Umeira Seifie, M.A.

Thema: „Antimuslimischer Rassismus im Bildungswesen: eine soziopsychologische Akteursanalyse der Alltagskultur in deutschen Schulen"

Lebenslauf

  • Geboren 1992, in Kabul/Afghanistan
  • Seit 2016 Lehrerin der Sekundarstufe I in Hamburg
  • 2014-2016 Dozentin an der Leuphana Universität Lüneburg im Bereich der LehrerInnenausbildung für Deutsch als Zweitsprache
  • 2013-2015 Masterstudium, Lehramt für die Fächer Deutsch und Englisch der Sekundarstufe I
  • 2010-2013 Bachelorstudium, Lehramt für die Fächer Deutsch und Englisch der Sekundarstufe I  

Forschungsschwerpunkte

Interkulturelle Bildung; Rassismusforschung; Kompetenzentwicklung von professionellen pädagogischen Akteuren in Schule mit dem Schwerpunkt auf Interkulturelle Kompetenz; Antimuslimischer Rassismus in der Schule; Konstruktionen von Feinbildern und ihre Wirkung in Schule; Islambilder- und wahrnehmungen

Dissertationsvorhaben

Latente und Manifeste Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Muslimen unterliegen einer immensen Heterokausalität, Aussagen über Ursachen und Wirkungen setzen eine holistischen Betrachtung unter Einbezug diverser Disziplinen voraus. Ressentiments gegenüber dem Islam und seinen (vermeintlichen) AnhängerInnen verfolgen den Westen nicht erst seit dem 11. September 2002, folglich ist das Phänomen einer eurozentrischen, disparaten und hierarchischen Perspektive auf das „exotisch Andere“ nicht als eine Erfindung des 21. Jahrhunderts zu formulieren.  Nichtsdestotrotz ist eine Erhöhung der Relevanz dieser Thematik unmöglich zu negieren, da die gesellschaftliche Landschaft Deutschlands sich zu einer ethnisch und religiös pluralen gewandelt hat und die allochthonen Individuen meist dem geographischen Raum des Orients, einhergehend mit der dort dominanten islamischen Religionszugehörigkeit zugeordnet werden. Da Schule, fungierend als gesellschaftliche Institution, innerhalb von Gesellschaft agiert stellt dieser Wandel eine Rahmenbedingung für sie dar. Lehrkräfte, SchulleiterInnen und PädagogInnen gestalten als wesentliche AkteurInnen die Schule und nehmen durch ihr pädagogisches Handeln starken Einfluss auf das Erleben von SchülerInnen und auf ihre Zukunft. Gerade im Bezug auf den Islam sowie muslimischen SchülerInnen stehen diese AkteurInnen diversen Unsicherheiten gegenüber. Ihr Urteilsvermögen sowie ihre Handlungskompetenz sind darüber hinaus durch ihre eigene Position in der Gesellschaft eingefärbt.
Ziel der Dissertation ist die interkulturelle pädagogische Handlungskompetenz der AkteurInnen von Schule unter Einbezug von Erkenntnissen aus der Einstellungsforschung zu beleuchten. Im Zentrum der Arbeit stehen PädagogInnen und Lehrkräfte sowie ihre Erfahrungen und ihre Alltagspraxis im Kontext muslimischer Schülerinnen und Schüler. In diesem Zuge wird ein Modell zur pädagogischen Handlungskompetenz in Bezug auf muslimische Schülerinnen und Schüler konstruiert. Durch eine soziopsychologische Akteursanalyse entwirrt die Arbeit handlungsleitende Wissensbestände und antimuslimische Einstellungen.

Gutachter

Prof. Dr. Kai Hafez (Universität Erfurt)