 Inkunabeln aus der Kirchenbibliothek Pößneck, die in der Forschungsbibliothek aufbewahrt werden, digitalisiert und werden seitdem in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha präsentiert. Die Digitalisierung war das erste Digitalisierungsprojekt der Bibliothek.
Im Projekt wurde auch begonnen, die gedruckten Werke des 15. bis 17. Jahrhunderts der Universitätsbibliothek Erfurt zu erfassen.
Publikation
Felicitas Marwinsky, Wolfgang Runschke: Die Pössnecker Inkunabeln in der Forschungsbibliothek Gotha. In: Pössnecker Heimatblätter 15 (2009), S. 22-21, 35-40.
Laufzeit: 2007–2010
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. habil. Thomas Fuchs, Dr. Wolfgang Runschke
Katalogisierung: Josephine Liebermann, Manon Steinmassl, Wolfgang Schlosser, Ralf Tschentscher
Digitalisierung: Petra Haller, Ute Winter
Katalogisierung der Reformationshandschriften der Forschungsbibliothek Gotha
Zu den 260 Reformationshandschriften gehören Teilnachlässe von ernestinischen Fürsten und von lutherischen, reformierten und katholischen Theologen, Autografen-, Brief- und Tischredensammlungen, Sammlungen aus dem akademischen Bereich, zu theologischen Kontroversen und zur Kirchenpolitik auf lokaler bis auf Reichs- bzw. europäischer Ebene sowie Zeugnisse der Gottesdienst- und Frömmigkeitspraxis.
Die Erschließung der Handschriften erfolgte nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Ergebnisse sind im Verbundkatalog für Nachlässe und Autografen Kalliope recherchierbar. Ein umfangreicher gedruckter Katalog ist erschienen.
Publikationen
2006
Daniel Gehrt: Kurfürst Johann Friedrich I. und die ernestinische Konfessionspolitik zwischen 1548 und 1580. In: Volker Leppin/Georg Schmidt/Sabine Wefers (Hrsg.): Johann Friedrich I. – der lutherische Kurfürst. Gütersloh, 2006 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte. 204). S. 307–326.
2008
Daniel Gehrt: Der „Erzbischof“ von Thüringen? Nikolaus von Amsdorf und die Genese der ernestinischen Landeskirche nach dem Schmalkaldischen Krieg. In: Irene Dingel (Hrsg.): Nikolaus von Amsdorf (1483–1565). Zwischen Reformation und Politik. Leipzig, 2008 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 9). S. 217–236.
2009
Daniel Gehrt: Strategien zur Konsensbildung im innerlutherischen Streit um die Willensfreiheit. Edition der Declaratio Victorini und der ernestinischen Visitationsinstruktion von 1562. In: Zeitschrift für Thüringische Geschichte 63 (2009). S. 143–190.
Daniel Gehrt: Die Anfänge einer konfessionell bestimmten Identität in Thüringen und den ernestinischen Landen. In: Irene Dingel/Günther Wartenberg (Hrsg.): Kirche und Regionalbewusstsein in der Frühen Neuzeit. Konfessionell bestimmte Identifikationsprozesse in den Territorien. Leipzig, 2009 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 10). S. 53–68.
Christoph Fasbender (Hrsg.): Conradus Mutianus Rufus und der Humanismus in Erfurt. Katalog zur Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein. 21. August bis 1. November 2009. Gotha 2009 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 45).
2010
Kathrin Paasch (Hrsg.): "... so über die massen sauber in rothen Leder eingebunden". Bucheinbände aus der Forschungsbibliothek Gotha. Katalog zur Ausstellung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein, 27. August - 16. September 2010. [Texte: ..., Daniel Gehrt (DGe), ...]. Gotha, 2010 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 46). S. 52f., 54f., 56f., 58-61, 62f., 64-67, 72f.
2011
Daniel Gehrt: Die Spalatiniana in der Forschungsbibliothek Gotha. Vortrag, gehalten am 10.12.2011 auf der von der Stadt Altenburg veranstalteten Tagung „Spalatin – Steuermann der Reformation“.
Daniel Gehrt: Ernestinische Konfessionspolitik. Bekenntnisbildung, Herrschaftskonsolidierung und dynastische Identitätsstiftung vom Augsburger Interim 1548 bis zur Konkordienformel 1577. Leipzig, 2011 (Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte).
2012
Hendrikje Carius: Die Privatbibliothek des Georg Spalatin, in: Hans Joachim Kessler/Jutta Penndorf (Hrsg.): Spalatin in Altenburg. Eine Stadt plant ihre Ausstellung. Halle, 2012. S. 80–94.
Daniel Gehrt: „Zum besseren vnd gründtlicheren verstandt des Catchismi Lutheri“. Das „Kleine Corpus Doctrinae“ des Matthäus Judex. In: Gerlinde Huber-Rebenich (Hrsg.): Lehren und Lernen im Zeitalter der Reformation. Methoden und Funktionen. Tübingen, 2012 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation. 68). S. 149–199.
Daniel Gehrt: Die Spalatiniana in der Forschungsbibliothek Gotha. In: Hans-Joachim Kessler/Jutta Penndorf (Hrsg.): Spalatin in Altenburg. Eine Stadt plant ihre Ausstellung. Halle, 2012. S. 95–102.
Daniel Gehrt: Geistliche Lieder und die ernestinischen Höfe in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Musik im Spannungsfeld zwischen persönlicher Frömmigkeit, Bekenntnis und dynastischer Identität. In:Kathrin Paasch (Hrsg.): „Mit Lust und Liebe singen“. Die Reformation und ihre Lieder. Gotha, 2012 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 48). S. 28–38. Zudem sieben Exponatenbeschreibungen.
Christiana Meckelnborg/Anne-Beate Riecke: „Ein ander buch in gron bergament eingebunden“. Der vierte Band von Georg Spalatins Chronik der Sachsen und Thüringer. In: Hans Joachim Kessler/Jutta Penndorf (Hrsg.): Spalatin in Altenburg. Eine Stadt plant ihre Ausstellung. Halle, 2012. S. 103–132
2013
Daniel Gehrt: Die religiöse Erziehung Herzog Friedrich Wilhelms von Sachsen-Weimar im Spiegel seiner Bibliothek. In: Zeitschrift für Thüringische Geschichte 67 (2013), S. 75–115.
Daniel Gehrt: Die Anfänge des protestantischen Bildungssystems in Gotha. In: Sascha Salatowsky (Hrsg.): Gotha macht Schule. Bildung von Luther bis Francke. Gotha, 2013 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 49). S. 11–18.
Daniel Gehrt: Tischreden in der Handschriftensammlung der Forschungsbibliothek Gotha. In: Katharina Bärenfänger/Volker Leppin/Stefan Michel (Hrsg.): Martin Luthers Tischreden. Neuansätze der Forschung. Tübingen, 2013 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation. 71). S. 191–219.
2014
Sabine Arend: Die Ravensburger Kirchenordnung von 1546. Ein Dokument reichsstädtischer Allianzen und konfessioneller Posiitonierung. In: Archiv für Reformationsgeschichte 105 (2014). S. 92–128.
Hendrikje Carius: Die „Bibliotheca Spalatini“ als humanistisch-reformatorische Gelehrtenbibliothek. In: Enno Bünz/Thomas Fuchs/Stefan Rhein (Hrsg.): Buch und Reformation. Beträge zur Buch- und Bibliotheksgeschichte Mitteldeutschlands im 16. Jahrhundert. Leipzig, 2014. S. 87–123.
Hendrikje Carius: Spalatin als Büchersammler. In: Armin Kohnle/Christina Meckelnborg/Uwe Schirmer (Hrsg.): Georg Spalatin – Steuermann der Reformation. Ausstellungskatalog. Halle, 2014. S. 137–143
Daniel Gehrt/Volker Leppin (Hrsg.): Paul Eber (1511-1569). Humanist und Theologe der zweiten Generation der Wittenberger Reformation. Leipzig, 2014 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 16).
Daniel Gehrt/Sascha Salatowsky (Hrsg.): Aus erster Hand. 95 Porträts zur Reformationsgeschichte. Aus den Sammlungen der Forschungsbibliothek Gotha. Gotha, 2014 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 51).
Daniel Gehrt: Georg Spalatin als Historiograph der Reformation. In: Armin Kohnle/Christina Meckelnborg/Uwe Schirmer (Hrsg.): Georg Spalatin – Steuermann der Reformation. Ausstellungskatalog. Halle, 2014, S. 126–136.
Daniel Gehrt: Wege nach Gotha. Provenienzspuren in den Reformationshandschriften der Forschungsbibliothek Gotha“. Vortrag, gehalten am 09.04.2014 im Rahmen der Ausstellung „Aus erster Hand. Zeugnisse zur Reformationsgeschichte aus den Sammlungen der Forschungsbibliothek Gotha“.
Martin Mulsow: Fluchträume und Konversionsräume zwischen Heidelberg und Istanbul. Der Fall Adam Neuser. In: Martin Mulsow/Michael Multhammer (Hrsg.): Kriminelle – Freidenker – Alchemisten. Räume des Untergrunds in der Frühen Neuzeit, Köln/Weimar/Wien, 2014. S. 33–59.
Martin Mulsow: Adam Neusers Brief an Sultan Selim II. und seine geplante Rechtfertigungsschrift. Eine Rekonstruktion anhand neuer Manuskriptfunde. In: Friedrich Vollhardt (Hrsg.): Religiöser Nonkonformismus und frühneuzeitliche Gelehrtenkultur. Berlin u.a,. 2014 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte des Antitrinitarismus und Sozinianismus in der Frühen Neuzeit. 2). S. 293–318.
2015
Katalog der Reformationshandschriften. Aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft. Beschr. von Daniel Gehrt. Wiesbaden, 2015 (Die Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha. Bd. 2.1; 2.2).
Daniel Gehrt: Die Harmonie der Theologie mit den studia humanitatis. Zur Rezeption der Wittenberger Bildungskonzeptionen in Jena am Beispiel der Pfarrerausbildung. In: Matthias Asche/Heiner Lück/Manfred Rudersdorf/Markus Wriedt (Hrsg.): Die Leucorea zur Zeit des späten Melanchthon. Institutionen und Formen gelehrter Bildung um 1550. Leipzig, 2015 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 26). S. 263–312.
Daniel Gehrt/Vera von der Osten-Sacken (Hrsg.): Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadliger Frauen zur Religionspolitik und Bekenntnisbildung. Göttingen, 2015 (Veröffentlichungen des Institutes für Europäische Geschichte, 104).
2016
Daniel Gehrt/Kathrin Paasch (Hrsg.): Melanchthon in Gotha. Eine Sammlungs- und Forschungsgeschichte. Gotha, 2016 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 53).
Daniel Gehrt: Wider „allerlej secten vnd falsche Opinion, der Religion halben“. Beobachtungen zu den von den Ernestinern autorisierten Ausgaben der Schmalkaldischen Artikel von 1553 und 1555. In: Lutherjahrbuch 83 (2016), S. 88–113.
Daniel Gehrt: Alte Bilder gegen neue Bücher. Eine exemplarische Annäherung an den Quellenwert der Spezialvisitation der Superintendentur Weimar 1560. In: Dagmar Blaha/Christopher Spehr (Hrsg.): Reformation vor Ort. Zum Quellenwert von Visitationsprotokollen. Leipzig, 2016, S. 184–227.
Daniel Gehrt: Sechs Beiträge. In: Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt u.a. (Hrsg.): Martin Luther. Treasures of the Reformation. Dresden, 2016. S. 153, Nr. 144; S. 167, Nr. 163; S. 212, Nr. 210; S. 298f., Nr. 304; S. 380, Nr. 393; S. 381, Nr. 394.
2017
Daniel Gehrt: Unsichtbare Strukturen. Eine Spurensuche nach Vorläuferformen des Generalsuperintendentenamtes in der Reformationszeit. In: Lutherjahrbuch 84 (2017), S. 263–277.
Sascha Salatowsky (Hrsg.): Im Kampf um die Seelen. Glauben im Thüringen der Frühen Neuzeit. Katalog zur Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt vom 30. April bis 9. Juli 2017. Gotha 2017 (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha. 54).
2018
Daniel Gehrt/Friedhelm Gleiß: Die Weimarer Disputation von 1560 und der Altenburger Theologenkonvent von 1568/69. Aspekte innerlutherischer Religionsgespräche. In: Irene Dingel/Volker Leppin/Kathrin Paasch (Hrsg.): Zwischen theologischem Dissens und politischer Duldung. Religionsgespräche der Frühen Neuzeit. Göttingen, 2018 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Beiheft. 121). S. 141–159.
2019
Daniel Gehrt: Private Confessions? Inner-Lutheran Controversies and Confessions of Faith in the Name of Lay Nobility. In: Daniel Gehrt/JohannesHund/Stefan Michel (Hrsg.): Bekennen und Bekenntnis im Kontext der Wittenberger Reformation Göttingen, 2019 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Beiheft. 128). S. 115–158.
Daniel Gehrt: Matthias Flacius as Professor of Theology in Jena and his Educational Enterprise in Regensburg. In: Irene Dingel/Johannes Hund/Luka Ilić (Hrsg.): Matthias Flacius Illyricus. Biographical Contexts, Theological Impact, Historical Reception. Göttingen, 2019 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Beiheft. 125). S. 35–65.
Laufzeit: 2004-2009
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 241.700 Euro
Projektgruppe
Leitung: Dr. Rupert Schaab, Dr. Kathrin Paasch, Cornelia Hopf
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Daniel Gehrt
Mitarbeit: Gabriele Kern, Franziska König
Studentische Assistenz: Irene Großmann, Philipp Knüpffer
Mitarbeit am Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17)
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt eine herausragende Sammlung an Drucken des 17. Jahrhunderts, die vom Herzoghaus Sachsen-Gotha-Altenburg gesammelt wurden. Die Bibliothek war deshalb von Beginn an Partnerin des nationalbibliographischen Unternehmens zur Erschließung des 17. Jahrhunderts in Deutschland. Sämtliche im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts sind im VD 17 und im Online-Katalog der Bibliothek nachgewiesen. Die bibliographischen Informationen wurden mit digitalisierten Schlüsselseiten der Drucke angereichert. Nicht im VD17 erfasst wurden Musikalien und Karten.
Laufzeit: 1996–2009
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Rupert Schaab (bis 2005), Dr. Kathrin Paasch (ab 2005)
Koordination: Dr. habil. Thomas Fuchs (bis 2006), Dr. Wolfgang Runschke (ab 2008)
Katalogisierung: Martin Bach, Rita Hesse-Wiek, Christine Röhrig, Ann-Kathrin Rothe, Wolfgang Schlosser, Anke Seifert, Manon Steinmassl, Ralf Tschentscher
Digitalisierung: Petra Haller, Sandra Niller
Katalogisierung der lateinischen mittelalterlichen Papierhandschriften der Forschungsbibliothek Gotha
Die Forschungsbibliothek Gotha besitzt 111 Bände lateinischer mittelalterlicher Handschriften (13. bis 16. Jahrhundert), die auf Papier geschrieben sind. Den breitesten Raum nehmen theologische Kodizes pastoral- bzw. moraltheologischen Inhalts ein. Am bedeutendsten und interessantesten ist die Gruppe mit Texten antiker Autoren und humanistisch ausgerichteter Texte. Einige der Bände gehörten vormals in die Bibliotheken Sebastian Brants und Albrechts von Eyb. Zu den naturwissenschaftlichen Handschriften zählen vor allem medizinische, astronomisch-astrologische und mathematische Texte. Während der Katalogisierung konnte eine bisher unbekannte lateinische Fassung des katalanischen Werkes ‚Oracions e contemplaci-ons de l’entiment’ des Raimundus Lullus identifiziert werden.
Die Ergebnisse liegen in einem gedruckten Katalog vor und werden ab 2020 in der Handschriftendatenbank Manuscripta mediaevalia nachgewiesen.
Publikationen
2002
Elisabeth Wunderle: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Papierhandschriften. Aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft. Wiesbaden, 2002 (Die Handschriften der Forschungsbiblio-thek Gotha. 1).
2009
Elisabeth Wunderle: Eine Trauerelegie Heinrich Sterckers in der Gothaer Handschrift Chart. A 239. In: Der Humanismus an der Universität Leipzig. Akten des in Zusam-menarbeit mit dem Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig, der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Leipziger Geschichtsverein am 9./10. November 2007 in Leipzig veranstalteten Symposiums. Wiesbaden, 2009 (Pirckheimer-Jahrbuch für Renaissance- und Humanismusforschung. Bd. 23). S. 195-200.
2010
Elisabeth Wunderle: Texte zu mittelalterlichen Bucheinbände. In: Kathrin Paasch (Hrsg.): "... so über die massen sauber in rothen Leder eingebunden". Bucheinbände aus der Forschungsbibliothek Gotha. Katalog zur Ausstellung . Gotha, 2010, S. 46-48.
Laufzeit: 1993-1998
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Fördersumme: 255.600 Euro
Projektpartner
Bayerische Staatsbibliothek München, Handschriftenerschließungszentrum
Projektgruppe
Leitung: Dr. Hermann Hauke (München), Dr. Dieter Kudorfer (München), Dr. Helmut Claus (Gotha), Susanne Werner (Gotha)
Wissenschaftliche Betreuung: Dr. Maria Mitscherling (Gotha), Cornelia Hopf (Gotha)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Elisabeth Wunderle (München)
Mitarbeit am Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
Die Forschungsbibliothek bewahrt eine bedeutende Sammlung an Drucken des 16. Jahrhunderts. Aufgrund ihrer bibliographischen Leistungen wurde die Bibliothek im Zuge der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten Partnerin der großen nationalbibliographischen Unternehmung zur Erschließung der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD16). Zum einen erschloss sie im VD16 ihre eigenen Drucke des 16. Jahrhunderts vollständig. Zum anderen war die Bibliothek Bestandszentrum für die Erfassung aller relevanten Drucke der neuen Bundesländer.
Alle Titel der Forschungsbibliothek sind im Online-Katalog der Bibliothek und im VD16 nachgewiesen.
Laufzeit: 1990–2000
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Helmut Claus (bis 1996), Susanne Werner (1997-2000), Dr. Rupert Schaab (2000)
Katalogisierung: Eva-Maria Ansorg, Franziska König, Wolfgang Schlosser