Andrea Strazzoni, Wissenschaftshistoriker mit Schwerpunkt auf dem 17. und 18. Jahrhundert und Mitglied des Forschungszentrums Gotha, hat sich intensiv mit den niederländischen Intellektuellen des 17. und 18. Jahrhunderts beschäftigt. Er hat Swammerdams detaillierte Zeichnung des Bienenhirns untersucht und beleuchtet sie in seiner jüngsten Publikation im Royal Society Journal of the History and Science.
Swammerdam war Schüler von Franciscus Sylvius, einem Pionier der menschlichen Anatomie. Unter Sylvius' Anleitung erforschte Swammerdam nicht nur die Funktion menschlicher Organe, sondern untersuchte eine Vielzahl von Lebewesen, von Fröschen über Schnecken bis hin zu Läusen. Seine Arbeit am Bienenhirn war jedoch besonders bemerkenswert, da er mit einfachsten Mitteln eine Präzision erreichte, die erst im 19. Jahrhundert mit der Einführung der Mikro-Fotografie wieder erreicht wurde. Vor dem Hintergrund seines Wissens über das Gehrin des Menschen oder anderer Säugetiere Zunächst interpretierte er Strukturen zunächst fälschlicherweise als Zirbeldrüse und Kleinhirn, später korrigierte er jedoch seine Ansicht.
Strazzoni zeigt, wie Swammerdams akribische Beobachtungen und Zeichnungen wissenschaftliche Erkenntnis ermöglichen, und beweist so die Relevanz der Illustration in der Forschung.
https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsnr.2024.0028
https://www.mareonline.nl/en/science/what-makes-the-first-drawn-bee-brain-so-special/