Projektskizze

Unheimliche Architekturen – (Techno)Bauart im und als Text 

Das Dissertationsprojekt will sich über den (psychoanalytischen) Begriff des Unheimlichen einer Denkfigur von Architektur nähern, die sich mit einer (Art von) Unheimlichkeit gemeinsam denken lässt und dadurch Spannungen verursacht, die neue Sichtweisen auf den Diskurs von Unheimlichkeit bereithalten können.

Architektur und Psychoanalyse treffen sich im Unheimlichen: Denn diese beiden Begrifflichkeiten miteinander zu verbinden ist keine zufällige Verknüpfung, sondern begründet sich zum einen durch den „architekturalen Charakter“ des Unheimlichen selbst, geht es doch stets einher mit Konstruktionen von Heim, Nicht-Orten, Verließen, Mauern, Strukturen von innen und außen, ver- und entbergen usw. und es sieht sich andererseits schon verortet im Feld des Diskursiven, in der Sphäre von systematischen Konstruktionen, wenn es bei Lacan linguistisch gedacht wird. Architektonische Dispositive sind schon immer im Signifikanten „Unheimlich“ insistent und fordern nun gewissermaßen ihre narrative wie filmwissenschaftliche Analyse.

Um diesen „transdisziplinären Bastarden“ auf die Spur zu kommen, werden zum einen Architekturen, die unheimlich sind bzw. auf ihre Unheimlichkeit befragt werden sollen, in verschiedenen Medien aufgespürt; zum anderen soll das Unheimliche als textuelles Konstituens extrahiert, herausgeschält werden, indem nach der architekturalen Unheimlichkeit, dem Unheimlich-Architekturalen des Mediums Text/Film selbst gefragt wird.

Da also das Unheimliche schon immer als etwas zu begegnen scheint, das man als Architektural bezeichnen kann, wird mein Projekt genau an dieser Schnittstelle ansetzen und diversen unheimlich-architekturalen „Kreuzungen“ nachgehen.

Wissenschaftlicher Werdegang

Studium der Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt mit einer Abschlussarbeit zu Formationen des Rausches: „Rausch spricht – Rausch als diegetisches System“.

Seit 2010 Lehrbeauftragte für Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt.

10/2011 bis 09/2014 Stipendiatin im Forum: Texte. Zeichen. Medien.

Forschungsschwerpunkte

• Literatur- und Medientheorie
• Psychoanalyse
• Architekturen des Unheimlichen
• Diskurse des Rausches
• Konstruktionen des Subjekts
• Theorien des Comic
• Filmanalyse

Lehrveranstaltungen

• Die Architektur von Anders-Orten (WS 2010/2011) mit F. Stolle
• Sex, Drugs and Violence – Inszenierungen des Rausches (SS 2011)
• Wer bin ich und wenn ja, wie viele? – Subjektkonstruktionen (WS 2011/2012)
• Das Unheimliche in Schrift gefilmt – Mark Z. Danielewskis "House of Leaves" (SS 2013) mit P. Schuck
• Körper und Öffentlichkeit – Schnitt-Stellen zwischen Ästhetik und Politik (SS 2014) mit P. Schuck (MA-Seminar)