"Eines der zentralen Anliegen ist es, aktuelle Forschungsprojekte und Qualifikationsarbeiten zu diesem Thema besser miteinander zu vernetzen und zugleich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen", erklärt Meumann. "Darüber hinaus gibt das Portal selbst Impulse für die weitere Erforschung des Dreißigjährigen Krieges als eines der herausragenden Ereignisses der europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit." Dies geschieht vor allem durch die Bereitstellung bislang unveröffentlichter Quellen sowie durch die Initiierung kollektiver Forschungsprojekte, insbesondere in Kooperation mit der am Forschungszentrum Gotha beheimaten Datenbank FactGrid.
Das Portal ist aktuell in vier Bereiche unterteilt: In der Rubrik Bibliografie soll mittelfristig eine Übersicht über die neuere Forschungsliteratur zum Dreißigjährigen Krieg ab 1998, dem Jahr der großen Europaratsausstellung zum 350. Jahrestag des Westfälischen Friedens, zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ist geplant, mit Hilfe von Regionalbibliografien das gedruckte Schrifttum zu bestimmten Gebieten auch rückwirkend möglichst vollständig zu erfassen. Der zweite Bereich, Quellen, wird schrittweise besonders nah an den zeitgenössischen Akteuren entstandene Quellen wie Selbstzeugnisse, Briefe und Chroniken im Open Access zugänglich machen. Unter Prosopografie entsteht als Pilotprojekt ein Lexikon der bedeutendsten Heerführer und Offiziere des Dreißigjährigen Krieges, wobei ein besonderer Fokus auf der kriegsunternehmerischen Betätigung dieser Akteure liegt. Weitere prosopografische Datensammlungen sollen in den kommenden Jahren folgen. Ziel der Rubrik Projekte schließlich ist es, eine Übersicht über laufende Forschungsprojekte sowie in Arbeit befindliche Abschlussarbeiten und Dissertationen zu geben und deren Bearbeiterinnen und Bearbeiter miteinander ins Gespräch zu bringen. Ergänzt werden die vier Projektbereiche durch eine Linksammlung, die erste Informationen zum Dreißigjährigen Krieg bieten und zur Kontaktaufnahme zwischen interessierten Personen und Institutionen anregen soll.
Dr. Markus Meumann: "Alle am Dreißigjährigen Krieg interessierten Forscherinnen und Forscher sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen, denn nur so kann die Aktualisierung der Bibliografien wie auch eine sukzessive Erweiterung des Portals gewährleistet werden." Hinweise auf eigene oder fremde Forschungsprojekte, aber auch Vorschläge und Anregungen zur Weiterentwicklung des Portals sind dabei ebenso willkommen wie die Bereitstellung von Regional- oder Sachbibliographien, Quellenmaterialien, Datensammlungen und biographischen Artikeln für das Heerführerlexikon.