Hiob-Ludolf-Fellowships

Porträt Hiob Ludolf
Hiob Ludolf (1624-1704)

Mit den Hiob-Ludolf-Fellowships an der Forschungsbibliothek Gotha und am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt sowie am Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes wird die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Beständen der Bibliothek und den historischen Sammlungen des Verlages Justus Perthes Gotha gefördert. Die wissenschaftlich-inhaltliche Ausrichtung zielt darauf, den vielfältigen Beständen und der Universalität der Gothaer Bibliothek Rechnung zu tragen. Das Programm besitzt thematisch und disziplinär einen offenen Charakter. Ergänzend können auch die Bestände des Landesarchivs Thüringen – Staatsarchiv Gotha und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha in die Forschung einbezogen werden. Zur Orientierung seien hier folgende inhaltliche Schwerpunkte genannt, die besonders markant vertretene Sammelgebiete der Forschungsbibliothek reflektieren:

  • Kultur des europäischen Fürstenhofs am Beispiel Gotha
  • Wissens- und Wissenschaftskulturen als Global-, Transfer- und Verflechtungsgeschichte, 16. bis 20. Jh.
  • Rezeption und Geschichte der europäischen Literatur, vornehmlich 16. bis frühes 19. Jh.
  • Verlags- und Buchhandelsgeschichte
  • Geschichte der Religionskulturen des klassischen Altertums, des Protestantismus und des Islam
  • Philosophie und Geschichte der deutschen und europäischen Aufklärung
  • Heterodoxie, Dissidenz und Subversion
  • Wissenschafts- und Wissensgeschichte der Geisteswissenschaften, wie z. B. Numismatik, Orientalistik, Philologie
  • Wissensgeschichte der Naturwissenschaften, wie z. B. Alchemie, Astronomie und Botanik
  • Wissensgeschichte raumorientierter Disziplinen, wie z. B. Geographie, Geologie, Ethnologie, Meteorologie und Statistik, 16. bis 20. Jh.
  • Kartographie- und Kolonialgeschichte (insbesondere aus Sicht der Geschichte Afrikas, Asiens und Lateinamerikas), Kartographie und Politik („critical geopolitics“, Geschichte der Sklaverei, Geschichte der Ozeane)
  • Globalgeschichte in Selbstzeugnissen (z.B. Korrespondenzen)
  • Objektgeschichte und historische Forschungen zu materieller Kultur
  • Sammlungs- und Museumsstudien

Je nach Schwerpunktsetzung sind die Fellows ans Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt oder ans Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes angebunden. Sie beteiligen sich am wissenschaftlichen Leben am Campus Gotha und berichten in einem öffentlichen Kolloquiumsvortrag über ihr Forschungsvorhaben. Zudem legen sie nach Abschluss der Studien einen Bericht über die aus den Gothaer Bibliotheksbeständen gewonnenen Erkenntnisse vor. Für die Dauer des Stipendiums besteht Residenzpflicht in Gotha. Frühester Stipendienbeginn ist der 1. Februar 2025.

Das Programm wird gefördert von der Ernst-Abbe-Stiftung

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