Digitalisierung
Aktuelle Projekte
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt eine bedeutende numismatische Sammlung mit historischen Drucken und Handschriften. Sie ist Ausdruck des Sammelinteresses der Gothaer Herzöge und gelehrten Numismatikern, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts am Gothaer Hof für den Ausbau der numismatischen Sammlungen zuständig waren. Unter ihren 225 numismatischen Handschriften befinden sich berühmte Werke wie das Magnum Ac Novum Opus, das Jacopo Strada Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst für Johann Jakob Fugger von Augsburg, dann für Herzog Albrecht V. von Bayern in 30 Bänden und mit über 9.000 Zeichnungen anfertigte. Auch einzelne Register und handschriftliche Inventare der Münzsammlung werden von der Forschung immer wieder herangezogen.
In dem von der Thüringer Staatskanzlei geförderten Projekt werden 117 Handschriften digitalisiert und rund 50.000 Images online gestellt. Die Ergebnisse werden in den digitalen Sammlungen der Bibliothek (DHB) sowie in weiteren nationalen und internationalen Portalen präsentiert. Das Projekt unterstützt damit die Erforschung der Numismatik als Leitdisziplin frühneuzeitlicher Gelehrsamkeit sowie die Geschichte der Münzsammlung am Hof der ernestinischen Herzöge in Gotha.
Laufzeit: 04/2024 - 12/2024
Fördersumme: 80.342 Euro
Projektgruppe
Leitung: PD Dr. Monika Müller
Wissenschaftliche Assistenz: Daniel Faustmann, B.A.

Die Forschungsbibliothek Gotha ist als Kooperationspartnerin an diesem Projekt beteiligt.
Abgeschlossene Projekte
Das Kooperationsprojekt zwischen HAAB Weimar, FB Gotha und ThULB Jena schlägt die Brücke von den historischen Beständen zu interaktiven Vermittlungs- und Partizipationsformaten. Basierend auf einer systematischen Sichtung, Digitalisierung und Kontextualisierung themenspezifischer Buch-, Karten- und Planbestände in Gotha, Weimar und Jena wurde ein Drehbuch entwickelt, um ausgehend von den publizierten Inhalten auch über die grafischen Visualisierungsformen, Farbenvielfalt und Detailliertheit eine Teilhabe an Buchgestaltungen und Strategien der Popularisierung und Kommerzialisierung von Naturwissen über Raum und Zeit zu ermöglichen.
In den historischen Beständen der Forschungsbibliothek Gotha tritt hochadelige Gartenkultur dem bürgerlichen Gartenbau und der botanischen Forschung fruchtbar entgegen. Während sich in der herzoglichen Sammlung die Anlage und Fortentwicklung des ältesten englischen Landschaftsgartens auf dem Kontinent seit 1769 in kostbaren Werken aus England, Deutschland und Frankreich manifestiert, hält der Bestand des Thüringer Gartenbauvereines in Gotha instruktive Quellen für die aufgeklärte Nutzgartenpraxis von Bürger und Landmann in Residenzstadt und Region bereit. Angereichert sind die Gothaer Buchexemplare durch Provenienzen, die für die Landesgeschichte Thüringens von großer Bedeutung sind: die Leserinnen und Leser des herzoglichen Hauses, die Hofgärtner, gärtnernde Privatleute und der Gartenbauverein selbst.
Aufgrund des einzigartigen Bestands von Bienenbüchern aus dem Besitz Gothaer Imkers Carl Wilhelm Kalb wurde das Webangebot „Die Bienen sind los!“ entwickelt, das interessierten Nutzerinnen und Nutzern aus Kulthura, dem Digitalen Kultur- und Wissensportal Thüringens heraus, einen Zugang zur spannenden Geschichte der Bienenzucht in Thüringen anbietet.
Im Projekt digitalisierte Monografien
Im Projekt digitalisierte Zeitschriften
Zur Projektseite der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar
Laufzeit: 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2022
Förderer: Thüringer Staatskanzlei
Fördersumme: 37.100 Euro (Gotha), 144.100 Euro (alle beteiligten Institutionen)
Projektgruppe
Leitung: Dr. Dietrich Hakelberg
Mitarbeit: Dr. Hendrikje Carius, Edna Elisa Horst, Evelyn Pätzold, Anke Seifert
Digitalisierung: Manuela Frank

Als historische Landesbibliothek der Territorien Sachsen-Gotha-Altenburg und Sachsen-Coburg und Gotha sammelt die Forschungsbibliothek Gotha die regionale Druckproduktion in möglicher Vollständigkeit, weist sie nach und macht sie öffentlich zugänglich. Die thüringische Residenzstadt war ein wichtiger Medienstandort vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die „Gothaische Zeitung. Gothaer neueste Nachrichten“ war das bedeutendste und langlebigste Regionalperiodikum, das auch überregionale Verbreitung fand. Die Tageszeitung erschien im Verlag von Friedrich Christoph Perthes und im Mevius-Verlag und brachte neben aktuellen Nachrichten aus dem In- und Ausland im Hauptteil seit 1854 auch die Inhalte des „Regierungs- und Intelligenzblattes“. Zeitweilig führte die regierungsnahe Zeitung den Titel eines „Amtlichen Anzeigers für das Herzogtum Gotha“ und veröffentlichte die Gesetzestexte des Herzogtums. Auch der Anzeigenteil ist eine wertvolle Quelle politischer, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Informationen.
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt das einzige vollständig erhaltene Exemplar der „Gothaischen Zeitung“ in 69 Jahrgängen von 1850 bis 1918, dem politischen Ende des Herzogtums. Um die unhandlichen und stellenweise vom Papierzerfall bedrohten Zeitungsbände aus der Benutzung nehmen zu können und gleichzeitig besser zugänglich zu machen, werden sie vollständig digitalisiert und im Periodika-Portal Journals@UrMEL der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena im Open Access bereitgestellt.
Laufzeit: 1. August 2020 bis 30. April 2022
Förderer: Staatskanzlei des Freistaats Thüringen
Projektpartner: Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Projektgruppe
Leitung: Dr. Dietrich Hakelberg (Leiter der Abt. Bestandsentwicklung und Erschließung)
Mitarbeit: Dr. Hendrikje Carius (Stellv. Direktorin der FBG / Leiterin der Abt. Benutzung und Digitale Bibliothek), Evelyn Pätzold, Anke Seifert
Digitalisierung: Andreas Pügner
Im Projekt enstandene Digitalisate:
Beilagen:
Flugblätter der Gothaer Gemeinnützigen Gesellschaft
Flugblätter der Gemeinnützigen Gesellschaft zu Gotha für Stadt und Land
Blätter für Gothaische Heimathskunde
Mitteilungen des Statistischen Bureaus des Herzoglichen Staatsministeriums zu Gotha

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt bewahrt einen bemerkenswerten Bestand an 525 mittelalterlichen Handschriften auf. Er setzt sich vor allem aus ererbtem, im Dreißigjährigen Krieg erbeutetem und erkauftem Besitz des ernestinischen Herzoghauses Sachsen-Gotha-Altenburg (1640-1825) sowie aus Anschaffungen der (Herzoglichen) Bibliothek Gotha von 1826 bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen.
Die inhaltlich und hinsichtlich ihrer Provenienz heterogenen mittelalterlichen Handschriften spiegeln in ihrer Gesamtheit in erster Linie die bibliophilen und wissenschaftlichen Interessen des Gothaer Herzoghauses, das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts das größte und politisch schwergewichtigste unter den Fürstenhäusern der Ernestinerdynastie war. Sie zeugen darüber hinaus von den ausgeprägten Sammelinteressen der Gothaer Bibliothekare in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Aus dem Gesamtbestand der Bibliothek digitalisiert werden sollen diejenigen mittelalterlichen Handschriftenfonds, die von der Forschung in den letzten Jahrzehnten besonders stark nachgefragt und deren Tiefenerschließung deshalb von der DFG gefördert bzw. deren Beschreibinformationen im Umfang der standardisierten Kurzerfassung nach dem Verfahren der Bestandsliste in Eigenleistung der Bibliothek erfasst worden sind.
Im Laufe des Projekts wird die Forschungsbibliothek Gotha insgesamt 83.800 Digitalisate von 247 Handschriften erstellen, die vollständig und dauerhaft im Open Access bereitgestellt werden.
Laufzeit: 02/2020 - 09/2021 Gesamtdauer: bis 02/2022
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch (Direktorin der FBG), PD Dr. Monika Müller (Leiterin Abteilung Sammlungen und Bestandserhaltung)
Digitalisierung: Martina Schröder


Die Forschungsbibliothek besitzt Zettelkataloge, die im 20. Jahrhundert maschinenschriftlich angelegt wurden und wertvolle, nach wie vor aktuelle Informationen über handschriftliche Dokumente der Bibliothek oder rechercherelevante Informationen enthalten, so zum Beispiel über Gothaer Briefe, Autographen und Musikalien, aber auch Verzeichnisse historischer Briefeschreiber und -empfänger und ihrer in der Bibliothek aufbewahrten Briefe, außerdem über Zeitschriften sowie Friedhöfe und Grabstellen in Gotha.
Als Rechercheinstrument sind die Zettelkataloge im Hinblick darauf, dass noch nicht alle historischen Materialien der Bibliothek nach modernen Kriterien erschlossen sind, oft der erste Schritt zu einer weiterführenden Recherche.
Im Projekt werden 26.000 Bibliothekskarten einzeln digitalisiert und sukzessive online verfügbar gemacht.
Laufzeit: 2020
Projektgruppe
Leitung: PD Dr. Monika Müller
Mitarbeit: Dr. Hendrikje Carius, Anke Seifert, Evelyn Pätzold
Digitalisierung: Manuela Frank
In dem Projekt werden die gedruckten Publikationen der Forschungsbibliothek digitalisiert, für eine Volltextsuche mit Optical Character Recognition (OCR) aufbereitet und in der Digitalen Bibliothek Thüringen zugänglich gemacht. Im Einzelnen gehören dazu die Publikationen aus der seit 1955 bestehenden Reihe „Veröffentlichungen der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha“ sowie weitere Bestandskataloge sowie Ausstellungskataloge außerhalb der Reihe. Die Publikationen sind als PDF-Dateien downloadbar und können durchsucht werden.
Laufzeit: 2020
Projektgruppe
Leitung: Dr. Hendrikje Carius, Dr. Sascha Salatowsky
Mitarbeit: Eva-Maria Ansorg, Hanna Losfeld, Evelyn Pätzold, Anke Seifert
Digitalisierung: externer Dienstleister, Manuela Frank
Die überwiegende Mehrzahl der historischen Drucke der Forschungsbibliothek Gotha gehört zur so genannten Herzoglichen Sammlung. Sie ist in handschriftlichen Bandkatalogen erschlossen, die weitgehend in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstellt wurden. Während die Drucke des 15., 16., 17. und 20. Jahrhunderts vollständig online erschlossen sind, sind die Bandkataloge für die Drucke des 18. und 19. Jahrhunderts neben dem Online-Katalog auch weiterhin ein wichtiges Rechercheinstrument.
Im Projekt werden 70 Bände des Alphabetischen Katalogs und 28 Bände des Systematischen Katalogs digitalisiert und sukzessive online zugänglich gemacht.
Laufzeit: 2019-2020
Projektgruppe
Leitung: Dr. Hendrikje Carius
Mitarbeit: Hannah Frankenberg, Vanessa Günther, Hanna Losfeld, Sandra Niller, Evelyn Pätzold, Anke Seifert, Ralf Tschentscher
Digitalisierung: externer Dienstleister, Manuela Frank
Die Forschungsbibliothek Gotha digitalisiert die in der Sammlung Perthes überlieferte kartographische Produktion des Verlages Justus Perthes aus dem Zeitraum von 1816 bis 1920. Zur Verlagsproduktion gehören alle Leitprodukte des Verlages, die von ihnen abgeleiteten Produkte, insbesondere Schulatlanten bzw.Taschenatlanten sowie Kartenkommentare, Denkschriften, Vorberichte, Benutzungsanleitungen, Erläuterungen und Verlagskataloge. Die Digitalisate werden in der Digitalen Historischen Bibliothek (DHB) Erfurt/Gotha weltweit verfügbar gemacht. Die Digitalisate werden in den einschlägigen Datenbanken des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes erschlossen. Die Forschungsbibliothek verbessert mit dem Projekt die Sichtbarkeit der Sammlung Perthes und befördert ihre weitere Erschließung, Erforschung und Präsentation.
Laufzeit: 05/2018 - 06/2019 (14 Monate)
Förderer: Thüringer Staatskanzlei
Fördersumme: 26.335 Euro
Projektgruppe
Leitung: Dr. Petra Weigel
Katalogisierung: Ann-Kathrin Rothe
Digitalisierung: Martina Schröder
Studentische Assistenz: Laura-Madlen Fuchs, Louisa-Dorothea Gehrke
Die Forschungsbibliothek Gotha war als Kooperationspartnerin an diesem Projekt beteiligt.
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt mehr als 12.000 Titel unikaler Drucke aus der Zeit von 1601 bis 1700. Diese Titel sind vollständig im Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD17) sowie im Online-Katalog der Bibliothek erfasst. Im Rahmen des nationalen Masterplans zur Digitalisierung des VD17 hat die Bibliothek 3.033 unikale Titel mit 424.546 Scans digitalisiert. Alle Digitalisate sind in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha einsehbar und im Online-Katalog nachgewiesen.
Digitalisiert wurden folgende Sachgruppen, die den Kern der Herzoglichen Sammlung bilden: Theologie, Philosophie, Geschichte, Mathematik, Politik, Jurisprudenz, Biographie und Poesie. Diese Gruppen waren die Sammelschwerpunkte der Herzoghauses Sachsen-Gotha-Altenburg (1640-1825). Zur Unterstützung laufender Forschungsvorhaben wurde das Korpus während der Projektlaufzeit um Titel aus anderen Signaturgruppen erweitert.
Laufzeit: 12/2014–01/2018
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektgruppe
Leitung: Dr. Kathrin Paasch
Koordination: Dr. Wolfgang Runschke
Katalogisierung: Nancy Kandetzki, Ruven Wolff
Digitalisierung: Irina Brückner, Petra Haller, Danny Kührlein, Sarah Mey, Sandra Niller, Martina Schröder

Der Hallesche Pietismus als Reformbewegung erzeugte im 18. Jahrhundert ein nahezu weltweites Echo aufgrund gut organisierter und weit gespannter Kommunikationsnetzwerke um August Hermann Francke. Erhalten ist die Korrespondenz mit den universitären, kirchlichen und staatlichen Institutionen in Halle, Berlin und Preußen sowie mit Partnern im Ausland von etwa 1660 bis 1769. Diese gibt Aufschluss über die Entstehung, Etablierung und Wirkung des Halleschen Pietismus.
18.000 Briefe im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen Halle und 65 umfangreiche Briefbände in Gotha wurden in einer Datenbank der Franckeschen Stiftungen erschlossen und können über das nationale Verbundinformationssystem für Nachlässe und Autografen Kalliope recherchiert werden.
Laufzeit: 2008-2012
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektpartner: Studienzentrum der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Projektgruppe
Leitung: Dr. Britta Klosterberg (Halle),
Dr. Jürgen Gröschl (Halle), Dr. Kathrin Paasch (Gotha), Cornelia Hopf (Gotha)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Carsten Hommel (Halle), Dr. Erika Papst (Halle)
Studentische Assistenz: Eric Nagel
