Die Forschungsgruppe bildete ein Forum für die vielfältigen Aktivitäten und Forschungen rund um das Sammeln und die unterschiedlichen Sammlungen an der Universität Erfurt. Ziel der gemeinsamen Arbeit war es, eine theoretische Perspektive auf das Sammeln als Kulturtechnik zu entwickeln. Damit setzte die Forschungsgruppe die bereits in den zurückliegenden Jahren erprobte Kulturtechnikforschung mit neuem Fokus an der Universität Erfurt fort. Das Interesse der Wissenschaftler*innen galt dabei Prozessen des Ver-/Sammelns, die u.a. mit Praktiken und Operationen des Auswählens, Anordnens, Präparierens, Konservierens, Speicherns, Klassifizierens, Systematisierens oder Sortierens usw. verknüpft sind und die so etwas wie eine Sammlung überhaupt erst konstituieren.
Über ihre Mitglieder kooperierten verschiedene Disziplinen in der Forschungsgruppe miteinander: Geschichts-, Literatur- und Kommunikationswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte und Theologie, aber auch Kolleginnen und Kollegen der Gothaer Forschungseinrichtungen – Forschungskolleg für Transkulturelle Studien/Sammlung Perthes, Forschungszentrum Gotha für Wissensgeschichte der Neuzeit und Stiftung Schloss Friedenstein – sowie Vertreter*innen der Medien- und Kulturwissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar. Dabei trugen zahlreiche Diskussionsveranstaltungen, Workshops und Tagungen zur Vernetzung der Thüringer Forschungsstandorte Erfurt, Gotha und Weimar bei.
Die Forschungsgruppe "Kulturtechniken des Sammelns" war 2021 aus der Forschungsgruppe "Verräumlichung und Kulturtechniken" (2017–2020) hervorgegangen, die bereits auf die Arbeit der Laborgruppe Kulturtechniken (2015–2017) zurückging.