Die Oral History Forschungsstelle bietet dieses Semester ein spannendes Blockseminar für Bachelor-Studierende der Geschichtswissenschaft und alle weiteren interessierten Studierende an:
Vom 21.–24. Oktober 2023 findet an der Oral-History-Forschungsstelle ein deutsch-französisches Seminar statt.
Unter der Leitung von Dr. Agnès Arp, Dr. habil. Elisa Goudin-Steinmann und Dr. Alice Volkwein beschäftigen sich Studierende aus Paris und Studierende aus Erfurt ein Wochenende lang gemeinsam mit der Frage „Wie schreibt man die DDR-Geschichte anhand von lebensgeschichtlichen Interviews?“.
Außerdem sind ein Stadtrundgang, die Teilnahme an der langen Nacht der Museen sowie eine Führung durch die Dauerausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Teil des vielfältigen Seminarprogramms.
Das Seminar ist eine Kooperation der Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt mit der Université Sorbonne Nouvelle und der Deutsch-Französischen Hochschule. Gefördert wird das Seminar von der Deutsch-Französischen Hochschule.
Gemeinsam mit französischen Austauschstudierenden aus Paris sind Sie eingeladen, über die Probleme der Geschichtsschreibung am Beispiel der DDR-Geschichte nachzudenken: Alltagsgeschichte, Sozialgeschichte der "einfachen" Bürger, Mikrogeschichte, usw. Sie werden auch neue Arbeitsmethoden entdecken, indem Sie die Methode der Oral-History kennenlernen und selbst biografische Interviews führen, die später digitalisiert werden.
Das Projekt verfolgt drei Ziele:
- Zum einen geht es darum, in einem deutsch-französischen Rahmen zur Erstellung von Oral-History Quellen über die DDR beizutragen, indem die Lebensgeschichten von ostdeutschen Bürgerinnen und Bürgern mit Verbindungen zu französischsprachigen Ländern gesammelt werden;
- Es geht aber auch darum, (zukünftigen) Nachwuchswissenschaftlern eine erste Gelegenheit zu geben, sich in Theorie und Praxis mit der Methode des biografischen Interviews vertraut zu machen, die heute im Mittelpunkt der Forschung über die neueste Geschichte, insbesondere über die DDR-Geschichte, steht;
Zu diesem Zweck ist das Seminar in drei Phasen unterteilt, um einen tiefgreifenden Austausch zwischen den Teilnehmern mit unterschiedlichen Profilen zu fördern :
- Im Vorfeld vorbereitete historische Vorträge über den historischen Zeitraum und soziopolitische Fragen, die für die Interviews relevant sein könnten.
- Erarbeitung des Interviewleitfadens und Vorbereitung auf die Sammlung biografischer Interviews.
- Durchführung des Zeitzeugeninterviews in Kleingruppen.
- Transkription, Zusammenfassung und Auswertung in Kleingruppen vor der Diskussion im Plenum.
Nach zwei Ausbildungstagen zur Geschichte und Geschichtschreibung der DDR, aber auch zur Methode des biographischen Interviews sollen die Studierenden ein lebensgeschichtliches Interview mit einem Zeitzeugen führen. Für Studenten mit ausreichenden Deutschkenntnissen wird das Gespräch auf Deutsch geführt, für alle anderen mit Franzosen, die in der DDR gelebt haben. Wir haben bereits mehrere Personen identifiziert, die bereit sind, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, darunter auch einige französischsprachige Personen aus Afrika.
Das Seminar wird wissenschaftlich von Agnès ARP (Erfurt), Elisa GOUDIN (Paris 3) und Alice VOLKWEIN (Paris 3, Monet) betreut, aber auch die DoktorandInnen werden aktiv eingebunden in Moderation der Diskussionen und Verfassen der Abschlussberichte. Die Berichte werden anschließend auf dem Forschungsblog Regards sur la DDA et les nouveaux Länder veröffentlicht, für den das Herausgeberkomitee bereits seine Zustimmung gegeben hat. Hier geht's zur Seite des Blogs.
Das Programm des Seminars können Sie hiereinsehen.
Mehr Informationen über die Oral-History-Forschungsstelle finden Sie hier