Das Gothaer FactGrid ist eine Wikibase-Instanz, die sich speziell Projekten der „Digital Humanities“ als breite Plattform anbietet. Technisch betrachtet ist hier ein reguläres MediaWiki mit neuester Datenbank-Technologie ausgestattet. Benutzer können Datenbank-Objekte anlegen und mit beliebigen Aussagen ihres Forschungsinteresses ausstatten, die sie dann auswerten und unterschiedlich visualisieren.
Was kann das FactGrid?
Die Ausdehnung der Plattform...
Das FactGrid steht heute grundsätzlich historischer Forschung als explorativer Arbeitsraum zur Verfügung. In drei Richtungen versuchen wir den bisherigen Rahmen zu sprengen:
Das große Projekt ist dabei derzeit die Kooperation mit der Deutschen Nationalbibliothek (und fortgesetzt mit Wikidata), in deren Rahmen die Datenbank in den nächsten Monaten mit einer breiten Datengrundlage ausgestattet werden soll – mit der Datengrundlage, die Forschung im deutschsprachigen Raum ohnehin wo immer möglich referenzieren sollte.
…und Fokussierung
Das FactGrid bietet sich im selben Entwicklungsprozess am Forschungszentrum Gotha dezidiert für die Exploration der Gothaer Bestände an. Unser Ziel ist es hier, die Institutionen am Ort dafür zu gewinnen, ausgewählte Datenbestände exemplarisch zu öffnen und über die Institutionsgrenzen hinweg bearbeitbar zu machen – im interessanten Fall nicht nur Forscher/innen, die in Gotha die Bestände aufsuchen, sondern den Bürger/innen der Stadt im Projekt aktueller Citizen Science.
Schon jetzt birgt das FactGrid dazu Datensätze zu allen Adressen Gothas vor 1859 mitsamt den im 19. Jahrhundert wechselnden Benennungen und Nummerierungen. In einem Querschnitt wurden diese mit der männlichen wahlberechtigten Bevölkerung des Jahres 1848 belegt, die sich nun (zum Beispiel sozial- und familiengeschichtlich) ausdehnen lassen.
Das Archiv der evangelisch-lutherischen Kirche Gotha erfasste Anfang 2019 seinen Aktenbestand im FactGrid. Aus dem genealogischen Verein heraus entfaltet sich derzeit eine Durchdringung dieser Datenlage mit der Datenbasis des Thüringer Pfarrerbuchs, das die Besetzung der Pfarreien im Herzogtum bis in die Reformation biographisch und detailliert genealogisch erfasst.
Ein wichtiges Desiderat ist es hier, dem Verbundprojekt „Gotha um 1800: Natur – Wissenschaft – Geschichte“ eine Forschungsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen,
Bild: Georeferenzierte Gothaer Adressen, Darstellung auf dem Stadtplan