Forschungsbibliothek und Forschungszentrum Gotha führen in einem dreijährigen, vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur geförderten Vorhaben sammlungsbezogene Forschungen zu der frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte durch. Grundlage dafür sind die zwischen 1640 und 1732 durch das Herzoghaus Sachsen-Gotha-Altenburg gesammelten bildungsgeschichtlichen Quellen, die heute in den verschiedenen Institutionen im Schloss Friedenstein (Forschungsbibliothek, Thüringisches Staatsarchiv Gotha, Stiftung Schloss Friedenstein) sowie im Stadtarchiv Gotha aufbewahrt werden. Ziel des Vorhabens ist es, die bislang nahezu unbekannten Sammlungsbestände in ihrer Genese und ihrem Zusammenhang für Forschung und Öffentlichkeit sichtbar zu machen und ihre Potentiale für die europäische historische Bildungsforschung exemplarisch aufzuzeigen. Erkenntnisleitend ist die Frage nach der Genese und dem Wandel vormoderner Schul- und Bildungsstrukturen als Grundlage von bzw. in Wechselwirkung zu frühneuzeitlichen Kulturen gelehrten Wissens. Dabei steht eine praxis- und akteursbezogene Perspektive im Zentrum.
Das Projekt soll in zwei eng aufeinander bezogenen Teilprojekten umgesetzt werden, in denen die Quellen auf der Grundlage von zwei Pilotstudien qualifiziert und eine Forschungsinfrastruktur konzipiert wird (Gotha Portal zur Bildungsgeschichte der Frühen Neuzeit, Digitales Repertorium). Diese umfasst Publikationen, Drittmittelprojekte, Workshops und Tagungen. Angestrebt wird eine nachhaltige Profilbildung zur Bildungsgeschichte der Frühen Neuzeit am Forschungsstandort Gotha.
Leitung:
Dr. Kathrin Paasch, Forschungsbibliothek Gotha
Prof. Dr. Martin Mulsow, Forschungszentrum Gotha (seit 01.08.2015)
Prof. Dr. Alexander Schunka, Jun.-Prof. Forschungszentrum Gotha (bis 31.07.2015)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:
Dr. Shirley Brückner (bis 31.05.2017)
Jens Nagel M.A. (bis 31.05.2017)
Ehemalige Mitarbeiter:
Bild: Sigismund Evenius: Christliche, Gottselige Bilder-Schule. Jena 1636, FB Gotha Theol 8° 371/5.